Auto

Besser als der Bestseller Neuer Nissan Qashqai im Anmarsch

Der neue Qashqai ist nicht wesentlich größer als der Vorgänger – und er wird wohl nicht wesentlich teurer werden.

Der neue Qashqai ist nicht wesentlich größer als der Vorgänger – und er wird wohl nicht wesentlich teurer werden.

Der Qashqai ist das Volumenmodell von Nissan. In Europa läuft das SUV so gut, dass es sogar die Ausfälle puffert, die die Japaner mit anderen Modellen produzieren. Nach sechs Jahren will Nissan die Erfolgsgeschichte mit einem neuen Qashqai fortschreiben. Und das könnte gelingen.

Äußerlich hat sich Nissan beim Qashqai mit Veränderungen zurückgehalten.

Äußerlich hat sich Nissan beim Qashqai mit Veränderungen zurückgehalten.

Drei Dinge sind am deutschen Automarkt gewiss. Erstens: Die beliebtesten Fahrzeuge einer Klasse stammen immer aus deutschen Konzernen. Zweitens: Je älter ein Modell, desto weiter sinkt es in der Gunst der Käufer. Drittens: Importautos sind zwar meist billiger als vergleichbare deutsche, verlieren aber schneller an Wert.

Der Preis bleibt gleich

Eine Ausnahme dieser Regeln ist der Nissan Qashqai: Kurz vor der Ablösung durch das Nachfolgemodell liegt der japanische Crossover an Platz eins der Zulassungsstatistik unter den kompakten SUV in Deutschland. Überdies bietet der Nissan in der Kompaktklasse mit einem Restwert von 63,6 Prozent nach drei Jahren auch noch den geringsten Wertverlust. Aber das SUV ist eben mit einem Facelift bereits seit 2007 am Markt. Und die Zahl der Konkurrenten steigt – auch aus dem Premium-Segment. Deswegen hat Konzernchef Carlos Ghosn jetzt in London erstmals gezeigt, wie Nissan dem Paroli bieten will: Mit mehr Luxus, mehr Assistenzsystemen und inneren Werten, die dem bisherigen Erfolgsrezept treu bleiben sollen.

Die Länge bleibt bei kompakten 4,38 Metern, die Breite bei 1,80 Metern, die Höhe bei 1,59 Metern.

Die Länge bleibt bei kompakten 4,38 Metern, die Breite bei 1,80 Metern, die Höhe bei 1,59 Metern.

Vor allem zwei Dinge bleiben gleich: Der neue Qashqai ist nicht wesentlich größer als der Vorgänger – und er wird wohl nicht wesentlich teurer werden. Ein Einstiegspreis auf dem Niveau des bisherigen Modells (ab 19.990 Euro) ist wahrscheinlich, wenn der Nissan im Februar in die Verkaufsräume rollt. Bestellen können Interessenten ihn schon jetzt. Der neue Qashqai baut auf dem gleichen modularen Baukasten auf wie sein großer Bruder X-Trail und Modelle der Schwestermarke Renault. Das und eine neue Einkaufsstrategie sparen 30 bis 40 Prozent Kosten bei Entwicklung und Produktion - und macht mehr Inhalt möglich.

Mehr Luxus für den Qashqai

Der neue Qashqai ist in der Länge um fast fünf Zentimeter auf 4,38 Meter gewachsen. Mit 1,80 Meter ist er auch zwei Zentimeter breiter, und 1,5 Zentimeter flacher als die Erstauflage. Die Kopffreiheit auf Vorder- und Rücksitzen hat um jeweils einen Zentimeter zugenommen; auch die SUV-typisch erhöhte Position des Fahrersitzes blieb erhalten. Deutlich – um 20 Liter – ist der Kofferraum auf 439 Liter gewachsen. Der Ladeboden ist zweigeschossig und es gibt ein eigenes Verstaufach für das Gepäckraumrollo.

Um den Qashqai aufzuwerten, brennen die Japaner ein Technikfeuerwerk ab.

Um den Qashqai aufzuwerten, brennen die Japaner ein Technikfeuerwerk ab.

"Premium-Interieur", verspricht Renault-Nissan-Lenker Ghosn. Und bei den ersten Sitz- und Bedienungsproben kann das Fahrzeug aus dem britischen Werk Sunderland dieses Versprechen durchaus halten. Gerade im Vergleich zum Vorgänger fühlen sich Kunststoffe, Stoffe und Leder wesentlich wertiger an. Die Hartplastik-Becherhalter in der Mittelkonsole ausgenommen. Hebel und Knöpfe geben keine Rätsel auf. Der Qashqai bleibt ein guter Bekannter.

Neue Motoren und äußerliche Evolution

Auch im Äußeren ist der Wagen eine geschickte Evolution. Kraftvollere Kurven und auffällige Details wie 19-Zoll-Leichtmetallfelgen (Serie bei Version Tekna), die angehobene Motorhaubenlinie und breiter ausgestellte Radhäuser machen das SUV dynamischer und ernsthafter.

Alle Qashqai-Varianten bekommen LED-Tagfahrlicht; die Top-Linie erhält auch für Abblend- und Fernlicht Leuchtdioden. Auch darüber hinaus brennen die Japaner jetzt ein Technik-Feuerwerk ab, wie es aktuelle Kompakte etwa aus dem VW-Konzern vormachen. Der Qashqai bietet in der neuen Generation je nach Version einen autonomen Notbrems-Assistenten, Übermüdungswarner, Verkehrszeichenerkennung, Spurhalte-Assistent, Toter-Winkel-Warner, Bewegungserkennung, automatischen Einpark-Assistenten oder eine aktive Motorbremse.

Auch auf der Motorenseite ist Runderneuerung angesagt. Jeder der vier Motoren wird Turboaufladung bei kleinen Hubräumen haben. Das senkt die CO2-Emissionen auf bis zu 99 g/km, ohne wesentlich an Leistung einzubüßen. Basis ist künftig ein 1.2-Liter-Benziner mit 115 PS aus der Renault/Nissan-Allianz. Der Direkteinspritzer-Turbo leitet seine Kraft über ein manuelles Sechsgang-Getriebe an die Vorderräder. Das maximales Drehmoment liegt bei 190 Newtonmeter – er soll deutlich durchzugskräftiger und elastischer als der bisherige 1,6-Liter-Sauger sein; 129 g/km CO2 bedeuten ein Minus von 15 Gramm gegenüber dem Vorgänger und einen Durchschnittsverbrauch von 5,6 Litern. Wie alle Qashqai-Motoren ist auch der 1.2 DIG-T ab Werk mit einer Stopp/Start-Automatik ausgestattet. Erst ab Sommer wird der stärkere 1.6-Liter-Benziner mit 150 PS und gleichen Verbrauchswerten die Palette ergänzen.

Der Basis-Diesel 1.5 dCi (110 PS) ist ein guter Bekannter aus dem Nissan-Renault-Regal. Sein Durchschnittsverbrauch liegt bei 3,8 Liter, der CO2-Ausstoß bei 99 g/km. Der 1.6 dCi mit 130 PS komplettiert als Top-Diesel die Palette. Ihn offeriert Nissan wahlweise mit Front- oder Allradantrieb und auch optional mit einem stufenlosen CVT-Getriebe. Mit einem Verbrauch von 4,4 Liter/100 km (CO2: 115 g/km) soll die 2WD-Version einen halben Liter sparsamer sein als der 4WD. Den neuen Qashqai wird es nur noch als Fünfsitzer geben. Die dritte Sitzbank bleibt dem großen Bruder X-Trail vorbehalten. Dessen Neuauflage kommt im nächsten Sommer – und soll auch mit mehr Qualität, Design und Technik überzeugen.

Quelle: ntv.de, sp-x

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen