Auto

"Risiko wird unterschätzt" Todesfalle Bahnübergang

Das Risiko an Bahnübergängen wird häufig unterschätzt. "Das Gefahrenbewusstsein ist bei vielen Menschen einfach nicht vorhanden", beklagt Welf Stankowitz vom Deutschen Verkehrsicherheitsrat (DVR).

Viele Auto- und Motorradfahrer gingen davon aus, dass kein Zug komme. Viele überquerten unbeschrankte Bahnübergänge ohne sich umzuschauen oder setzten ihre Fahrt trotz geschlossener Halbschranken fort, sagte der Verkehrstechniker anlässlich einer Sicherheitsaktion von DVR, ADAC und Deutscher Bahn in Erbach.

Rund 22.800 Bahnübergänge gibt es bundesweit. Im Jahr 2004 kam es dort zu 247 Unfällen, von denen etwa 20 Prozent tödlich ausgingen. "Das ist sehr, sehr viel", so Stankowitz weiter. Dabei geschehen nach Angaben des Experten etwa gleich viele Unglücke an Übergängen, die durch Ampeln, Schranken, Halbschranken oder durch ein Andreaskreuz gesichert sind. Fast alle Unfälle seien auf menschliches Versagen zurückzuführen. "Das heißt aber nicht, dass man Bahnübergänge nicht technisch besser machen kann." So arbeite der Verkehrssicherheitsrat etwa mit der Bahn, Straßenverkehrsbehörden und der Polizei zusammen, um die Sicherheit der Übergänge zu verbessern. Geplant seien unter anderem Fahrbahntrennungen vor Halbschranken etwa durch Markierungen oder Verkehrsinseln.

"So soll verhindert werden, dass ein Auto- oder Motorradfahrer sich schnell noch durch die geschlossenen Schranken winden kann", sagte Stankowitz. Auch sollen nach und nach alle Blinksignale durch Ampeln ersetzt werden. "Das Blinklicht wird von vielen einfach nicht als Stopp-Signal wahrgenommen."

Quelle: ntv.de

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