Stiftung Warentest empfiehlt Carsharing Teilen lohnt sich
27.09.2012, 12:40 Uhr
"Eine prima Idee": Das Carsharing-Prinzip schneidet im Test der Stiftung Warentest gut ab.
(Foto: dpa)
Wer selten Auto fährt, sollte über Carsharing nachdenken. Das empfiehlt die Stiftung Warentest, die neun Carsharing-Anbieter geprüft hat. Die meisten schnitten gut ab. Als einen der größten Vorteile des Auto-Teilens nennen die Tester die Fahrzeugvielfalt.
Wenn das eigene Auto kaum genutzt wird, sollten Wenigfahrer auf Empfehlung der Stiftung Warentest über Carsharing nachdenken. Mehr als tausend Euro jährlich können sie pro Jahr sparen, wenn sie bei einer Jahresfahrleistung von bis zu 7500 Kilometern auf den eigenen Wagen verzichten und stattdessen auf Kurzzeitmiete setzten. In einem in der Oktober-Ausgabe veröffentlichten Test schnitten von neun Anbietern fünf mit der Note "gut" ab.
"Carsharing ist eine prima Idee und funktioniert auch in der Praxis", urteilten die Tester von Stiftung Warentest. Die Verfügbarkeit der Autos sei meist "sehr gut", ihr Zustand "gut". Aufnahme- und Monatsbeiträge seien fast immer gering oder nicht nötig.
Ein Vorteil des Auto-Teilens im Vergleich zum Privatwagen ist die Fahrzeugvielfalt der Anbieter. So gibt es für jeden Zweck das optimale Auto: Den Kleinwagen für spontane Kurzfahrten, Kombis für den Großeinkauf und sogar 9-Sitzer für Ausflüge mit Familie und Freunden. Mehrere Carsharing-Firmen bieten laut Stiftung Warentest eine "beachtliche Palette" an Fahrzeugen an. Lediglich Transporter seien nicht immer zur gewünschten Zeit verfügbar gewesen. Hier sei eine rechtzeitige Reservierung ratsam.
Vollkasko ist die Regel
Die Wagen sind im Schnitt ein bis zwei Jahre alt. Sicherheitsrelevante Mängel fanden die Tester, die 45 Autos unter die Lupe nahmen, nicht. Wie bei Mietwagen sollten Carsharing-Nutzer vor der Fahrt allerdings das Auto gründlich auf mögliche Schäden überprüfen und nachsehen, ob sie schon im Bordbuch oder Bordcomputer notiert sind. Um Reparaturen, Reifenwechsel, TÜV und Versicherung kümmern sich die Servicemitarbeiter der Carsharing-Firma.
In der Regel sind Carsharing-Autos laut Stiftung Warentest vollkaskoversichert. Bei einem selbst verursachten Unfall liege die Selbstbeteiligung meist bei 1000 bis 1500 Euro. Gegen einen Aufpreis könne sie auch reduziert werden.
Die Schlüsselfrage wird auf zweierlei Wegen gelöst. An Mietstationen der traditionellen Carsharing-Firmen befindet sich oft ein fest montierter Tresor, der mit der elektronischen Mitgliedskarte geöffnet werden kann. Die Entwicklung geht aber dahin, den Schlüssel überflüssig zu machen oder ihn im Auto zu deponieren. Um hineinzukommen, muss ein Chip vor das Lesegerät an der Frontscheibe gehalten werden. Oft muss laut "Stiftung Warentest" noch eine Geheimnummer in den Bordcomputer eingegeben werden.
Gerade in Großstädten ist das Carsharing-Angebot oft groß, hier gibt es nicht nur die klassischen Anbieter, sondern auch Kooperationen von Autoherstellern. Inzwischen müssen die Autos nicht mehr unbedingt zur Mietstation zurückgebracht werden, sondern können einfach irgendwo am Straßenrand abgestellt werden. Mit Hilfe einer Smartphone-App oder über das Internet kann der nächste Kunde es dann ausfindig machen und losfahren.
Quelle: ntv.de, AFP