Toyota präsentiert neues Konzept NS4 – Mensch-Maschine
11.01.2012, 16:29 Uhr
Der NS4 ist das, was sich Toyota unter einem Mittelklassewagen im Jahr 2015 vorstellt und ein Stück ambitionierter Autoentwicklung.
(Foto: REUTERS)
Toyota und Hybrid-Antriebe sind in den letzten 20 Jahren zu einer Einheit geworden. Für die Zukunft wollen die Japaner aber auch die Vernetzung zwischen Mensch und Maschine vorantreiben. Wie das funktioniert, zeigt die Studie des NS4 in Detroit.
Trotz Wirtschaftskrise, riesigen Rückrufaktionen und der Atomkatastrophe in Fukushima verkaufte Toyota auch 2011 die meisten Autos weltweit. Doch General Motors rüttelt wieder am Thron und auch Volkswagen hat mehrfach angekündigt, die Japaner bis 2018 vom Spitzenplatz ablösen zu wollen. Doch Toyota stellt sich der Kampfansage mit breiter Brust und will den Aufwärtstrend 2012 fortsetzen. Dabei wird das Unternehmen auch in Zukunft konsequent auf Hybridtechnik setzen, um so das Image als ökologischster Autobauer zu untermauern.
Doch neben umweltfreundlichen Antrieben setzt Toyota für die Zukunft auch auf eine stärkere Vernetzung zwischen Fahrzeug und Mensch. "Im digitalen Zeitalter kommt unseren Autos in Sachen elektronischer Vernetzung eine neue Rolle zu", sagt Jim Lentz, Präsident von Toyota. Auf der North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit gibt Toyota mit der Plug-in-Hybrid-Studie (die Batterie kann an der Steckdose aufgeladen werden) NS4 einen ersten Ausblick, wie sein künftiges Mobilitätskonzept aussehen wird.
Mensch-Fahrzeug-Bedienkonzept
Die sogenannten "Connected Vehicles" gehören nach Angaben von Toyota zu der am drittschnellsten wachsenden technischen Produktgruppe nach Smartphones und Tablet-PCs. Für die Studie des NS4 wurden deshalb Allianzen mit Technologieführern wie Microsoft, Intel und Salesforce geschlossen. Das so entstandene Mensch-Fahrzeug-Bedienkonzept, das Toyota als HMI (Human-Machine-Interface) bezeichnet, stellt das Herz der Kommunikation dar.
Im NS4 ist es um ein Touchscreen angeordnet, das im Aussehen und in der Haptik an ein Smartphone erinnert. Das HMI soll in der Lage sein, spezifische Fahreigenschaften und Verhaltensweisen des Fahrers zu "lernen" und kann dadurch in bestimmten Situationen auf dieses Wissen zurückgreifen. Hinzu kommt, dass es über eine Internetverbindung mit externen Informationsquellen zugreifen kann.
Zusammenstöße werden vorausberechnet
Auch in punkto Sicherheit wird beim NS4 tief in die Technikkiste gegriffen. Das von Toyota als Pre-Crash Safety System (PCS) bezeichnete Sicherheitskonzept soll verschiedene Arten von Zusammenstößen vorausberechnen können, so dass die Elektronik des Fahrzeuges entsprechend reagieren kann. Ebenfalls an Bord ist ein Toter-Winkel-Assistent. Der innere und die äußeren Rückspiegel werden im NS4 durch Kameras ersetzt, die dem Fahrer eine hervorragende Übersicht über den in der Armatur eingebauten Monitor bieten.

Eine Kamera im Rückspiegel verhindert, dass Fahrzeuge im toten Winkel verschwinden..
(Foto: REUTERS)
Beim Antrieb setzt Toyota weiter auf einen Plug-in-Hybrid. Der unterscheidet sich aber deutlich von denen der Prius-Familie. Er soll kleiner und leichter sein als die bisherigen Lösungen und dadurch eine bessere Effizenz und erstaunliche Beschleunigungswerte liefern. Trotz verringerter Ladezeiten des Akkus werden wesentlich längerer Fahrten im rein elektrischen Modus möglich sein, versprechen die Japaner.
Das ambitionierte Ziel Toyotas ist es, die Technologien des NS4 bis 2015 in einem neuen Mittelklassefahrzeug auf den Markt zu bringen.
Quelle: ntv.de