Herbst-Offensive Suzuki will Vollsortimenter werden
14.04.2010, 11:26 Uhr
Suzuki will sich mit dem Kizashi auf dem deutschen Markt der Mittelklasse-Limousinen etablieren.
Die Mittelklasse-Limousine Kizashi soll in Deutschland das Suzuki-Modellangebot ergänzen. Dabei ist der Wagen eher Imageträger als Umsatzbringer.
Die deutschen Suzuki-Händler haben offenbar mehr Vertrauen in die Produkte der Marke, als die Verantwortlichen in der Europa-Zentrale des Importeurs. Dass im Herbst die Mittelklasse-Limousine Kizashi das Suzuki-Modellangebot hierzulande ergänzt, geschieht auf ausdrücklichen Wunsch der organisierten Händler hin, wie Vertriebschef Thomas Wysocki am Rande AMI in Leipzig unumwunden zugab.
Mit einem eigenen Stand ist Suzuki freilich nicht auf der einzigen deutschen Automesse dieses Jahres vertreten. Das gilt auch für mehrere andere ausländische Hersteller, obwohl die Produktschau eigentlich einmal als Forum vor allem der Importeure konzipiert war. Der japanische Suzuki-Konzern, der auch als Produzent von Motorrädern und Bootsmotoren weltweiten Respekt genießt, hat in 30 Jahren Präsenz in Deutschland 836.000 Automobile verkauft.
Kizashi sorgt für Aufsehen
Der Viertürer Kizashi, der auf dem Autosalon in Genf für Furore sorgte, wird in Europa als erstes die Schweizer Kunden beglücken. Dort kommt das Auto in einer Allradversion auf den Markt. In Deutschland, wo Suzuki dank der Abwrackprämie im vergangenen Jahr mehr als 59.000 Verkäufe und einen Marktanteil von 1,55 Prozent erreichte, wird die Neuvorstellungsmaschinerie erst im Herbst wieder so richtig anlaufen. Dann kommt nicht nur der zunächst ungeplante Kizashi, sondern auch der neue Swift auf den Markt. Der Kleinwagen ist bisher mit einem Drittel des deutschen Gesamtabsatzes der Marke Suzukis Zugpferd Nummer eins.
Fast 20.000 Mal entschieden sich Kunden für den Swift, fast genauso viel wie bei den darunter rangierenden Modellen Splash und Alto zusammen. Allerdings dürfte der prozentuale Anteil des Alto in der Zukunft noch wachsen. Ohne die Schubkraft einer staatlichen Förderung wird sich der Absatz der Suzukis vermutlich auf etwa 35.000 Einheiten dieses Jahr einpendeln.
Limousinen-Konkurrenz ist groß
Der Limousine Kizashi fällt in der Zukunftsplanung der Marke eher die Rolle des Imageträgers als des Umsatzbringers zu. Im der hart umkämpften Mittelklasse hat es Suzuki nicht nur mit der Phalanx deutscher Hersteller zu tun, sondern auch mit ambitionierten Importeuren, die wie Kia oder Hyundai mit eigenen Limousinen-Entwicklungen in den Startlöchern stehen. Wenn jeder der knapp 500 deutschen Suzuki-Händler im Schnitt jeweils zwei Kizashi an den Mann und die Frau bringt, wäre nach Ansicht von Thomas Wysocki schon ein erfolgreicher Schritt in das so genannte D-Segment getan. Die bescheidenen Ziele sind nicht zuletzt dadurch beeinflusst, dass zunächst kein Dieselmotor im Angebot ist.
Die 4,65 Meter lange Limousine kommt mit einem 2,4-Liter-Benzinmotor auf den Markt, der 178 PS leistet. Der Verbrauch nach EU-Norm soll unter acht Litern liegen. Geschaltet wird in dem mit einer charakteristischen ansteigenden Dachlinie versehenen Auto mittel Sechsgang-Handschaltung. Alternativ stehen Allradantrieb und automatisches CVT-Getriebe zur Verfügung. Zwar schweigt sich Suzuki über die Preisgestaltung noch aus, jedoch wird der Wunsch, sich im Markt zu etablieren, den Betrag wahrscheinlich auf ein so eben noch vertretbares Maß drücken.
Der Swift und die Zahl "5"
Für den künftigen Swift spielt die Zahl "5" eine große Rolle. Die Motoren des Kleinwagens sollen natürlich die Euro5-Umweltnorm erfüllen, der Insassenschutz aber auch fünf Sterne im Euro-NCAP-Test erreichen. Der neue Swift, den weit in die Kotflügel hinein gezogenen Scheinwerfergläser und ein kurzer hinterer Überhang auszeichnen werden, kommt ebenfalls im Herbst auf den deutschen Markt. Wann zum Beispiel ein Van für gewerbliche Kunden oder ein Kombi für Familien das Angebot erweitern werden, mag Vertriebschef Wysocki noch nicht verraten, nur soviel: "Mittelfristig wollen wir ein Vollsortimenter werden.2
Quelle: ntv.de