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VW-Chef Piëch ist machtbesessen Porsche-Urenkel im Angriffsmodus

Von Anfang an Eng verbunden und doch immer auf Konfrontatiosnkurs: Porsche und VW.

Von Anfang an Eng verbunden und doch immer auf Konfrontatiosnkurs: Porsche und VW.

(Foto: picture alliance / dpa)

Dass die Übernahmeschlacht zwischen Porsche und VW nicht nur ein Wirtschaftskampf war, ist bekannt. Da wurden auch familiäre Ränke geschmiedet. Jetzt holt Firmenerbe Peter Daniell Porsche noch einmal zu einem Rundumschlag aus.

Die Übernahmeschlacht zwischen Porsche und VW ist seit drei Jahren Geschichte. Doch damals ging es im Kampf David gegen Goliath um viel. Der kleine Sportwagenbauer Porsche machte sich auf, den viel größeren VW-Konzern zu schlucken. Am Anfang schien das Unmögliche wahr zu werden. Als jedoch ruchbar wurde, dass die Porsche-Dachgesellschaft einen Schuldenberg von 11,4 Milliarden Euro angehäuft hatte, drehte Volkswagen den Spieß um und die ehrgeizigen Pläne der Zuffenhausener scheiterten grandios. Seit August gehört das Sportwagengeschäft der Porsche AG Europas größtem Autokonzern.

"Piëch ist machtbesessen"

Nach Ansicht von Peter Daniell Porsche ist Ferdinand Piëch machtbesessen.

Nach Ansicht von Peter Daniell Porsche ist Ferdinand Piëch machtbesessen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Kampf zwischen Porsche und VW war nicht nur ein wirtschaftlicher. Es ging auch um familiäre Machtkonstellationen. Der frühere Porsche-Chef Wendelin Wiedeking war angetreten, den Firmenpatriarch und Enkel des Porsche-Gründers, Ferdinand Piëch, vom Thron zu stoßen. Allerdings erwiesen sich die Familienbande in diesem Punkt als haltbar und der Großaktionär der Porsche Automobil Holding geriet nicht mal ins Wanken.

Jetzt zieht Porsche-Urenkel und Firmenerbe Peter Daniell Porsche blank und holt zu einem Rundumschlag gegen Onkel Piëch aus. Er wirft dem 75-Jährigen Volkswagen-Aufsichtsratschef Machtbesessenheit vor. "Wenn ich etwas negativ sehe, dann ist es die Lust an der Macht des Ferdinand Piëch", sagte der 38-Jährige dem "Stern". Dass er einen nach dem anderen aufkauft, mache er nicht nur, um günstigere und bessere Fahrzeuge produzieren zu können, sondern "beinahe nur, um das persönliche Gefühl zu befriedigen, jetzt habe ich das auch noch geschafft."

Nach Ansicht von Porsche gibt es für Piëch nur zwei Möglichkeiten: Entweder er wird lernen, die Dinge laufen zu lassen, um mit einer gewissen Befriedigung und Weisheit auf sein Leben zu blicken, oder er wird in seiner Machtgier völlig verhärten.

"Es war Größenwahn"

Auch auf Wiedeking und den früheren Porsche-Finanzchef Holger Härter, gegen die im Zuge der gescheiterten Übernahme von Volkswagen durch die Staatsanwaltschaft ermittelt wird, wirft Porsche einen kritischen Blick, weigert sich aber, ihnen die alleinige Schuld am damaligen Porsche-Desaster zu geben: "Man darf ihnen nicht die ganze Schuld zuweisen", so Porsche gegenüber dem Hamburger Magazin. "Ohne Finanz- und Wirtschaftskrise hätte die Übernahme gelingen können. Aber ich will schon sagen: Die Dicke ihrer Zigarren und das Ausmaß der Bankgeschäfte waren auf dem höchsten Niveau der Hochnäsigkeit und des jugendlichen Spieltriebs. Es war Größenwahn."

Dieser Größenwahn bringt Härter und zwei andere damalige Spitzenmanager am 5. September vor das Stuttgarter Landgericht. Sie sollen sich wegen Kreditbetruges verantworten. Auch Ex-Porsche-Chef Wiedeking haben die Ermittler im Visier. Der Porsche-Konzern hat wegen der Übernahmeschlacht derzeit noch eine Milliardenklage in den USA und am Landgericht Braunschweig am Hals. Damals hatte es massive Kurssprünge bei der Aktie des Konzerns gegeben. Anleger und Fonds machten nach eigenen Angaben schwere Verluste - und zogen vor Gericht.

Quelle: ntv.de, hpr

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