Renault-Studie zu jungen Fahranfängern Kein Führerschein mit 17
05.08.2002, 15:37 UhrDie Mehrheit der Fahranfänger wollen nach einer Umfrage keinen „Führerschein mit 17 Jahren“. Rund 70 Prozent der 500 Befragten zwischen 18 und 25 Jahren sprachen sich gegen die Möglichkeit aus, bereits vor der Volljährigkeit in Begleitung eines Führerscheininhabers das Steuer zu übernehmen. Das ist das Ergebnis einer am Montag in Brühl bei Köln veröffentlichten repräsentativen Emnid-Umfrage im Auftrag des Autoherstellers Renault.
Die große Mehrheit (85 Prozent) der Befragten sprach sich auch für ein absolutes Alkoholverbot für Führerscheinneulinge in den ersten drei Jahren aus. Sie hielten das Verbot für eine wirksame Maßnahme, um die Unfallzahlen zu senken. Knapp 80 Prozent betonten bei der Erhebung, wie wichtig die Informationen bei der Fahrausbildung über den Einfluss von Alkohol und Drogen auf die Fahrtüchtigkeit gewesen seien.
Eine große Mehrheit der Fahranfänger (83 Prozent) spricht sich für so genannte Bonus-Malus-Systeme aus: Erweiterte Prämiengutschriften der Versicherungen, zum Beispiel für unfallfreies Fahren in der Probezeit, könnten nach Meinung der Befragten zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr beitragen.
An der telefonischen Befragung durch das EMNID-Institut nahmen 245 Frauen und 277 Männer zwischen 18 und 25 Jahren teil. Die Befragung wurde zwischen dem 10. und 25. Juni 2002 durchgeführt. Neben Alter und Geschlecht unterscheidet die Studie die Fahranfänger nach Schulbildung, Größe des Wohnortes, Berufstätigkeit, Einkommen und Haushaltszusammensetzung.
Fahrsicherheitstrainings werden von 92 Prozent als sinnvollster Bestandteil über die Fahrausbildung hinaus bewertet. In der regulären Fahrausbildung halten insbesondere Frauen (73 Prozent) und Abiturienten bzw. Hochschulabsolventen (75 Prozent) die „Erkennung von Gefahrensituationen” für wesentlich. Insgesamt 68 Prozent identifizieren „Verhaltensregeln für rücksichtsvolles Fahren” als besonders wichtigen Bestandteil der Fahrausbildung. Dass die eigenen Freunde „rücksichtsvoll und gelassen” fahren, meinen 62 Prozent der Fahranfängerinnen, jedoch nur 47 Prozent der männlichen Befragten.
Die Befragung ist ein Bestandteil der von Renault gestarteten Verkehrssicherheitsaktion „Charakter im Fuß”, mit dem die Deutsche Renault AG zu mehr Gelassenheit und Souveränität von jungen Fahranfängern beitragen will. Gemeinsam mit den Partnern „stern” und der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände BVF will Renault das Leitbild des souverän-gelassenen Fahrers stärken. Schirmherr ist Kurt Bodewig, Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen.
Im Rahmen von „Charakter im Fuß” sind seit September 2001 16 junge Fahrer als „Botschafter” der Aktion in Deutschland mit einem Renault Twingo unterwegs. Unter www.charakter-im-fuss.de finden Interessierte ein umfassendes Internetangebot rund um das Thema Führerschein und Fahranfänger. Am 5. September 2002 findet in Köln das Verkehrsforum „Charakter im Fuß” statt. Die Deutsche Renault AG lädt Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien ein, gemeinsam mit jungen Fahranfängern über unkonventionelle Wege aus der Unfallhäufigkeit zu diskutieren. Schließlich erstellt Renault zurzeit ausführliche Unterlagen für den Einsatz im Fahrschulunterricht. Unfallstatistiken zeigen, dass die jungen Autofahrer im Straßenverkehr besonders gefährdet sind. Fachwelt und Öffentlichkeit setzen sich deshalb mit verschiedenen Maßnahmen zur besseren Vorbereitung auf die Teilnahme am Straßenverkehr auseinander.
Quelle: ntv.de