Weltpremiere auf der AMI Neues aus Leipzig
02.04.2008, 00:00 UhrBisher konnte das kleine Schwarze im Schrank bleiben, wenn Leipzig zur Premiere bat, aber diesmal gibt es wirklich Grund, gespannt zur Auto Mobil International (AMI) zu schauen: Erstmals in der Geschichte der Autoshow in der traditionsreichen Messestadt darf eine Weltpremiere bestaunt werden. Mercedes gibt den Blick frei auf seine überarbeiteten Modellreihen A- und B-Klasse.
Wenn am 5. April die Hallen für das Publikum geöffnet werden, dürften viele Berliner darunter sein, denn seit es in der Hauptstadt keine "eigene Auto-Ausstellung" mehr gibt, hat die AMI schon fast den Status der Heimatmesse eingenommen. Von den 270.000 Besuchern, die vergangenenes Jahr der Autos wegen nach Sachsen kamen, hatten mehr als die Hälfte 100 Kilometer und mehr Anreiseweg zurück gelegt.
Die Zahl hundert spielt auch dieses Jahr wieder eine Rolle. Denn wer wird nach London oder Paris reisen? Die bedeutendste Autoshow des Jahres im Zentrum Europas liegt fast vor der Haustür. In den großzügigen Leipziger Messehallen können die Besucher mehr als 100 Premieren erleben. Was dieses Jahr auf den Markt kommt und was den Trend bestimmt - in Leipzig ist es zu sehen. Neben den etablierten Herstellern werden auch einige Produzenten von Kleinserien und so genannten Exoten ihr Debüt in Leipzig geben.
Zu den Letztgenannten gehört sicherlich die britische Marke Morgan, deren Fahrzeuge durch ihr konsequentes Retro-Design alle Styling-Trend überdauert haben und daher einen international anerkanntes Status der Unverwechselbarkeit genießen. Das möchte auch die thüringische Sportwagenmanufaktur Gumpert erreichen. Ihr Fahrzeug, der Apollo, hat schon das Publikum von Monte Carlo bis Budapest begeistert - jetzt ist es erstmals in Leipzig zu sehen.
Außer der Marke Mercedes Benz, die sich Leipzig aus Schauplatz für die Weltpremieren der überarbeiteten A- und B-Klasse ausgesucht haben, wird auch BMW mit Neuvorstellungen nicht geizen. Erstmals kann das deutsche Publikum einen Blick auf das neue 1er Cabrio werfen, was aus Sicht des Herstellers als "Heimspiel" gelten kann. Die 1er-Reihe rollt in Leipzig vom Band. Im Hinblick auf die bevorstehende Cabrio-Saison ist auch der Vergleich mit einem anderen Klappdach-Auto interessant: Mit Audis A3 Cabrio nimmt ein Fronttriebler den Wettbewerb mit dem heckgetriebenen BMW auf.
Mit dem Sports Activity Coup BMW X6 und dem Hochleistungssportwagen BMW M3 bieten die Bayern weitere spannende Produkte aus ihrer reichhaltigen Modellpalette auf. Zu den vom Publikum sehr geschätzten Erzeugnissen des Hauses BMW gehört auch die Marke MINI. Der originelle Fünftürer Clubman wird präsentiert sowie das stärkste Pferd aus diesem Stall, der 211 PS leistende MINI John Cooper Works.
Als Dreitürer kommt der Kleinwagen Mazda2 im Sommer 2008 auf den deutschen Markt. Gerade hat das Auto eine bedeutende Auszeichnung gewonnen: In New York wurde es zum "World Car of the Year" gekürt. Bei der neuen Generation der Kleinwagen-Baureihe hat der japanische Automobilhersteller besonderes Augenmerk auf das Thema Leichtbau gelegt. Durch verschiedene Maßnahmen gelang es, das Fahrzeuggewicht gegenüber dem Vorgänger um rund 100 Kilogramm zu reduzieren.
Mazdas Mutterkonzern ist Ford, dessen deutscher Ableger das Leipziger Publikum ebenfalls mit zwei Premieren beeindrucken will: Mit dem Ford Fiesta soll ein neues Kapitel im Kleinwagensegment aufgeschlagen werden, das Modell Kuga wird das ohnehin schon reichliche Angebot an kompakten SUV in Deutschland weiter bereichern.
Mit dem neuen GT-R bringt Nissan erstmals einen Supersportwagen nach Mitteleuropa. Mit 480 PS ist das Kraftpaket nicht nur genauso leistungsstark wie ein Porsche 911 Turbo. Er verfügt auch ebenso wie der deutsche Klassiker über Allradantrieb. Mit rund 75.000 Euro wir er aber nur etwa die Hälfte dessen kosten, was für das Spitzenprodukt auch Zuffenhausen zu zahlen ist. Vor wenigen Tagen erst hat der Nissan GT-R bei seinem ersten Renneinsatz in Japan einen Doppelsieg eingefahren.
Die Erweiterung seines Modellangebots in der Kompaktklasse zeigt Peugeot in Gestalt des Kombis 308 SW vor. Das deutsche Publikum kann sich das neue Modell erstmals auf der AMI in Leipzig aus der Nähe anschauen, bevor es Mitte Mai 2008 zu den Händlern rollt. Mit 4,50 Meter Länge und 2,71 Meter Radstand übertrifft der 308 SW die seit Herbst 2007 erhältliche 308-Limousine deutlich und bietet eine bislang von Peugeot in dieser Klasse nicht gekannte Variabilität. Den Zugang zum Gepäckabteil gewährt eine große Heckklappe mit separat zu öffnendem Heckfenster.
Die Emotionalität des Coups mit dem praktischen Nutzen der Limousine zu verbinden, ist Absicht des neuen VW Passat CC. Seit Mercedes mit dem Modell CLS erstmals diese Karosserieform in die Realität umsetzte, wagen sich immer mehr Hersteller an solch eine Herausforderung. Der CC soll die Lücke zwischen dem nüchternen Dienstwagen-Klassiker Passat und dem Oberklasse-Modell Phaeton füllen. In Deutschland zeigt sich das neue Modell noch vor seiner Markteinführung im Frühsommer bereits auf der AMI. Sportives Design mit eleganter Linienführung und neuer Kühlergrillgestaltung, großzügige Platzverhältnisse auf allen vier Einzelsitzen und technische Neuerungen wie das erste Spurhaltesystem mit aktiver Lenkkorrektur sind die wichtigsten Bestandteile des CC-Rezepts, das vor allen amerikanischen Kunden schmecken soll.
Natürlich wird VW auch seinen neuen Scirocco als Deutschland-Premiere zeigen, ebenso wie Konzerntochter Skoda ihre ambitionierte Limousine Superb. Der Renault Laguna GT ist ein Neuling der mit einer technischen Besonderheit aufwartet: Die Allradlenkung soll der französischen Marke wieder mehr Aufmerksamkeit in Deutschland verschaffen.
Quelle: ntv.de