Weltweit erster Diesel-Hybrid Peugeot startet den 3008 Hybrid
21.09.2011, 15:13 Uhr
Eine neue Versuchung: Der Peugeot 3008 Hybrid.
Peugeot will den Trend bei Hybridfahrzeugen nicht verpassen und präsentiert nun seine Interpretation einer umweltfreundlichen Antriebseinheit - und zwar mit Dieselmotor.
Hybridfahrzeuge gibt es mittlerweile von vielen Herstellern. Peugeot zeigt nun ebenfalls ein Fahrzeug mit den zwei Herzen. Der Peugeot 3008 Hybrid wird aber im Gegensatz zu den anderen Öko-Fahrzeugen von einem Dieselmotor statt einem Benziner angetrieben. Das soll den Verbrauch weiter senken und nicht nur ökonomischer, sondern auch ökologischer sein.

Der Peugeot 3008 Hybrid wird im Gegensatz zu anderen Ökofahrzeugen von einem Diesel- statt von einem Benzinmotor angetrieben.
Als Basiseinheit kombiniert der PSA Konzern (Peugeot/Citroen) einen Diesel mit 120 kW/163 PS mit einer 27 kW/37 PS starken E-Maschine. Bei vergleichbarer Ausstattung kostet die Kraft-der-Zwei-Herzen-Version im Van 3008 aber rund 2.300 mehr als die Variante mit dem 2,0-Liter-Selbstzünder. Ab 34.150 Euro eröffnet Peugeot die neue Hybrid-Welt im November in Deutschland.
Der Grund für den Selbstzünder schein logisch zu sein: In Europa entscheiden sich mehr als 60 Prozent der Kunden für diese Verbrennungsart. Neben Peugeot arbeiten auch die Ingenieure von Volvo an einem V60 Dieselhybrid, der nächstes Jahr auf den Markt kommen soll.
Allrad als Zusatzunterstützung

Als Basiseinheit kombiniert der PSA-Konzern einen Diesel mit 120 kW/163 PS mit einer 27 kW/37 PS starken E-Maschine.
Zum Motoren-Duett treten bei Peugeot der bekannte 2,0-Liter HDi, der wie gehabt die Vorderachse antreibt, und ein E-Motor an. Das von Bosch gelieferte Hybridmodul ist in der Hinterachse integriert und übernimmt auch den Antrieb derselben. Die Hinterachse ist eine Mehrlenkerachse und stammt aus der Limousine 508.
Startet man die Antriebseinheit, hört man erst einmal nichts. Das Display informiert, dass man startklar ist. Über einen Drehschalter in der Mittelkonsole kann der Fahrer zwischen vier Modi wählen, darunter ZEV (Zero Emission Vehicle) für rein elektrisches Fahren bis Tempo 60 km/h und maximal bis zu vier Kilometer. Bei der Einstellung 4WD arbeiten beide Motoren gleichzeitig und alle vier Räder werden angetrieben. Das ermöglicht mehr Traktion bei Fahrten über verschneite Straßen oder schlammige Feldwege. Allerdings handelt es sich dabei um keine permanente Allradfunktion, die Zusatzunterstützung steht nur zeitweise zur Verfügung. Ab Tempo 120 übernimmt der Diesel allein den Vortrieb.
Intelligentes Fahrsystem
Als Standard ist "Auto" eingestellt. Das System regelt selbständig, welches Fahrprogramm das günstigste ist. Bis zu einer Geschwindigkeit von 70 km/h kann dabei elektrisch gefahren werden. Verbrauchswerte unter 5 l/100 km lassen sich ohne Probleme erreichen. Damit liegt man - auch dank Start-Stopp-Technik - nur rund einen Liter über der Normvorgabe von 3,8 Liter (99 g/km). Nicht schlecht für ein Fahrzeug, das rund 2,2 Tonnen auf die Waage bringt, denn der 3008 Hybrid4 wiegt rund 120 Kilogramm mehr als seine konventionell angetriebenen Schwestermodelle. Davon entfallen je 50 Kilogramm auf die Batterie und die Elektrik. 25 Kilogramm gehen auf das Konto der Mehrlenkerachse.
Will man hingegen flott unterwegs sein, ist der Sport-Modus richtig. Die Abstimmung ist direkter, hier kommen maximal 147 kW/200 PS und 450 Nm zum Einsatz. Vom Start weg gelingen so beeindruckende Sprints. So gefahren fließen rund sechs Liter durch die Leitungen. Immerhin unterbietet das den Durchschnittsverbrauch des 3008 mit dem konventionellen 163 PS-Diesel um einen halben Liter.
Der 3008 Hybrid verfügt übrigens serienmäßig über einen Sparbeauftragten. Man wird hier über die Instrumentenanzeige über Verbrauch, die jeweilige Antriebsart und den Ladezustand der Batterie informiert, doch besser als jedes bunte Mäusekino mahnt das automatisierte Schaltgetriebe zum vernünftigen Fahrstil: Bei beherztem Gasgeben neigt es zu unharmonischen Schaltvorgängen, die Fahrer und Passagiere mit heftigem Kopfnicken quittieren. Also zurück auf "Auto" und dank der erhöhten Sitzposition die Landschaft genießen.
Anhänger-Optionen als Novum

Bei vergleichbarer Ausstattung kostet die Kraft- der Zwei-Herzen-Version im Van 3008 rund 2300 Euro mehr.
Das Interieur ist unverändert geblieben - wie auch das Außendesign. Nur der Kühlergrill wurde leicht modifiziert. Da die Batterien für den E-Motor unter dem Kofferraum verstaut sind, weist der Diesel-Hybrid mit 377 bis 1.186 Liter jeweils 55 Liter weniger Gepäckraumvolumen auf als die regulären Varianten. Ein Trost: Der 3008 Hybrid4 kann mit einer Anhängerkupplung ausgestattet werden und bis zu 770 Kilogramm an den Haken nehmen. Das dürfte Fans der Hybrid-Technik freuen. Bislang gibt es keine Anhänger-Optionen für Benzin-Hybride.
Der 3008 Hybrid4 basiert auf der höchsten Ausstattungsvariante Allure und bietet unter anderem eine Zweizonen-Klimaanlage, LED-Tagfahrlicht, Tempomat, eine Fünf-Jahres-Garantie auf alle Hybrid-Komponenten sowie 16-Zoll-Leichtmetallfelgen mit rollwiderstandsoptimierten Reifen.
Anschaffungskosten
Der Einstiegspries für die 99g-Version liegt bei 34.150 Euro. Ab 36.150 Euro gibt es zusätzliche Komfortfeatures wie Head-up-Display, Navigationssystem und 17-Zoll-Felgen. Darüber hinaus bieten die Franzosen zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten wie Leder oder das Glas-Panoramadach an.
Damit ist klar, man zielt nicht auf eine Kundschaft, die bei der Anschaffung eines Fahrzeugs besonders knauserig ist. In Deutschland werden sich wohl die meisten Käufer für die besser ausgestattete Variante entscheiden, auch wenn der Durchschnittsverbrauch mit vier Litern (104 g/km) etwas höher liegt. In Frankreich dagegen dürfte die 99-Gramm-Version der Renner werden. Fahrzeuge, die weniger als 100 Gramm emittieren, werden dort mit einer Bargutschrift von 2.000 Euro sowie Steuerreduzierung gefördert - auch dann, wenn sie so anspruchsvoll und leistungsstark wie dieser Peugeot sind.
Quelle: ntv.de, sp-x