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1700 PS für New York LM2 Streamliner - ein Phantom?

Der LM2 Streamliner ist auf der New York Auto Show nicht zu finden. Warum nur?

Der LM2 Streamliner ist auf der New York Auto Show nicht zu finden. Warum nur?

Als Königsegg mit dem Regera die Latte der PS-stärksten Bolide bei 1800 riss, war klar: Da kommt so schnell keiner ran. Jetzt schwingt sich Lyons Motors auf, knapp hinter den Schweden zu fahren und verspricht den LM2 Streamliner mit 1700 PS. Alles nur Show?

Wenn Königsegg oder Bugatti mit Autos ums Eck kommen, die weit mehr als 1000 PS leisten, dann überrascht das niemanden mehr. Wartet aber ein bis dato unbekannter Sportwagenbauer damit auf, dann werden diese Leistungsdaten als restlos absurd abgetan. Denn die Erfahrung lehrt, dass der Wunsch, so etablierten Marken wie Pagani, Ferrari, Lamborghini oder McLaren das Wasser zu reichen, häufig genug in die Hose gegangen ist.

Schlüpfrig wie ein UFO

Eiin Gegner des Streamliners ist der Aventador, den gibt es aber schon.

Eiin Gegner des Streamliners ist der Aventador, den gibt es aber schon.

Auf der New York International Auto Show (NYIAS) sollte mit dem LM2 Streamliner aber genau ein solches Auto stehen. Doch die Suche nach dem Supercar war eine verzweifelte Odyssee. Niemand der Verantwortlichen wusste, wo Lyon Motorcars ausgestellt hat. Der Hallenplan war auch keine Hilfe und nach anderthalb Stunden Suche brachte ein Blick in die Mails die Antwort. Ein Unternehmenssprecher verkündete, dass das Supercar an den Pressetagen nicht zu sehen sein wird. Der Chef Kevin Lyons sei ein Perfektionist, hieß es, und könne nicht zulassen, dass ein unfertiges Auto gezeigt werde.

Insofern wird der geplante Asphaltkocher bis auf Weiteres nur eine Studie bleiben. Allerdings, und das lässt hoffen, blickt Lyons auf 30 Jahre Erfahrung im Prototypenbau für unterschiedliche Hersteller zurück.

Letzte Ausfahrt New York für den LM2 Streamliner?

Letzte Ausfahrt New York für den LM2 Streamliner?

Schaut man sich die Zeichnungen des Streamliners an, dann könnte der Wagen auch in einem der nächsten Hollywood-Science-Fiction seinen Einsatz finden. Flach wie eine Flunder behindert nicht eine Kante den vorbeiziehenden Fahrtwind. In diesem Auto scheint alles zu stecken was Designer schon um vier Räder an Windschlüpfrigkeit gezeichnet haben. Angefangen von Jonckheere, der bereits 1930 mit einer ähnlichen Strichführung die Grundlage für das Rolls-Royce Phantom I Aerodynamic Coupé legte, bis hin zu Opels Concept Monza. Allerdings beschleicht einen beim LM2 Streamliner das Gefühl, als hätte der Designer seine Arbeit nicht wirklich abgeschlossen.

1700 PS und 2000 Newtonmeter Drehmoment

Nun ist das Design das eine. Auf der Weltpremiere in New York sollen aber vor allem die technischen Parameter des Streamliners begeistern: Ein V8-Biturbo schickt unglaublich 1700 PS bei irrsinnigen 9000 Touren und 2183 Newtonmeter über ein sequenzielles Siebengang-Getriebe an alle vier Räder. Die monströse Power trifft dank einer Carbon-Karosse, die auf einem Carbon-Chassis sitzt, auf gerade mal 1406 Kilo Gewicht. So soll der Sprint auf Tempo 100 in knapp 2,2 Sekunden abgeschlossen sein. 160 km/h packt der Streamliner laut Lyons in 4,1 Sekunden, und in lächerlichen 11,1 Sekunden fegt er an der 320 km/h-Marke vorbei. Aber es geht noch weiter: Die Viertelmeile, also 402,34 Meter, ist laut Datenblatt in 8,8 Sekunden Geschichte und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei "geschätzten" 470 km/h.

Diese gnadenlose Power soll mit Hilfe einer Stabilitätskontrolle und Keramik-Bremsen von Brembo unter Kontrolle gebracht werden. Die beißen in Scheiben, die in den 20 und 21 Zoll großen Rädern verbaut sind. Das Pushrod-Fahrwerk stammt aus der Formel 1, hat den Vorteil, dass keine Doppelquerlenker im Wege stehen, und kann zweifach verstellt werden. Die Steuerung der New Yorker Rakete erfolgt zu großen Teilen über einen riesigen 16-Zoll-Touchscreen. Hebel und Schalter sucht man im Streamliner vergeblich. Auf der Messe wird der Renner bereits als die ultimative Antwort auf die europäische Konkurrenz gefeiert. Ob er das wirklich ist, wird die Zukunft zeigen. Es darf gezweifelt werden.

Quelle: ntv.de

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