Auto

Spritsparen: Simply Clever Skodas grüne Alternativen

Erst nach 1330 Kilometern muss ein Skoda Octavia G Tec an die Zapfsäule.

Erst nach 1330 Kilometern muss ein Skoda Octavia G Tec an die Zapfsäule.

Wer Sprit sparen will, wird immer mehr in Richtung Hybrid gedrängt. Aber manchmal lassen sich durch kleine Veränderungen an "normalen" Fahrzeugen schon messbare Verbrauchsreduzierungen erreichen. Die wohl interessanteste ist der bivalente Antrieb, Skoda nennt ihn G Tec.

Man sieht dem Octavia von Außen sein Sparpotenzial nicht an.

Man sieht dem Octavia von Außen sein Sparpotenzial nicht an.

Autofahren hat etwas Archa isches: Denn unter der Haube brennt ein Feuer, das es zu beherrschen gilt. Natürlich ist es bei vielen Fahrern die Macht über die pure Kraft, die auf dem Asphalt ausgelebt wird. Angesichts der Benzinpreise inzwischen ein teures Vergnügen. Aber nicht nur das. Die Abgaswerte schießen bei derartigen Kapriolen ungeahnt in die Höhe. Ein Delikt, bei dem die Europäische Union keinen Spaß mehr versteht und der Autoindustrie mit eindeutigen Vorgaben einen Riegel vorgeschoben hat.

Rausch der Konzepte

Mit unterschiedlichen Konzepten wetteifern die Hersteller in diesem Bereich nun um Bestwerte. Die einen setzen auf Elektroautos, die nächsten starten mit Wasserstoff durch, wieder andere gehen den Weg der zwei Antriebsarten und nennen es Hybrid. VW-Tochter Skoda dockt an die Konzernmutter an und offeriert ihren Kunden Green-Line-, Green-Tec- und G-Tec-Modelle. Von der Sache her unterschiedlich, eint sie doch alle eins: Sie wollen sparsam sein und den CO2-Ausstoß deutlich reduzieren. Skoda bietet die einzelnen Sparvarianten natürlich über die gesamte Modellpalette an. Insgesamt gibt es 112 Modelle, die mit einem CO2-Ausstoß unter 120 g/km den jeweiligen grünen Zusatz verdienen.

Würde man Abstufungen vornehmen, dann ist Green Tec die Einstiegsvariante des ökologischen Fahrens. Citigo, Fabia, Roomster und Rapid erhalten in dieser Ausstattung ein Start-Stopp-System, eine Rekuperation und rollwiderstandsoptimierte Reifen. Bei den Modellreihen Yeti, Octavia und Superb ist das Green-Tec-Paket bei bestimmten Motorisierungen bereits inbegriffen. Das bedeutet, dass Rekuperation und Start-Stopp-System bereits an Bord sind. Insgesamt sind 79 Modelle als Green Tec bestellbar.

Green Line

Zwei Tankanzeigen deuten auf den bivalenten Antrieb im G Tec hin.

Zwei Tankanzeigen deuten auf den bivalenten Antrieb im G Tec hin.

Die Potenzierung von Green Tec is t Green Line. Zu den schon in der ersten Sparvariante erwähnten Maßnahmen kommen jetzt noch Optimierungen an Antriebsstrang und Gewicht sowie aerodynamische Verbesserungen an Fahrwerk und Karosserie. In der Summe ergibt das beim Spitzenmodelle Octavia Green Line mit dem 1,6 Liter TDI-Triebwerk und 110 PS laut Eintrag im Datenblatt einen Durchschnittsverbrauch von 3,2 Liter auf 100 Kilometer. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von lediglich 85 g/km. Äquivalent dazu verhalten sich natürlich die anderen Modellreihen.

Bemerkenswert ist, dass das Flaggschiff der Tschechen, der Superb, befeuert von einem 1,6 Liter Diesel mit 110 PS am Ende der Testfahrt, wie in den technischen Spezifikationen angegeben, lediglich 4,3 Liter auf der Uhr hatte. Ein beachtlicher Wert, der natürlich auch einer extrem defensiven Fahrweise geschuldet war - angefangen beim frühen, fast untertourigen Schalten in die höheren Gänge bis hin zu langen gleichmäßigen Fahrstrecken, auf denen die Tachonadel die Tempo-100-Marke nicht überwand. Auf den Einsatz der Klimaanlage und des Radios wurde indessen nicht verzichtet. Im Grunde wurde der Rat des Fahrsicherheitstrainers Axel Laven vollständig umgesetzt: "Fahren Sie, wie ein Pilot sein Flugzeug fliegt: Schnell schalten und Höhe gewinnen und wenn Sie die Reisegeschwindigkeit haben, dann halten Sie die." Dabei kann die laut Lavan bis 160 km/h gehen. Erst ab dieser Geschwindigkeit steigt der Verbrauch richtig an. Ab Tempo 200 verdoppelt er sich dann sogar.

G Tec kann auch Fahrspaß

Nur ein kleines Kürzel zeigt den Sparmeister an.

Nur ein kleines Kürzel zeigt den Sparmeister an.

Wem das eingangs erwähnte A rchaische beim Autofahren also nicht auszutreiben ist und wer aber dennoch sparen will, der sollte sich mit den G-Tec-Modellen von Skoda vertraut machen. Bestes Beispiel aus der Skoda-Palette ist hier der Octavia G-Tec. Als bivalentes Fahrzeug verbrennt der 1,4 Liter TSI neben Super auch Erdgas. Während der Benzintank 50 Liter fasst, passen in den unter dem Kofferraum verbauten Gastank 15 Kilogramm Erdgas. In Kombination reicht das rechnerisch, um eine Strecke von 1330 Kilometer bis zur nächsten Zapfsäule zurückzulegen. Das entspricht einem Durchschnittsverbrauch von 3,5 Kilogramm Gas auf 100 Kilometer und 5,4 Liter Benzin über dieselbe Strecke. Bei einer Temperatur unter 10 Grad Celsius wird beim Start zunächst Benzin eingespritzt. Erst nach etwa 90 bis 120 Sekunden erfolgt die Umstellung auf Erdgas (CNG). Ansonsten heißt es in der Regel auch beim Anlassen: Erdgas zuerst. Erst wenn der Gastank geleert ist, wird automatisch auf Benzin umgeschaltet. Das heißt, das preiswerte Erdgas wird immer zuerst für den Vortrieb genutzt. Gerade für Pendler in Ballungsgebieten ein bedenkenswerter Umstand. Bedenkenswert auch, dass der CO2-Ausstoß gerade mal 97 g/km beträgt und das Aggregat die Euro-6-Norm erfüllt.

Einziger Wermutstropfen ist der Umstand, dass das sonst üppige Kofferraumvolumen des Octavia Combi von 620 Liter auf 480 Liter schrumpft. Für Familien und Ladefreunde ein harter Schlag. Dafür ist der Platz im Innenraum nicht betroffen. Zumal vor allem die Höhe des Laderaums ob des darunter verbauten Gastanks schwindet. Man kann eben nicht alles haben. Dafür bleibt der Fahrspaß nicht auf der Strecke. Das maximale Drehmoment liegt bei 200 Newtonmetern. Der Combi beschleunigt händisch über die sauber zu schaltenden sechs Gänge in 11,0 Sekunden auf Tempo 100. Ende im Geschwindigkeitsrausch ist bei 195 km/h. Die Einführung der G-Tec-Modelle erfolgt schrittweise ab Juni 2014. Über die Preise ist noch nichts bekannt. Da der Green Tec mit 1,4-Liter-Maschine ab 20.500 Euro startet, wird sich der Preis für den G-Tec wohl knapp darüber einsortieren.

Quelle: ntv.de

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