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Geländetaugliches Recycling-SUV Kitesh - Auto aus der unsichtbaren Stadt

eFroog und Kitesh sollen als Multifunktionsfahrzeuge privat als auch gewerblich eingesetzt werden können.

eFroog und Kitesh sollen als Multifunktionsfahrzeuge privat als auch gewerblich eingesetzt werden können.

Auf den ersten Blick erinnern die Bilder des Kitesh und des eFroog an das Quad des Afrikaforschers von Playmobil. Und so weit ist man da gar nicht weg, denn beide Fahrzeuge sind aus Kunststoff. Nur, dass das der für die Großen tatsächlich im Gelände fahren soll.

Ein wenig sieht der Kitesh aus wie die Spielzeugvariante der G-Klasse.

Ein wenig sieht der Kitesh aus wie die Spielzeugvariante der G-Klasse.

Haben Sie schon mal was von Uniqueco gehört? Nein? Die hessische Firma entwickelt unter anderem Fahrzeugkonzepte. Jetzt will der Automobilzulieferer gleich mit zwei eigenen Autos durchstarten. Die beiden im Netz angekündigten Studien warten im Gegensatz zu herkömmlichen Fahrzeugen mit einer extrem leichten Recycling-Karosserie auf und sind wahlweise mit Elektro- oder Benzinmotoren zu betreiben. Beim Kitesh handelt es sich um einen, glaubt man der Optik, waschechten Geländewagen. Der eFroog ist mit lediglich 500 Kilogramm ein extrem leichter Multifunktionswagen.

Das Konzept des Kitesh basiert auf dem Travec Tecdra, der seine Premiere eigentlich auf dem Genfer Salon 2013 feiern sollte. Aus unbekannten Gründen kam es aber nicht zu dem Auftritt und inzwischen leitet die Internetseite des Travec Tecdrah auch auf die Website von Uniqueco um. Vielleicht haben die Hessen auch deswegen ihrem auferstandenen Travec Tecdrah den Namen der unsichtbaren Stadt Kitesh gegeben, die der russische Komponist Nikolai Rimski-Korsakow in seiner gleichnamigen Oper beschreibt.

Im Kitesh Kübel finden vier Leute Platz.

Im Kitesh Kübel finden vier Leute Platz.

Kunststoff-SUV mit Opel-Triebwerk

Nach seiner Reinkarnation ist der Kitesh extrem kantig geworden. Erinnert sogar an die G-Modelle von Mercedes. Der Unterschied: Er besteht aus recyceltem Kunststoff und ist auf einem modularen Leichtmetall-Chassis aufgebaut. Das bedeutet, dass das SUV mit einem Leergewicht von unter einer Tonne an den Start gehen kann.

Als Antrieb dient ein Aggregat aus dem Opel-Regal. Der 1,7-Liter Vierzylinder Diesel mit 125 PS ist bereits in diversen Pkw der Rüsselsheimer verbaut und drückt bei Bedarf und zugeschaltetem Allrad 260 Newtonmete auf die Achsen. Dank der großen Bodenfreiheit und der kurzen Überhänge, soll der Kitesh auch auf grobem Geläuf gut vorankommen. Dabei soll das Leichtgewicht laut Herstellerangaben lediglich 5,1 Liter verbrauchen. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Uniquero mit 152 km/h an.

Im kargen Innenraum soll man sich beim Dacia Duster bedient haben.

Im kargen Innenraum soll man sich beim Dacia Duster bedient haben.

Im Innenraum des Kitesh fallen Bedienelemente ins Auge, wie man sie aus dem Dacia Duster kennt. In der frühen Phase sollte der dem Travec Tecdrah wohl auch als Basis dienen. Im Kitesh sind es nur noch Versatzstücke. Wenn der Kitesh Ende 2014 auf den Markt kommt, wird der Kunde die Wahl zwischen vier Karosserievarianten haben: als geschlossener Station, Pickup, mit offener Ladefläche oder als Kübel. Damit soll der Tausendsassa sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich einsetzbar sein.

eFroog – Der kleine Bruder des Kitesh

Bereits in diesem Jahr wollen die Hessen den kleinen Bruder des Kitesh, den eFroog, auf den Markt bringen. Der kompakte Zweisitzer wiegt ohne Batteriesatz lediglich 550 Kilogramm. Die Außenhaut besteht aus vier Millimeter dicken und durchgefärbten Kunststoffplatten, aus sogenanntem ABS-PMMA-Material, das vollkommen ohne Lackierung auskommt. Die Oberflächen sind mit einem speziellen Produktionsverfahren mit Acrylglas resistent gegen Kratzer und Ausbleichen gemacht worden. Mit 3,5 Metern Länge ist er 50 Zentimeter kürzer als der Kitesh.

Der eFroog geht als Quad in die Fahrzeugstatistik ein.

Der eFroog geht als Quad in die Fahrzeugstatistik ein.

Für den eFroog soll es zwei Antriebsvarianten geben. Zum einen ist ein 1,2-Liter Benziner angedacht, der ebenfalls von Opel kommt, 70 PS leistet und den eFroog auf 135 km/h beschleunigt. Zum anderen wird es zwei Elektromotoren geben, die je nach Ausstattungsvariante 20 oder 40 PS leisten. Wie weit die Akkumulatoren den eFroog tragen werde, hat Uniqueco noch nicht verraten. Auf jeden Fall wird auch der eFroog in drei Aufbauvarianten angeboten. Als eine Art Buggy, oben offen, als "Kube Box", wobei hier hinter den Sitzen ein großer Gepäckaufbau montiert ist, und als Pickup mit einer Ladefläche, die 920 Kilogramm Zuladung tragen soll.

Während der Kitesh als Pickup ab 26.900 Euro zu haben ist, wird es den eFroog, der mit dem schwächeren der beiden Elektromotoren wie der Renault Twizy als Quad zugelassen wird, bereits für 17.900 Euro geben. Allerdings gilt der Preis für den 80 km/h schnellen eFroog ohne Batteriesystem. Wie und was der Käufer dafür aufwenden muss, ist noch nicht bekannt.

Quelle: ntv.de

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