Massenkiller Verkehr Todesursache: Auto
28.08.2002, 19:29 UhrOhne bessere Sicherheitsmaßnahmen werden Verkehrsunfälle nach Schätzungen der Vereinten Nationen in zwei Jahrzehnten weltweit zur dritthäufigsten Todesursache. Derzeit steht der Unfalltod auf der Straße an neunter Stelle, wie das von der Verkehrsforschungsnetzwerk der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch erklärte.
1998 kamen demnach fast 1,2 Mil. Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, der Großteil in Afrika, Asien und Lateinamerika. Die Folgekosten in Entwicklungs- und Schwellenländern beliefen sich auf mindestens 100 Mrd. Dollar jährlich. Dieser Betrag sei mehr als doppelt so hoch wie die Summe der in diese Länder fließenden Entwicklungshilfegelder.
„Geschwindigkeitsbeschränkungen zu verhängen oder Schilder aufzustellen und anzunehmen, dass das das Verhalten der Menschen ändert, genügt nicht", mahnte Adnan Hyder, Sprecher der Forschungsgruppe. Vor allem in Entwicklungsländern, wo sich die meisten tödlichen Unfälle ereignen, seien neue Regelungen nötig. Ein wichtiger Schritt sei beispielsweise, Fuß- und Radwege von den Fahrbahnen abzutrennen. Am stärksten gefährdet seien Fußgänger, erklärte Hyder. Sie stellten zwei Drittel der Unfallopfer.
Die Experten werten weltweit Daten über schwere Verkehrunfälle aus. Dabei werden Unfallfaktoren wie schlechte Straßen, rücksichtsloser Fahrstil, Alkohol am Steuer und Fahrzeugmängel gewichtet und Kosten-Nutzen-Analyen zu Präventivprogrammen vorgenommen. In den Entwicklungsländern sind Studien der Wissenschaftler zufolge 60 bis 70 Prozent der Unfälle auf Mängel bei der Wartung der öffentlichen Verkehrsmittel zurückzuführen.
Quelle: ntv.de