Praxistest

Coupé mit Sonnenanbeterfunktion Chrysler Sebring Cabrio

Jetzt wachsen die Coupé-Cabrios in die Fünfmeter-Klasse: Zum Verkaufsstart in Deutschland bietet Chrysler das lang erwartete Sebring Cabrio in zwei Versionen an. Die klassische Stoffdach-Variante wird durch ein Modell mit dreiteiligem Stahlverdeck ergänzt, das bessere Geräuschdämmung und volle Wintertauglichkeit verspricht. Ein gewaltiger Kreuzer ist der 4,93 Meter lange Viersitzer geblieben.

Die zarten Falten auf der Motorhaube erinnern an das Modell Crossfire, die in die Seiten hinein gezogenen Scheinwerfergläser zielen auf europäisches Designempfinden. Tief unter dem vorderen Stoßfänger liegen die eingelassenen Nebelscheinwerfer. Das ausladende Heck ist hüfthoch, damit unter dem zusammen gelegten Dach noch Platz für Gepäck bleibt. Eine konkrete Angabe dazu fehlt in den technischen Daten, aber „zwei Golftaschen müssen in den Gepäckraum gehen, zitiert Pressesprecher Markus Hauf die Vorgaben an die Entwickler.
Bei geschlossenem Dach beträgt das Volumen 371 Liter. Innerhalb von 30 Sekunden öffnet sich das Stahlverdeck und das Coupe wird zum Cabrio mit Frischluftgarantie, ein Windschott ist nur beim Basismodell nicht inklusive.

Der Sebring ist das erfolgreichste Cabrio auf dem US-Markt. In Deutschland lockt es mit einem im Vergleich zu den Open-Air-Viersitzern von Audi, Saab und Volvo mit einem sehr konkurrenzfähigen Preis von 29.990 Euro.

Massig geraten

Je größer die offene Karosse, desto mehr muss für die Steifigkeit getan werden, damit es im Wagen nicht bei jeder Unebenheit knirscht oder knackt. Mit mehr als 1900 Kilogramm (beim Diesel) ist das Auto auch recht massig geraten. Gut möglich, dass das zulässige Gesamtgewicht - laut Datenblatt 2175 Kilogramm, noch hochgeschraubt werden muss, denn für vier Personen plus Gepäck kann es mit diesem Wert eng werden.

Die Chromapplikationen außen sorgen für eine elegante Ausstrahlung, das weckt Erwartungen, denen die Innenausstattung leider nicht immer stand hält. Kunststoffe, die eher an den Bauklotzkiste des Nachwuchses erinnern als an wohnliches Interieur, muss das Auge erblicken. Wer eine gewisse Preisgrenze nicht überschreiten will, muss irgendwo sparen, klar, aber gerade dort? Auch aus anderen Chrysler- oder Dodge-Modellen ist diese Eigenheit bekannt. Was das Design der Verkleidungen und Bedienelemente angeht, macht der Innenraum aber einen ser guten Eindruck.

Vier Erwachse finden bequem Platz, das Hardtop bietet hinten sogar noch ein paar Millimeter Kopffreiheit als das geschlossene Stoffverdeck. Besonderes Augenmerk wurde auf kleine Details gelegt wie einen wahlweise beheizbaren oder kühlenden Becherhalter in der Mittelkonsole. Wer mal einen Schluck Getränkt aufs Polster pantscht, muss nicht gleich mit Mitfahrverbot rechnen, denn die imprägnierten Polster können einiges vertragen und lassen auch Regentropfen abperlen.

Gemütliches Cruisen statt Sprintrennen

Serienmäßig ist das Auto mit 17- und 18-Zoll-Rädern ausgestattet. Dass es eher zum gemütlichen Cruisen als für Sprintrennen gebaut ist, zeigen knapp 12 Sekunden von null auf hundert und ein Top-Tempo von knapp unter 200 km/h. Der Fronttriebler liegt satt auf der Straße und die Lenkung bietet das an Feinfühligkeit, was man von einem amerikanischen Auto erwartet.
Der Zweiliter-Dieselmotor mit 140 PS ist ein guter Bekannter. Er stammt von VW und findet auch in den Dodge-Modellen Caliber und Avenger Verwendung. Freunde eines kernigen Nagelsounds enttäuscht dieser Pumpe-Düse-Motor nicht. Der Sechzylinder-Benziner geht da weitaus kultivierter zu Werke und entwickelt dank 186 PS auch spürbares Temperament. Zügige Überholmanöver auf schmalen Landstraßen sind mit der sensibel schaltenden Sechsgang-Automatik kein Problem. Der Hersteller gibt den Durchschnittsverbrauch nach EU-Norm mit knapp sieben Liter für den Diesel und 10,5 für den Benziner an.

Die Hardtop-Variante in der Ausstattungslinie Limited wird ab 32.990 Euro angeboten. Für ein Stahlverdeck in Wagenfarbe muss der Käufer aber allerdings nochmals 2.620 Euro extra berappen wie auch für eine Metalliclackierung, die nochmals mit 580 Euro zu Buche schlägt. Die Dieselmotoren gibt es nur in Verbindung mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe. Die V6-Motorisierung ist für 38.610 Euro zu haben. Auf der Liste der Sonderausstattungen findet sich zum Beispiel ein Festplattennavigationssystem mit großem Touchscreen für 1.670 Euro.

Quelle: ntv.de

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