Auto

Programm zur Individualisierung Volvo verabschiedet sich von der IAA

So präsentierte Volvo auf der IAA 2013 sein Concept Coupé.

So präsentierte Volvo auf der IAA 2013 sein Concept Coupé.

(Foto: Holger Preiss)

Während andere Autohersteller mit Flagshipstores und Messeauftritten auf die Marke und ihre Modelle aufmerksam machen, geht Volvo jetzt andere Wege. Events, Onlinehandel, "skandinavische Autohäuser" und persönliche Betreuung sollen die Marke attraktiver machen.

Viel Holz, Glas und strahlendes Weiß, davor schwedisches Autodesign der Zukunft und Gegenwart: So sah der elegante Messestand von Volvo in Halle fünf bei der IAA 2013 aus. Wenn sich im kommenden Jahr die Automobilindustrie in Frankfurt trifft, werden die Schweden nicht dabei sein. Volvo ist künftig in Europa nur noch auf dem Automobilsalon in Genf vertreten.

Weltweit nur noch drei Messen

Die neuen Volvo-Autohäuser: Von außen kühl und innen warm.

Die neuen Volvo-Autohäuser: Von außen kühl und innen warm.

Anstatt mit den Premiummarken Audi, BMW, Mercedes und deren Budgets zu konkurrieren, will Volvo andere Wege gehen. "Das Marketing in der Automobilindustrie ist im Vergleich zu vielen anderen Branchen konservativer ausgerichtet. Seit Jahrzehnten folgt es einem bestimmten Muster, das die gesamte Branche aufgreift. Volvo bricht nun mit dieser Logik und setzt auf eine Strategie, die auf die eigenen Bedürfnisse und Ziele ausgerichtet ist", so Marketingchef Alain Visser. Dieser Idee folgend will Volvo in Zukunft eigene, jährliche "Events" für Journalisten, Händler und die Öffentlichkeit ausrichten. Für diese Art der Präsentation sind Automobilmessen nur bedingt geeignet, heißt es aus Schweden.

Aus diesem Grund konzentriert sich Volvo ab sofort jährlich auf eine Messe pro Kontinent: den Genfer Salon in der Schweiz, die Detroit Motorshow in den USA und die sich abwechselnden chinesischen Motor Shows in Schanghai und Peking. Die Wahl ist aus verschiedenen Gründen auf Genf gefallen: der Termin zu Jahresanfang, ein übersichtlicher, klein dimensionierter Messeaufbau. Im Gegensatz zur IAA oder dem Pariser Salon hat die Automesse in Genf eher Wohnzimmer-Atmosphäre. Zudem findet sie, im Gegensatz zur Messe in Frankfurt, jährlich statt.

Keine Sparmaßnahmen

Als Sparmaßnahme wolle man den Schritt bei Volvo nicht verstanden wissen, haben die Schweden doch im gleichen Atemzug eine Erhöhung ihrer Marketingausgaben angekündigt. So soll das Engagement beim Volvo Ocean Race, der mutmaßlich härtesten Segelregatta der Welt, verstärkt werden.

Mit der neuen Strategie gehen aber weitere Veränderungen einher. So startet Volvo zum Beispiel einen Online-Vertrieb seiner Fahrzeuge. Einen ersten Testlauf hat das Unternehmen bereits im September mit der Volvo XC90 First Edition unternommen: Die auf 1927 Einheiten limitierte Sonderedition konnte ausschließlich online reserviert werden.

Die zusätzliche Absatzmöglichkeit über die Volvo-Webseiten soll die stationären Partnerbetriebe vor Ort aber nicht ersetzen, sondern stärken. Denn im selben Atemzug sollen alle neuen Autohäuser einen weltweit einheitlichen, "skandinavischen Look" bekommen, der von außen "kühl und markant" wirkt. Für Volvo bedeutet das, dass man auf teure Flagshipstores verzichtet und bestehende Autohäuser weltweit umgestalten wird.

Das Serviceangebot soll dahingehend weiter ergänzt werden, dass jedem Volvo-Kunden ein persönlicher Serviceberater an die Hand gegeben wird, der ihn von der Fahrzeugübergabe bis zum Wiederverkauf begleitet.

Quelle: ntv.de, hpr

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