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ADAC-Tunneltest 2003 Weserauen-Tunnel siegt

Beim seinem neuen Tunneltest hat der ADAC erhebliche Defizite bei der Sicherheit europäischer Straßentunnel festgestellt. Von 25 getesteten Tunneln seien 11 mit "bedenklich" oder "mangelhaft" bewertet worden, teilte der ADAC mit. Damit erfüllten 44 Prozent der in elf Ländern getesteten Tunnel nicht die Mindestanforderungen. Lediglich drei Tunnel erhielten die Note "sehr gut" und vier die Note "gut". Sieben Mal gab es ein "ausreichend".

Testsieger mit der Note "sehr gut" ist der deutsche Weserauen-Tunnel in Nordrhein-Westfalen, zwischen den Städten Porta Westfalica und Minden. "Der erst 2002 in Betrieb genommene 1730 Meter lange Überlandtunnel kommt unserem Idealbild eines sicheren Tunnels schon sehr nahe", sagte der erste Vizepräsident des ADAC, Günter Knopf. Die beiden Röhren seien über Querverbindungen miteinander verbunden, die als zusätzliche Flucht- und Rettungswege genutzt werden können. Der Verkehr werde durch Videokameras lückenlos überwacht, es gebe ausreichend Pannenbuchten, Notruftelefone und Feuerlöscher. Notfälle werden automatisch erfasst und mittels geeigneter Programme gemanagt. Der einzige Kritikpunkt war der fehlende Lärmschutz der Notrufe.


Schlusslicht beim Test ist demnach der spanische Tunnel Sllerauf der balerischen Mittelmeerinsel Mallorca. Obwohl der 1997 eröffnete Überlandtunnel ebenfalls ein neues Bauwerk ist, halten die ADAC-Tester ihn für "mangelhaft". In der 3023 Meter langen Röhre herrsche Gegenverkehr, es gebe keine zusätzlichen Fluchtwege und es fehle die Beschilderung der Fluchtrichtung, hieß es. Zudem habe man nahezu keine Maßnahmen für den Fall eines Brandes getroffen, nicht einmal die Feuerwehr sei speziell für einen Einsatz im Tunnel geschult.

Seit 1999 hat der Allgemeine Deutsche Automobil Club (ADAC) rund 120 europäische Tunnel getestet.

Quelle: ntv.de

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