Facelift für VW Tiguan "Segeln" kann er jetzt auch
30.05.2011, 10:08 UhrWarum ein Risiko eingehen? Der Tiguan verkauft sich auch vier Jahre nach seiner Markteinführung ausgezeichnet. Daher belässt es VW beim großen Facelift zur Mitte der Laufzeit bei optischen Retuschen und passt vor allem die Front an das derzeitige Familiengesicht an. Unter der Karosserie tat sich jedoch so einiges.

Optisch aufgefrischt geht der VW Tiguan in die zweite Lebenshälfte.
(Foto: Abdruck fuer Pressezwecke honora)
Start frei für den überarbeiteten VW Tiguan, der 2007 seine Premiere feierte. Schnell avancierte der fünftürige Fünfsitzer zum Bestseller im Segment der Kompakt-SUVs, über 700.000 Kunden entschieden sich für den Wolfsburger. Das jetzt vorgenommene Facelift fällt optisch daher nur sehr dezent aus. Größere Veränderungen finden sich aber bei den Motoren und den zahlreich hinzugekommenen Assistenzsystemen.
Ab 24. Juni und zum Preis ab 24.175 Euro steht der kleine Bruder des Touareg in den Schaufenstern der VW-Händler. Zu diesem Preis gibt es den frontgetriebenen Benziner 1.4 TSI mit 90 kW/122 PS, Sechsgang-Handschaltung und der Ausstattung "Trend & Fun". Das teuerste, aber nicht das höchst motorisierte Modell ist der 2.0 TDI 4Motion mit 103 kW/140 PS, Siebengang-DSG-Doppelkupplungsgetriebe in der Ausstattung "Track & Style" zum Preis ab 34.225 Euro. Der stärkste Benziner hat 155 kW/210 PS, der stärkste Diesel 125 kW/170 PS.
Zeitgemäß und praktisch
Es ist die neue Front, die den Tiguan jetzt bulliger, ja gereifter aussehen lässt. Das aktuelle VW-Markengesicht, intern Volkswagen Design-DNA genannt, steht ihm gut. Wie beim großen Touareg dominieren die beiden doppelten Chromlamellen im Kühlergrill. Auch das serienmäßige LED-Tagfahrlicht und das optionale Xenon-Paket machen aus der zweiten Generation des Tiguan eine moderne Interpretation des Marktführers. Die frische Frontpartie gibt es in zwei verschiedenen Varianten. Die sportliche Onroad-Version hat einen Böschungswinkel von 18 Grad und kommt wiederum in zwei Ausstattungen: "Trend & Fun" oder "Sport & Style". Die Variante für das grobe Gelände hat einen 28-Grad-Überhangwinkel und kommt in der vom Vorgänger bekannten Ausstattung "Track & Field".
Neu ist die Topvariante "Track & Style", die für jene Offroad-Kundschaft gedacht ist, die auf Premiumausstattungsmerkmale wie Chromleisten nicht verzichten möchte. Rund ein Drittel der Käufer werden sich nach Berechnungen des VW-Marketings in den nächsten Jahren dafür entscheiden. Wer Pferde oder Boote sein Eigen nennt, und diese auch mal durch die Lande ziehen möchte, sollte zum Allradantrieb 4Motion greifen. Die Anhängelast beträgt hier 2.500 Kilo. Sollte die Anhängerkupplung nicht gebraucht werden, kann man sie leicht und ohne sich die Hände schmutzig zu machen zur Seite schwenken und "unsichtbar" machen. Die maximale Zuladung im Fahrzeuginnenraum beträgt bei allen Modellen 670 Kilogramm.
Große Bandbreite

Konkurrenten sind der Ford Kuga, der Toyota RAV4 und der BMW X1.
(Foto: Abdruck fuer Pressezwecke honora)
Bei den Motoren hat sich einiges getan. Die sieben Triebwerke, vier Benziner und drei Diesel, sind alle turboaufgeladene Vierzylinder-Direkteinspritzer. Drei davon, sind komplett neu im Tiguan-Programm. Neu ist auch, dass der Tiguan nun in vier Motorisierungen – zwei Benzinern und zwei Dieseln – mit reinem Frontantrieb lieferbar ist. Für Schaltfaule gibt es zudem das sehr angenehm zu fahrende DSG-Doppelkupplungsgetriebe.
Die sparsamsten Motoren, die 2,0-Liter-Turbodiesel mit 81 kW/110 PS und 103 kW/140 PS, verbrauchen nur noch 5,3 Liter auf 100 Kilometern. Eine Start-Stopp-Automatik und ein intelligentes Rekuperations-System, das bei nicht gedrücktem Gaspedal automatisch auskuppelt, die Batterie wieder auflädt und den Tiguan so im "Segelbetrieb" verbrauchsarm fahren lässt, macht es möglich.
Athletisch und sicher
Am interessantesten ist die seltene und auch beim Tiguan neue Kombination aus 2,0-Liter-Turbodiesel mit BlueMotion Technology, Allradantrieb und Siebengang-DSG-Doppelkupplungsgetriebe. In der "Trend & Fun"-Ausstattung kostet dieses Dream-Team 31.825 Euro. Bei unserem Test beeindruckte die Durchzugskraft des 103 kW/140 PS-Motors mit einem Drehmoment von 320 Newtonmetern. Auch Überholmanöver auf der Landstraße werden so stressfrei gemeistert. Für die Geländeversion "Track & Style" spricht die knackigere Optik. Der Preis liegt dann aber schon bei 34.225 Euro.
Zahlreiche elektronische Assistenten helfen dem Fahrer jetzt zudem, sicherer unterwegs zu sein. Die Müdigkeitserkennung warnt ihn bei auftretenden Konzentrationsschwierigkeiten mittels akustischem Signal und einer dampfenden Kaffeetasse á la Mercedes. Wird die Pausen-Empfehlung vom Fahrer ignoriert, wiederholt sich die Warnung nach 15 Minuten. Die Kennzeichenerkennung zeigt zum Beispiel die zugelassene Höchstgeschwindigkeit und Überholverbote an. Und auch für das Halten der Fahrspur und den blendfreien Einsatz des Fernlichts sorgen elektronische, allerdings stets aufpreispflichtige Helferlein.
Quelle: ntv.de, sp-x