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Die achte Generation hat es in sich Passat mit höherer Weihe

Obwohl die achte Generation des Passat kleiner ist, ist er doch größer als sein Vorgänger und das in allen Belangen.

Obwohl die achte Generation des Passat kleiner ist, ist er doch größer als sein Vorgänger und das in allen Belangen.

Ein neuer Passat ist für VW fast so wichtig wie ein neuer Golf. Die achte Generation soll im November an den Start gehen und kann, wie in solchen Fällen üblich, alles besser als der Vorgänger. Nur bei den Zylindern muss Verzicht geübt werden.

Der 1973 eingeführte VW Passat hat als Limousine und in Deutschland vor allem als Variant, wie die Kombiversion seit je her genannt wird, Generationen der Postwirtschaftswunder-Gesellschaft bewegt. Mit all seinen Derivaten, von chinesischen Ableger Santana bis zum größeren Amerika-Passat kann er fast dem Kompakt-Klassiker Golf den Rang ablaufen. 22 Millionen Exemplare hat VW seit der Einführung 1974 ausgeliefert, im letzten Jahr avancierte der Mittelklassewagen mit 1,1 Millionen verkauften Einheiten sogar zur Baureihe Nummer 1 des Konzerns.

Straff, elegant und groß

In der Breite misst der Passat jetzt 1,2 Zentimeter mehr als sein Vorgänger.

In der Breite misst der Passat jetzt 1,2 Zentimeter mehr als sein Vorgänger.

Ende November geht nun die achte Generation des Klassikers ins Rennen. Straffer und eleganter gezeichnet, aber mit nahezu identischen Maßen des Vorgängers. Genau genommen ist der neue Passat mit 4,77 Metern Länge sogar 0,4 Zentimeter. Die Breite hingegen hat um 1,2 Zentimeter zugelegt. Das verschafft dem Wolfsburger eine coupéartige Silhouette und, dank des um fast acht Zentimeter längeren Radstands, mehr innerer Größe. Die Passagiere genießen um bis zu 2,7 Zentimeter mehr Kopffreiheit, obwohl der Neue 1,4 Zentimeter flacher geworden ist als sein Vorgänger. Möglich macht den Raumgewinn der Modulare Querbaukasten (MQB), der die Räder an die Ecken der Karosserie rücken lässt und so geringere Überhänge erlaubt.

Gewonnen hat überdies auch das Ladevolumen. Bei der Limousine ist es von 565 auf 586 Liter gewachsen, der Variant verzeichnet sogar ein Plus um 47 auf wenigstens 650 Liter. Wer die Rücksitzlehnen umklappt, kommt auf 1152 Liter beim Stufenheckmodell, der Kombi packt dann 1780 Liter. Dass der Passat dank Leichtbaumaßnahmen bis zu 85 Kilogramm leichter geworden ist, kommt der Zuladung aber auch den angestrebten Minderverbrauchszielen entgegen.

Ohne Sechszylinder breit aufgestellt

Vier Diesel und fünf Benzinmotoren bietet die Antriebspalette ab 2015. Zunächst startet der Passat zu Preisen ab 25.875 Euro mit einer auf drei Motoren begrenzten Auswahl. Dazu zählt der Zweiliterdiesel mit 150 PS für 30.250 Euro. Der gleichstarke Benziner mit Zylinderabschaltung wird vorerst nur in der gehobenen Version Comfortline angeboten und kostet 30.375 Euro. Beide haben ein manuelles Sechsganggetriebe und Frontantrieb. Die für den Diesel angebotene DSG-Automatik mit ebenfalls sechs Gängen kostet wie üblich 1800 Euro Aufpreis.

Das Ladevolumen der Limousine ist von 565 auf 586 Liter gestiegen.

Das Ladevolumen der Limousine ist von 565 auf 586 Liter gestiegen.

Überraschend ist die Munterkeit der beiden 150-PS-Maschinen. Sie helfen dem Passat mit lebhaftem Antritt aus den Startlöchern, zeigen sich durchzugsfreudig und laufruhig. Die Fahrwerksabstimmung passt, die adaptive Dämpferregelung des Topmodells wird kaum vermisst, der Federungskomfort beweist höchsten Klassenstandard. Die Lenkung reagiert feinfühlig und direkt, Kurvenspaß ist garantiert.

Spitzenmotorisierung ist der Zweiliterdiesel mit doppelter Turboaufladung, der es auf stolze 240 PS bringt. Den gibt es ausschließlich mit dem Siebengang-DSG und dem Allradantrieb 4motion, was den Preis gleich auf 43.625 Euro springen lässt. Allerdings wirkt der Kraftprotz für den rasenden Vertreter etwas weniger Agil, was an dem durch Allradantrieb und DSG-Getriebe erhöhtem Gewicht liegt. Seine ganze Klasse spielt der große Passat erst bei hohem Tempo aus.

Anfang 2015 folgt die 125 PS starke Version des 1,4-Liter-Benziners für 25.875 Euro und ein 1,6-Liter-Diesel mit 120 PS. Außerdem steht ein Zweiliter-Selbstzünder mit 150 PS bereit. Für diese Triebwerke nennt VW im Augenblick aber weder Preise noch genauere technische Daten, gleiches gilt für die im kommenden Jahr folgenden Ottomotoren mit 1,8 Liter Hubraum und 180 PS sowie die beiden Zweiliter-TSI mit 220 PS und 280 PS. Alle Maschinen sind mit einer Start-Stopp-Automatik ausgerüstet und können rekuperieren. Die guten alten Sechszylindermotoren werden im neuen Passat nicht mehr angeboten.

Technisch up to date

Das Multifunktionslenkrad, die Müdigkeitserkennung und ein Radio gibt es als Grundausstattung.

Das Multifunktionslenkrad, die Müdigkeitserkennung und ein Radio gibt es als Grundausstattung.

Dafür gibt es jede Menge richtungsweisende Technik. Das Active-Info-Display stellt Tacho und Drehzahlmesser quasi analog auf einem Bildschirm dar, auf Tastendruck rücken sie an den Rand des Monitors und räumen den Platz für eine übergroße Anzeige der Navigationskarte. Auch ein Head-Up-Display ist auf Wunsch erhältlich. Das Mirrorlinksystem, mit dem sich die Bedieneroberfläche verbundener Smartphones auf dem zentralen Monitor spiegeln lässt, gehört ebenfalls zu den Neuerungen der achten Passat-Generation. Premiere feiern außerdem der Trailer-Assistent, der das Rangieren mit einem Anhänger automatisiert, für die Verhinderung oder Milderung von Unfällen im Stadtverkehr ist die City-Notbremse an Bord, der Emergency Assistent erkennt den gesundheitlichen Notfall des Fahrers, bremst das Fahrzeug dann ab und lenkt es mit eingeschalteter Warnblinkanlage an den rechten Fahrbahnrand.

Doch damit nicht genug: Das schlüssellose Start-System gibt es ebenso wie LED-Rückleuchten in allen Versionen, die Bremslichter stellen die Intensität der Verzögerung durch unterschiedliche Konturen dar. Der Parklenkassistent versteht es nun, quer zur Fahrtrichtung liegende Boxen auch vorwärts anzusteuern und beim Ausparken mit einem Sensor am Heck Querverkehr, gleich ob Fahrz oder Fußgänger zu erkennen. Das Multifunktionslenkrad, die Müdigkeitserkennung und ein Radio gibt es ebenfalls in der Grundausstattung. Das nächsthöhere Niveau bietet Leichtmetallräder, Regensensor und automatisch abblendende Innen- und Außenspiegel. Außerdem, und so gehört es sich für den Flottenliebling Passat, gehören Komfortsitze mit Gütesiegel dazu.

Bei all diesen Zutaten sollte der Passat auch jetzt wieder das Zeug zum Bestseller haben. Seine High-Tech-Ausstattung, ein klares, schnörkelloses Design, Motoren, die um bis zu 20 Prozent sparsamer im Verbrauch sind als ihre Vorgänger und ein ebenso angenehm gestaltetes wie geräumiges Interieur lassen manch einen Konkurrenten alt aussehen. Dass der Mittelklassewagen bis zu 2,2 Tonnen in Schlepp nehmen kann und bis zu 620 Kilogramm Zuladung verträgt, macht ihn nicht nur für den Freizeitfahrer, sondern auch für den Vielfahrer fit.

Quelle: ntv.de, hpr/sp-x

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