Internet-Kampagnen Saab-Freunde kämpfen
27.12.2009, 16:42 Uhr
Die Mitarbeiter und Freunde von Saab erleben ein unruhiges Weihnachtsfest. Aber noch ist Hoffnung da.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Noch ist das Schicksal von Saab nicht entschieden. Die Freunde der Automarke kämpfen um das Überleben der Schweden. Mit einem Blog wollen Saab-Fahrer Druck auf General Motors ausüben.
"Ich würde nie wieder ein anderes Auto von GM kaufen, wenn sie Saab sterben lassen", so lautet sinngemäß die Überschrift eines Internet-Blogs, das die Stimmung in der Saab-Fangemeinde ermitteln und so Druck auf General Motors ausüben möchte. Seit Heiligabend hat das Blog mehr als 2400 Kommentare gesammelt.
Viele drücken Ihr Leid über den Niedergang der Marke aus. "Ich werde nie wieder ein General-Motors-Auto kaufen, nicht mal einen Klassiker, wenn GM entscheidet Saab zu schließen statt zu verkaufen", stellt Tim O’Brien aus New Jersey fest. Ein französischer Fan glaubt, dass "Saab einen charismatischen Firmenchef braucht, wie ihn Apple mit Steve Jobs hat."
Herr Knotas aus der technischen Entwicklung von Saab in Trollhättan schreibt: "Bitte gebt uns hingebungsvollen Saab-Mitarbeitern ein Chance. Wir haben den Insignia zum "Auto des Jahres" entwickelt. Jetzt sind wir dran den neuen Saab 9-5 auf den Markt zu bringen." S. Tsoyrlidakis gibt sich sogar hasserfüllt: "GM wäre wie ein Feind für mich – Bringt Saab nicht um, verkauft es einfach!"
Mails an GM-Chef Whitacre
Allen Kommentaren gemein ist die Feststellung, dass sie nie wieder eine Produkt des einstmals weltgrößten Autobauers General Motors kaufen würden, wenn die Amerikaner Saab sterben lassen sollten. Ob das die Mächtigen in Detroit beeindruckt, wird die Zeit nach Weihnachten zeigen.
Eine andere Website namens Saabunited bietet die Möglichkeit direkt eine E-Mail an GM-Chef Ed Whitacre zu schicken und ihn um den Verkauf von Saab zu bitten. Die Mail-Adresse des Managers ist dort veröffentlicht. Whitacre dürfte daher derzeit mit einem erhöhten Mail-Aufkommen zu kämpfen haben, wenn die angegebene Adresse richtig sein sollte.
Der letzte verbliebene Interessent für Saab, der niederländische Kleinserienhersteller Spyker, hatte kurz vor Weihnachten ein verbessertes Angebot für die Schweden abgegeben. Zunächst sollte sich GM bis zum 21. Dezember dazu äußern, aber Spyker verlängerte die Frist für die Offerte. Die endgültige Entscheidung über das Schicksal von Saab könnte sich bis ins neue Jahr hinziehen.
Quelle: ntv.de