Spritschleuder im Einsatz Nur wenige Dienstwagen grün
20.06.2011, 16:23 Uhr
Umweltbewusste Konzernlenker lassen sich etwa in der Hybrid-S-Klasse von Mercedes fahren.
Das Umweltbewusstsein steigt, Elektro- und Hybrid-Autos sind im Kommen. Doch lediglich vier deutsche Konzerne achten auf den CO²-Verbrauch ihrer Dienstwagen.
Umweltbewusstsein wird auch für Unternehmen immer wichtiger – zumindest sollen das die Verbraucher glauben. Nimmt man allerdings die Dienstwagenflotten zum Maßstab, ist es mit dem Öko-Gedanken noch nicht weit her. Nur wenige der großen Firmen lassen ihr Management mit Spar-Mobilen fahren.
Bei insgesamt 135 Firmen, darunter 100 DAX-Unternehmen, fragte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nach und bat um die CO2-Werte der Gesamtflotte, der Vorstands-Fahrzeuge und des Dienstwagens des Vorstandschefs. Lediglich vier Unternehmen konnten mit umweltfreundlichen Werten aufwarten.
Nur vier Unternehmen überzeugen
Besonders bescheiden ist Puma-Chef Jochen Zeitz, der komplett auf einen eigenen Wagen verzichtet. Der Fuhrpark des Sportartikelherstellers emittiert im Schnitt 138 Gramm CO2 pro Kilometer – etwa so viel wie eine Mercedes E-Klasse mit dem kleinsten Dieselmotor. Ebenfalls sparsam ist Bahn-Chef Rüdiger Grube in seinem Mercedes S400 Hybrid unterwegs (191 g CO2), Manfred Bender, Chef von Pfeiffer Vacuum fährt einen BMW 530d Touring (165 g CO2), Andreas Hänel von Phoenix Solar ist im Mittelklasse-Spardiesel Audi A4 Avant 2.0 TDIe unterwegs. Auch in den anderen Fahrzeugkategorien konnten die vier Unternehmen überzeugen.
Die meisten anderen Bosse setzen auf größere Fahrzeuge der oberen Mittelklasse oder Oberklasse – häufig auch in der besonders komfortablen Langversion. Auch bei den Vorstands-Kollegen finden sich viele Modelle mit hohem Verbrauch. Durchschnittliche CO2-Emissionen jenseits der 200 Gramm pro Kilometer sind keine Seltenheit. Besonders leistungsversessen sind offenbar die Manager vom Energiekonzern EnBW; dort liegt der Emissions-Schnitt bei 249 Gramm.
Fast die Hälfte der von der DUH angefragten Unternehmen lieferten aber überhaupt keine Angaben. Die Umweltschützer kritisieren die mangelnde Transparenz.
Quelle: ntv.de, sp-x