Auto und Design Unter Fremden zu Hause
05.12.2010, 10:35 Uhr
Die Zapfsäule als Relikt an eine andere Zeit: So stellt man sich bei Audi die Tankstelle von morgen vor.
(Foto: Abdruck fuer Pressezwecke honora)
Ein Autohersteller auf einer Designmesse? Das hört sich erst mal seltsam an. Nicht so für Audi, die sich selbst als designorientierte Marke sehen. Und dann zeigen die Ingolstädter mit dem e-tron Spyder auch noch ein optisch extravagantes Auto auf einer Tankstelle der Zukunft.
Wer die Design Miami besucht sollte schon Sinn für Extravagantes mitbringen. Die Exponate dieser Ausstellung unweit des Art-Deco-Viertels der us-amerikanischen Karibik-Metropole sind, gelinde gesagt, außergewöhnlich. Sofas aus massivem Stein, Lichtinstallationen, Plüschmöbel und Accessoires der anderen Art finden sich dort. Und eben Audi als der einzige Autobauer mit eigenem Auftritt. Die Ingolstädter zeigen dort ein ganz besondere Tankstelle.

Im Mittelpunkt des Auftritts auf der Design Miami steht der e-tron Spyder. Auf seine Art auch ein Designobjekt.
(Foto: Abdruck fuer Pressezwecke honora)
Aber warum eine Tankstelle, wo Audi mit dem e-tron Spyder doch ein Auto mit Plugin-Hybridantrieb ausstellt? "Die Zapfsäule ist eine Art Relikt. Noch wissen wir nicht, wie die Tankstelle der Zukunft aussieht. Aber wir stellen sie uns so vor", sagt Mirko Borsche. Er hat den Auftritt des deutschen Autobauers namens "e-den" auf der Design Miami entworfen. Außen steht der e-tron Spyder an der Zapfsäule unter einer Glashaube, innen gibt es aber Bücher, Biogetränke und einen Flipper für die Entspannung.
Außen Metall-Look, innen alles Bio
"Das Tanken wird künftig anders aussehen als heute. Die Leute müssen wohl länger warten und deshalb haben wir in der Tankstelle eine Art Lounge geschaffen, wo die Autofahrer sich entspannen und selbst die Akkus wieder aufladen können", sagt Borsche über den Stand von Audi. Während es außen technoid zugeht, mit verspiegelten Scheiben und Böden im Metall-Look, gibt es innen Entspannung pur auf Holzmöbeln bei Bio-Essen mit Magazinen und Büchern.
Aber Audi wäre kein Autobauer, wenn man nicht ein Auto zeigen würde. Und der e-tron Spyder ist ein Fahrzeug, das auf jeden Fall auf eine Designmesse nicht fehl am Platze ist. Das Concept-Fahrzeug passt perfekt zum Auftritt des Herstellers auf dieser außergewöhnlichen Messe. Das quittieren auch die Passanten, die sich immer wieder zahlreich um den Stand und den e-tron versammeln, mit gehöriger Bewunderung.
Freiheit eines Autodesigners
"Showcars sind immer ein Ausblick auf kommende Generationen von Autos. Ob es natürlich genau so kommen wird, ist schwer zu sagen. Design verändert sich mit der Zeit und folgt dem Geschmack", sagt Enzo Rothfuss, der Designer des e-tron Spyder. Dennoch ist es, nicht nur für ihn, stets eine besondere Ehre ein Konzeptfahrzeug gestalten zu können. "Natürlich ist man freier als bei anderen Autos, muss sich bei Materialien und Platzbedarf weniger an Vorgaben halten", schwärmt der Auto-Designer von einer solchen Aufgabe.
Das Aussehen des Elektrosportlers mit Plugin-Hybrid-Antrieb lässt erahnen, dass es für einen Designer eine Freude gewesen sein muss ein solches Auto zu erdenken. Das Cabrio wird von keinen Überrollbügeln verunstaltet, nur feinste Materialien zieren die Außenhaut und der Innenraum sieht ein bisschen wie ein Kommandostand von Raumschiff Enterprise aus.
Damit passt der e-tron dann eben auch perfekt auf die Design Miami, wo der Fanatasie eben kaum Grenzen gesetzt werden. Auch deshalb fühlt sich Auto-Designer Rothfuss auf der Messe so wohl. "Es ist inspiriend, auch außerhalb der Branche mal zu sehen, was sich Kreative so einfallen lassen.
Quelle: ntv.de