Auto

Volvo V50: Schicker Einsteiger-Kombi

"Einen Kombi müsste man haben..." Dieser Stoßseufzer geplagter Mütter und Väter, die ihren weltneuen Nachwuchs im dreitürigen Kleinwagen durch die Gegend karren, hallt oft über die Parkplätze.

Die Erfüllung dieses Wunsches könnte aus dem Pippi-Langstrumpf-Land kommen: Dort baut Volvo seit 50 Jahren seine Kombis, die weltweit einen guten Ruf genießen. Das neueste Auto dieser Art heißt V50 und wird ab April 2004 den bisherigen Einsteiger-Kombi V40 ablösen. "Sportkombi" nennen die Schweden nun ihre Antwort auf BMW 3er Touring und Audi A4 Avant. Wir haben den Skandinavier mit der großen Klappe getestet.

Basis: Limousine S40

Der V50 basiert auf der neuen Volvo-Limousine S40, die ab Februar 2004 verkauft wird. Der Kombi ist von vorn an den "Wasserfall"- Streben des Grills zu erkennen, die Limousine hat an dieser Stelle ein Wabenmuster.

Heck vom XC90

Das Heck des V50 erinnert stark an den Gelände-Bullen XC90 und fällt besonders durch die markanten Heckleuchten auf. Das Top-Modell T5 macht mit zwei Auspuffrohren darauf aufmerksam, dass weiter vorn 220 Pferdchen galoppieren.

Dachreling gegen Aufpreis

Insgesamt wirkt der V50 wie eine geschrumpfte und kantengeglättete Version des V70. Seine Form lässt ihn kompakt und zugleich sportlich wirken. Mit schicken Sportschuhen und Dachreling sieht er noch dynamischer aus. Beides kostet Aufpreis.

Vier Designs für die Mittelkonsole

Der Innenraum gleicht im Wesentlichen dem des S40. Ebenso auffällig ist hier die filigrane, scheinbar frei schwebende Mittelkonsole, die auf der Rückseite Stauraum bietet. Diese Konsole lässt sich nun in vier Designs ordern: In der Farbe des Interieurs, aus Holz, aus Aluminium oder als "Iced aqua".

Im Vergleich zum V40 hat der V50 in den wesentlichen Maßen zugelegt: Er ist rund 5,5 Zentimeter breiter, drei Zentimeter höher und hat einen um rund acht Zentimeter gewachsenen Radstand. Nur die Länge ist um zwei Zentimeter auf 4,52 Meter geschrumpft.

Laderaum fasst 417 Liter Gepäck

Der Laderaum des V50 fasst, wie schon beim V40, 417 Liter Gepäck. Die Rückbank kann im Verhältnis von ein Drittel zu zwei Drittel nach vorn geklappt und anschließend die Rücklehne ebenso geteilt umgelegt werden. Es entsteht ein nahezu ebener Laderaumboden.

Schnelle Umgestaltung

Das gesamte Ladevolumen beträgt 1307 Liter. Die Lehne des Beifahrersitzes ist ebenfalls klappbar, so dass längere Gegenstände verstaut werden können. Die Umgestaltung des Innenraumes geht relativ schnell und mit wenigen Handgriffen vonstatten.

Starke Benziner und ein Diesel

Zum Marktstart werden ein 2,4-Liter-Benziner mit 140 oder 170 PS sowie der 220 PS starke T5 angeboten. Auf der Diesel-Liste steht zunächst ein Zweiliter-Common-Rail-Selbstzünder, der 136 PS auf die Straße schickt. Ab dem Sommer 2004 soll diese Maschine über einen Rußpartikelfilter verfügen und die Euro-4-Norm erfüllen. Kleinere Motorisierungen werden folgen.

Spritziger Selbstzünder

Der Selbstzünder ist eine Maschine, die Spaß macht: Laut Datenblatt sprintet der V50 mit diesem Motor in 9,6 Sekunden auf Tempo 100 und ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von immerhin 210 km/h. Bei 2000 Umdrehungen liefert das drehmomentstarke Aggregat seine höchste Kraft von 320 Newtonmetern. Es lässt sich bei mittleren Touren spritzig und druckvoll fahren.

Knackiges Sechsgang-Getriebe

Der 2.0 D wird mit einem neuen, knackigen Sechsgang-Getriebe kombiniert. Die sechste Stufe ist als Spargang für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt und auch nur für diesen Zweck zu verwenden. Den Verbrauch gibt Volvo mit durchschnittlich 5,7 Litern an. Ab 24950 Euro ist der V50 2.0 D zu haben.

220 PS im T5: Satte Fahrleistungen

Wer den Familien-Kombi zum Kinder-Sportwagen machen will, sollte den T5 mit Allradantrieb AWD ordern. Satte 220 PS und ein Drehmoment von ebenso satten 320 Newtonmetern belohnen für den doch recht saftigen Anschaffungpreis von mindestens 30850 Euro plus 2500 Euro für den ab Sommer 2004 lieferbaren Allradantrieb. Mit dieser Maschine wird der Kombi zum Zombi: 6,9 Sekunden auf Hundert und eine Spitze von 240 km/h sind Werte, die für einen mit einer großen Klappe schon beachtlich sind.

Fahrwerk angenehm straff

Das eher straffe Fahrwerk und der Allradantrieb, dessen Kraft per Haldex-Kupplung hydraulisch auf die Räder verteilt wird, animieren dazu, die Pferdchen um die Wegbiegungen galoppieren zu lassen. Serienmäßig verfügt jeder V50 über das Volvo-Stabilitätsprogramm DSTC, das beim Allrad-Kombi aber nur bei viel Mutwillen des Fahrers eingreifen muss.

Der Volvo V50 kostet ab 21750 Euro und ist damit 1500 Euro teurer als die Limousine S40. Dieser Preis gilt für den 1,6-Liter-Benziner, dessen Start-Datum im Sommer 2004 liegen soll. Der V50 ist rund vier Prozent teurer als der V40, aber auch ein Fünftel preiswerter als der größere V70. Auch im Vergleich mit seinen Konkurrenten punktet der V50. Deutsche Mitbewerber wie der Audi A4 Avant und der BMW 3er Touring sind rund 4000 Euro teurer.

Fazit: Schicker Volvo-Einstieg für junge Leute

Schaut man sich den Volvo V50 genauer an, scheint der Plan aufzugehen: Einen schicken, dynamisch aussehenden Kombi für junge Leute zu bauen. Doch nicht nur das: Das Auto ist im Vergleich zu den deutschen Konkurrenten erschwinglich und bietet eine ebenso gute Komfort- wie Sicherheitsausstattung.

Hinzu kommen zum Marktstart starke Benziner sowie ein spritziger und sparsamer Diesel. Das Fahrwerk, die Getriebe und das Handling des V50 passen zu einem sportlichen Kombi. Wer allerdings nicht zu tief in den Sparstrumpf greifen will, muss sich ein wenig gedulden, bis die kleineren Motorisierungen bei den Händlern stehen.

Quelle: ntv.de

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