Luxusauto - Luxusevent Weltpremiere für Maybach
02.07.2002, 12:15 UhrEin Auto, das keiner braucht - aber das trotzdem jeder gerne hätte: So ungefähr lautet wohl eine brauchbare Definition von Luxuswagen, und auf den neuen Maybach aus dem Hause Daimlerchrysler passt sie perfekt. Rund 400.000 Euro kostet die Limousine - in der Basisversion. So etwas kauft man nicht als Fahrzeug, sondern als Liebhaberstück.
Und weil die Kundschaft Geld und Zeit im Überfluss hat, schuf Daimlerchrysler für das Luxusauto ein Luxusevent. Gemeinsam mit dem Objekt der Begierte durften die künftigen Käufer am 26. Juni im englischen Southampton an Bord der "Queen Elizabeth 2 " gehen und sich in eine permanente Party stürzen, die gestern in New York ihren Höhepunkt fand - die offizielle Präsentation in Manhattan. Unzählige Fotografen und Dutzende Fernsehteams hatten sich akkreditiert.
Sechs Meter Automobilkunst
Mit dem 6,17 Meter langen Maybach stößt Daimlerchrysler in ein Segment vor, das bisher unter einer Art "Rolls-Royce-Monokultur" litt. Dass die britischen Karossen des öfteren mal liegenblieben, störte die Besitzer zwar wenig, da sie ja problemlos auf einen Hubschrauber umsteigen konnten. Aber eine Spur moderner mochten sie es wohl schon - jedenfalls stimmt die hohe Zahl der Vorbestellungen die Schwaben optimistisch, in ihrer Maybach-Manufaktur jedes Jahr eintausend Stück der "Luxusliner" fertigen zu können.
Das Timing ist optimal: Rolls-Royce wurde von BMW übernommen, das erste Modell unter bayerischer Führung lässt aber noch auf sich warten. Und ein Bentley - jetzt im VW-Konzern - ist zwar auch etwas Nettes, reicht aber vom Status nicht ganz an die Top-Top-Wagen heran. Die Superreichen kaufen eben "preisbewusst" - und wenn allein die Anzahlung 50.000 Euro beträgt, geraten sie anscheinend in Extase.
Da werden die technischen Daten zur Nebensache. Trotzdem in aller Kürze: V12-Biturbo, 5,5 Liter Hubraum, 550 PS, 900 Newtonmeter Drehmoment. Und das alles wird niemals wirklich gebraucht, denn Rennen wird wohl niemand mit einem Maybach fahren. Wichtiger schon der speziell entwickelte Champagnerglashalter - stellvertretend für alle nur denkbaren Extras, die auf Kundenwunsch erhältlich sind. Jeder Maybach soll ein Unikat werden, und mit dem richtigen Tuning kommt man preislich vielleicht sogar auf die Million. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Quelle: ntv.de