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Die Auto-Klima-Charts Wenn, dann so eins!

Nach massiver Kritik an klimaschädlichen Sprit-Fressern holen deutsche Autobauer langsam auf. Laut einer Studie können sie ihren Rückstand auf die Umweltstandards japanischer Konkurrenten verringern. Neue Modelle in der kleineren Kompaktklasse und Familienautos von Audi, BMW oder Volkswagen hätten einen geringeren Verbrauch und CO2-Ausstoß als bisher, teilte der Verkehrsclub Deutschland (VCD) am Mittwoch in Berlin mit. In der aktuellen "VCD-Auto-Umweltliste" mit mehr als 350 Modellen sind unter den besten Zehn aber sieben Fabrikate aus Japan. Gesamtsieger hinsichtlich Verbrauch, Schadstoffen und Lärm wurde wie im Vorjahr der Honda Civic Hybrid vor dem Toyota Prius, der als Hybrid ebenfalls mit einem Elektro-Zusatzmotor fährt. Als umweltfreundlichstes deutsches Auto landete der VW Polo Blue Motion auf Rang sieben.

"Wir begrüßen, dass die deutschen Autohersteller endlich auch auf verbrauchsarme Pkw setzen", sagte VCD-Vorstandsmitglied Hermann-Josef Vogt. "Vorreiter im Klimaschutz sind sie jedoch noch lange nicht." Der ökologisch ausgerichtete Verkehrsclub forderte die Konzerne auf, mehr Werbung für saubere Modelle zu machen, um sie aus ihrer Nische zu holen. Zu kritisieren sei zudem, dass deutsche Hersteller "neben ihrer neu entdeckten Liebe zur Umwelt gleichzeitig den Absatz von geländegängigen Luxuslimousinen mit extrem hohen Verbrauchswerten vorantreiben." Gesetzliche Schritte wie die geplante Umstellung der Kfz-Steuer von Hubraum auf CO2-Ausstoß als Berechnungsgrundlage seien daher weiterhin nötig.

71 geringere Übel

In der Auswertung erhielten 71 Modelle die beste Umweltbewertung "Wenn ein Auto, dann so eins!". Sie stoßen weniger als 140 Gramm des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) pro Kilometer aus. Der Schnitt bei den zehn besten Modellen, zu denen auch der Citron C1 und der Peugeot 107 gehören, liegt demnach bei 110 Gramm. Dies zeige, dass ambitionierte Grenzwerte machbar seien, sagte der verkehrspolitische Sprecher des VCD, Gerd Lottsiepen. Die Selbstverpflichtung, den CO2-Ausstoß ihrer Neuwagen bis 2008 auf 140 Gramm zu senken, werde die Autoindustrie aber wohl deutlich verfehlen. Im vergangenen Jahr habe er bei deutschen Herstellern im Schnitt bei 177 Gramm gelegen.

Fortschritte gebe es vor allem bei neuen Modellen, die von diesem Herbst an zu kaufen sein sollen. Während Volkswagen und Audi auf Sondermodelle setzten, reichten neue Technologien bei BMW breiter in die Modellpalette hinein, sagte Lottsiepen. Der umweltfreundlichste VW-Golf in der Liste sei nun beim CO2-Ausstoß um 16 Gramm besser, BMW-Modelle seien sogar um 22 bis 41 Gramm besser als im Vorjahr. Bei Familienautos landet der BMW 318d Touring auf dem zweiten Platz. In der Kompaktklasse liegt der Golf 1.4 TSI auf Platz zwei vor Audi A3 1.9 TDIe sowie Golf BlueMotion. Dahinter folgt der Mercedes A 160 CDI.

Generell sollten umweltbewusste Autofahrer lieber einen kleineren Wagen kaufen, sagte Lottsiepen. Wenn es in den Campingurlaub gehe oder einmal im Jahr ein Fernseher transportiert werden müsse, könne ja ein größeres Auto ausgeliehen werden.

Quelle: ntv.de

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