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"Drive My Car" Lennons Ferrari wird versteigert

Lediglich 1000 Ferrai 330 GT wurden in Maranello gebaut.

Lediglich 1000 Ferrai 330 GT wurden in Maranello gebaut.

(Foto: Bonhams)

Dass John Lennon ein außergewöhnlicher Musiker war, steht außer Frage. Dass er aber auch ein Liebhaber von Automobilen war, ist heute kaum noch bekannt. Dabei beweist schon die Entscheidung für sein erstes Auto, dass er Benzin im Blut hatte - oder auch nur, dass er das Außergewöhnliche liebte.

Der Ferrari 330 GT setzte sich gegen Maserati und Jaguar E-Type durch.

Der Ferrari 330 GT setzte sich gegen Maserati und Jaguar E-Type durch.

(Foto: Bonhams)

Im Jahre 1965 veröffentlichen die Beatles auf dem Album "Rubber Soul" ihren Song "Drive My Car". Im selben Jahr macht Mastermind John Lennon auch seine Fahrprüfung. Der Beatle ist 25 Jahre alt, und die Nachricht, dass der Superstar jetzt in den Reigen der Autofahrer aufgenommen ist, verbreitet sich wie ein Lauffeuer und ruft auch die Autohändler auf den Plan. Innerhalb weniger Stunden sind die Straßen außerhalb der Sicherheitsschleusen vor Lennons Kenwood-Haus in Weybride mit Luxuskarossen zugestellt: Aston Martin, Maserati  und Jaguar E-Type buhlen um die Gunst des Stars.

Lennon, so die Geschichte, soll mit seiner damaligen Frau Cynthia und seinem fast zweijährigen Sohn Julian durch die Parade der Luxuskarossen flaniert sein. Letztlich entscheidet er sich für einen Ferrari 330 GT. Das als Rechtslenker gebaute 2+2 Coupé in Azzuroblau wird von einem 4-Liter-Zwölfzylindermotor befeuert, der 300 PS leistet. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 240 km/h. Vor 48 Jahren gehören diese Parameter zu den absoluten Spitzenwerten für einen Sportwagen. Lennon bezahlt damals 6500 Pfund für den Wagen. Heute sind das umgerechnet 130.000 Euro.

Irrungen und Wirrungen

Als der Wagen die Garage von John Lennon verließ, hatte er 32.000 Kilometer auf der Uhr.

Als der Wagen die Garage von John Lennon verließ, hatte er 32.000 Kilometer auf der Uhr.

(Foto: Bonhams)

Bereits wenige Monate später erscheint eine Anzeige in der Zeitschrift "Autocar Magazine", mit der der Superstar den Wagen über die Firma Brydon Cars wieder veräußern lassen will. Zu diesem Zeitpunkt hat der Ferrari gerade mal 4800 Kilometer auf der Uhr. Verkauft wird er aber nicht, denn Lennon fährt den Sportwagen doch noch bis 1967. Als er dann aber schließlich den Besitzer wechselt, weist der Zähler 32.000 Kilometer aus. Welchen Weg der Ferrari danach nimmt, lässt sich heute nicht mehr in allen Details nachvollziehen.

Mehr als 20 Jahre später taucht das Auto bei Modena Engineering wieder auf.  Der damalige Besitzer lässt den Wagen, der jetzt rot lackiert ist, wieder in Originalzustand versetzen und stellt ihn über das Auktionshaus Bonham im Februar 2011 auf der Auktion im Grand Palais in Paris zum Verkauf. Damals sollen bis zu 170.000 Euro für den Wagen, von dem lediglich 1000 Exemplare gebaut wurden, bezahlt worden sein. Wenn der Ferrari 330 GT nun am 12. Mai 2013 auf dem Goodwood Festival of Speed in Chichester erneut unter den Hammer kommt, wird der Preis deutlich gestiegen sein.

Der Fuhrpark wächst

Das wohl auffälligste Auto von Lennon war ein Rolls-Royce Phantom V.

Das wohl auffälligste Auto von Lennon war ein Rolls-Royce Phantom V.

(Foto: AP)

Lennon selbst erweist sich im Laufe der Jahre als echter Autonarr, der seinen Fuhrpark immer wieder erneuert. Im Juni 1965 kauft er zum Beispiel einen Rolls-Royce Phantom V. Um den Wagen aufzuwerten, lässt Lennon später ein Doppelbett, einen Kühlschrank und einen Fernseher einbauen. Den Gepflogenheiten der Flower-Power-Bewegung folgend, bekommt die Luxuskarosse dann auch noch eine entsprechende Lackierung. Auf Wunsch Lennons strahlt der Rolls jetzt in Gelb mit einem kirren Blumenmuster. Ein Liebhaber zahlt für das "psychedelische" Auto auf einer Auktion in den 1980er Jahren rund 2,3 Millionen Dollar.

In der Zeit der Partnerschaft mit Yoko Ono ändern sich die Fahrzeugvorlieben. Jetzt fährt man einen Mercedes 600 Pullman, und auch ein Mini findet sich im Besitz des Ex-Beatles. Ein grüner Chrysler Kombi aus dem Jahr 1972, der inzwischen reichlich Rost angesetzt hat, wird in den USA Anfang 2011 für umgerechnet 4200 Euro versteigert. Ein geradezu lächerlicher Wert, wenn man bedenkt, dass die Verantwortlichen der Auktion in Goodwood beim Ferrari 330 GT diesmal mit mindestens 200.000 Euro rechnen.

Quelle: ntv.de

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