Kompaktsportler Audi RS3 Paukenschlag zum Schluss
08.03.2011, 13:29 Uhr
Das Beste zum Schluss: Kurz vor dem Ende des Lebenszyklus des aktuellen A3 bringt Audi das Modell noch mal als echten Sportler auf den Markt.
Der Audi A3 nähert sich dem Ende seines Produktionszyklus. Jetzt legen die Ingolstädter noch einmal nach - mit 340 PS.
Eigentlich muss der Audi A3 nichts mehr beweisen. Seit acht Jahren befindet sich der kompakte Fünftürer in Produktion, in spätestens zwei Jahren geht der Nachfolger an den Start. Trotzdem legt Audi jetzt noch einmal nach - mit einem Topmodell, das mit 250 kW/340 PS fast alles in den Schatten stellt, was auf dem Markt verfügbar ist.
Der von dem Tochterunternehmen quattro GmbH in Neckarsulm entwickelte RS3 ist mit dem gleichen 2,5-Liter-Reihen-Fünfzylinder ausgerüstet, der auch den Sportwagen TT RS antreibt. Damit stürmt der immerhin 1.650 Kilogramm schwere Sportback in nur 4,6 Sekunden auf 100 km/h; die Spitzengeschwindigkeit liegt bei abgeregelten 250 km/h. Ohne wären über 280 km/h drin. Die Leistung wird über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe auf alle vier Räder übertragen; das beim TT RS und beim schwächeren S3 angebotene Sechsgang-Schaltgetriebe gibt es beim RS3 nicht. Trotz der überlegenen Motorleistung liegt der Verbrauch im Zyklus bei nur 9,1 l/100 km; bei scharfer Fahrweise können es einige Liter mehr werden, doch im Vergleich zu anderen, ähnlich starken Autos schneidet der RS3 dennoch ausgesprochen positiv ab.
Driften kaum möglich
Der Kompaktsportler bietet in allen Situationen Kraft im Überfluss - und untermalt dies mit einer entsprechenden, bassig grollenden Geräuschkulisse. Die Zündfolge entspricht dem unvergessenen Audi-Fünfzylinder der siebziger und achtziger Jahre, und beim Beschleunigen sorgt der 2,5-Liter-Turbo für permanente Gänsehaut. Dabei hat das Fahrwerk die Leistung souverän in Griff. Der Grenzbereich liegt extrem hoch, wobei der RS3 kaum in einen Drift zu bekommen ist, obwohl sich das ESP im Gegensatz zum schwächeren S3 komplett abschalten lässt.

Auch Innen herrscht der Sport: Als Schaltung gibt es ausschließlich ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe.
Der RS3 empfiehlt sich auch als Langstreckenauto. Mit seiner Beschleunigung und der mühelos und ohne nennenswerten Anlauf erreichbaren Spitze von 250 km/h kann er jede Lücke im Verkehr nutzen, um katapultartig seine Position zu verbessern. Die Sportsitze bieten sehr guten Seitenhalt, ohne künstlich zu beengen, und das Abrollverhalten ist zwar straff, aber ausreichend komfortabel. Die Platzverhältnisse und der Gepäckraum sind so, wie man sie vom A3 Sportback kennt. Dazu passt die hochwertige Innenausstattung, die sich allerdings vom Niveau eines VW Golf VI kaum noch abhebt und ihr Alter an der einen oder anderen Stelle spüren lässt. Immerhin lassen sich über das Audi-eigene Individualisierungsprogramm fast alle Sonderwünsche erfüllen.
Selbstbewusster Preis von knapp 50.000 Euro
Die Konkurrenten des RS3 Sportback sind dünn gesät. Zu ihnen zählt das gleich starke und nur wenige hundert Euro teurere BMW 1er M Coupé, das allerdings mit Zweitürer-Konzept und Schaltgetriebe näher am Audi TT RS liegt. Zudem konkurriert er mit den japanischen Sportlern Mitsubishi Lancer Evo und Subaru Impreza WRX STi. Ihnen ist der Ingolstädter in Sachen Detailverarbeitung, Komfort und Alltagstauglichkeit jedoch deutlich voraus.
In der Kombination seiner Eigenschaften ist der Audi RS3 Sportback im Grunde einzigartig. 49.900 Euro sind für einen Kompaktwagen zwar eine selbstbewusste Ansage. Für einen Supersportler im Gewand eines harmlosen kleinen Fünftürers könnten sie jedoch als Sonderangebot durchgehen.
Oder sollten Interessenten doch lieber auf den Nachfolger warten? Der wurde in Genf in Form des A3 concept angedeutet - und wer genau hingesehen hat, konnte dort eine ganze Reihe von RS-Elementen erblicken - inklusive des scharfen Fünfzylinder-Turbo. Doch bis der neue A3 als RS-Version kommt, werden noch mehrere Jahre ins Land gehen.
Quelle: ntv.de, sp-x