Subaru Legacy Outback Offen für jedes Terrain
25.11.2009, 11:37 Uhr
Lässt sich nicht aufhalten: Trotz fehlender Technik ist der Subaru nahezu uneingeschränkt geländetauglich.
Vor 15 Jahren war der Legacy Outback von Subaru als Crossover zwischen Geländewagen und Kombi ein Vorreiter. Heute wird es fast eng in seiner Nische. Doch der Veteran unter den SUVs schlägt sich immer noch wacker.
Als der japanische Autobauer Subaru vor 15 Jahren den Legacy Outback an den Start brachte, war die Kreuzung aus Geländewagen und Kombi noch etwas vollkommen Neues. Heute dagegen ist "Crossover" in aller Munde und die Konkurrenz größer denn je.
Deshalb schickt Subaru den hochbeinigen Lastenträger im Abenteuerlook jetzt gemeinsam mit seinen zivilen Ablegern in die nächste Runde. Mit eleganterem Design, größerem Format und einem neuen Getriebe soll sich der grundsätzlich mit Allradantrieb bestückte Kraxel-Kombi gegen Autos wie den Volvo XC70, Audi A4 Allroad und Saab 9-3x behaupten. In der deutschen Zulassungsstatistik könnte ihm das schwer fallen. Doch global hat der Japaner leichtes Spiel: Zusammen mit Limousine und Kombi kommt die mittlerweile 20 Jahre alte Legacy-Baureihe auf über 3,6 Millionen Verkäufe und ist damit das erfolgreichste Allradauto der Welt.
Zwar ist der Outback der Nachzügler in der Modellfamilie. Doch macht er die Vorteile des Legacy anschaulicher als seine biederen Brüder: Dank höherer Bodenfreiheit und eingebautem Traktionsvorteil wird er zum Typ für jedes Terrain. Dass die Karosserie ringsum mit auffälligen Kunststoffleisten beplankt wird, gibt dem Kombi nicht nur den verwegenen Look eines Abenteurers. Das schützt ihn auch vor den üblichen Gefahren in der Großstadt: Hohe Bordsteine, die Türen eines unachtsamen Parkplatznachbarn oder schlecht geschnittenes Buschwerk am Wegesrand können ihm damit weniger anhaben. Und dass serienmäßig eine Dachreling montiert wird, ist ja auch kein Schaden.
Vom Mauerblümchen zum Charaktergesicht
Mit dem Generationswechsel hat Subaru das Design gründlich überarbeitet und dem Outback wie der gesamten Legacy-Familie mehr Präsenz verschafft. Das einst unscheinbare Mauerblümchen bekommt mit einem großen Chromgrill und großen Scheinwerfern ein Charaktergesicht, das sich selbst Fahrer deutscher Dienstwagen einprägen sollten.
Aufgefrischt wurde auch der Innenraum. Das Cockpit soll mit der aufwendigen Mittelkonsole an ein Flugzeug erinnern. Dazu gibt es bequeme Sitze und ein ordentlich sortiertes Bediensystem: Alles, was man zum Fahren braucht, liegt gut zur Hand. Doch bleibt es auch mit den neuen Formen bei den alten Farben, die vor allem aus dem grauen Spektrum stammen und daher recht langweilig sind.
Auf der Optionsliste fehlt die moderne Technik
So unzeitgemäß wie Farb- und Materialauswahl ist auch die Ausstattung: Wichtige Sicherheitsmerkmale wie sechs Airbags und ESP sind zwar Standard, und zur Navigation gibt's eine Rückfahrkamera. Jedoch sucht man Innovationen wie einen Tempomat mit Abstandsregelung, eine Hilfe bei der Spurführung oder einen Assistenten für den Toten Winkel vergebens.
Auch bei den Motoren, die wie immer bei Subaru nach dem Boxer-Prinzip arbeiten, muss der Outback vorerst ohne Neuheiten auskommen. Den einzigartigen Diesel-Boxer mit 110 kW/150 PS gibt es bereits seit vergangenem Jahr und die beiden Benziner mit 2,5 oder 3,6 Litern Hubraum (123 kW/167 PS oder 191 kW/260 PS) kennt man vom Vorgänger oder dem großen Bruder Tribeca. Neu ist nur das stufenlose Automatikgetriebe für den kleineren Benziner, das gut mit dem Motor harmoniert und zum entspannten Fahren einlädt.
Wenig Leistung, viel Gewicht - schlecht für den Spurt
Weil das Auto jedoch mit 1,5 Tonnen ordentlich wiegt, maximal 229 Nm nicht die Welt sind und das Getriebe sich dann in Drehzahlorgien ergeht, tut sich der Outback beim Spurt schwer. Als kämpfe er gegen ein riesiges Gummiband, müht er sich 10,4 Sekunden lang, bis der Tacho bei Tempo 100 steht. Und schon bei 198 km/h ist wieder Schluss. Dafür allerdings hält Subaru mit dem stufenlosen Automaten sein Verbrauchsversprechen: Mit 8,4 Litern (CO2-Ausstoß: 194 g/km) ist die "Lineartronic" immerhin 0,2 Liter sparsamer als das Schaltgetriebe.
Zwar hat der Outback beim Generationswechsel auf jeden Fall gewonnen, weil er nun mehr Platz auf allen Plätzen bietet und obendrein besser aussieht. Außerdem ist er der ideale Gefährte für jedes Gelände von der Fernstraße bis zum Feldweg. Doch haben die Japaner technisch nur wenig Neues zu bieten und können deshalb mit der deutschen Konkurrenz kaum gleichziehen. Aber dafür ist der Outback im Schnitt auch ein paar Tausender billiger.
Quelle: ntv.de, dpa