Das viersitzige Lexus Cabrio Mit großer Offenheit
30.06.2009, 10:53 Uhr
Der Zweitürer ist ein komfortabler Cruiser. Lexus erhofft sich großen Zuspruch vom amerikanischen Markt.
(Foto: Textfabrik/Busse)
Will ein Autohersteller das Adelsprädikat "Premium" für sich beanspruchen, ist es gut, wenn er sich als Vollsortimenter präsentieren kann. Audi, BMW und Mercedes bieten seit langem viersitzige Cabriolets an, Lexus wird dies ab 3. Juli in Deutschland auch tun. Dann kommt das Modell IS 250 C als siebte Baureihe aus Toyotas Oberklasse-Abteilung auf den Markt.

Das Heck wirkt wuchtig, der hintere Überhang misst 26 cm mehr als der vordere.
(Foto: Textfabrik/Busse)
Was Komfort und Qualität angeht, konnte man bisher die Premium-Eigenschaften von Lexus nicht ernsthaft in Zweifel ziehen. Was die Akzeptanz auf dem deutschen Markt angeht, ist sicher noch Luft nach oben da. Knapp 3800 Einheiten der verschiedenen Baureihen wurden 2008 hierzulande neu zugelassen, das ist weniger, als zum Beispiel Audi allein vom A4 Cabrio absetzte. Aber das ist ja auch ein Stoffdach-Auto und der neue Lexus hat ein dreiteiliges Aluminiumdach.
Also konkurriert er nicht nur mit dem BMW 3er-Cabrio (davon wurden vergangenes Jahr übrigens 9739 Exemplare in der Zulassungsstatistik erfasst), sondern auch mit dem Volvo C 70, dem Chrysler Sebring als weitere Import-Modelle. Angetrieben wird der IS 250 C von einem 2,5 Liter großen Sechszylindermotor, der 208 PS leistet. Der geräuscharme und kultivierte Lauf dieses Triebwerks ist das erste, was dem Fahrer positiv auffällt, wenn er die Probefahrt mit dem Newcomer beginnt.
Sensor meldet Hindernisse
Vorher ist ihm aber das doch recht wuchtige Heck aufgefallen. Klar, es müssen drei Dachteile nebst Bewegungsmechanismus darin untergebracht werden. Fürs Öffnen und Schließen des Aluhelms sind nicht weniger als 15 Elektromotoren zuständig. Wenn die Kofferraumklappe nach oben schwingt, um die Dachteile zu verstauen, ragt sie bis zu 25 Zentimeter über den hinteren Stoßfänger hinaus. Da ist es gut, dass Lexus einen Sensor installiert hat, der vor Hindernissen warnt, die sich im Schwenkbereich der Klappe befinden könnten.

Mit der komfortablen Innenausstattung will Lexus im Premium-Segment die Kunden überzeugen.
(Foto: Textfabrik/Busse)
Zwar ist das bewegliche Dach das wichtigste Ausstattungsmerkmal und kaufentscheidendes Kriterium für alle, die Coupé und Cabriolet in einem suchen, doch beim Lexus ist es auch verantwortlich für ein großes Manko. Von den ehemals 420 Litern Kofferraumvolumen, was wirklich viel ist, bleiben bei geöffnetem Dach nur 165 übrig. Das ist nur wenig mehr, als zum Beispiel der deutlich kleinere, zweisitzige Mazda MX 5 CC zu bieten hat. Da klingt das Verhältnis beim 3er-BMW mit 350 Litern geschlossen und 210 Litern offen deutlich zweckmäßiger.
Zurück zu den angenehmen Seiten des Lexus. Gemeinsam mit der sechsstufigen Automatik vermittelt der Motor ein souveränes und bequemes Fahrerlebnis. Die Fans krawalliger Ansaug- und Verbrennungsgeräusche, die heftiges Gasgeben bei anderen Autos untermalen, kommen hier nicht auf ihre Kosten. Der IS 250 C ist eindeutig ein Cruiser, das zeigt auch die komfortorientierte Abstimmung des Fahrwerks. Wie immer, wenn aus einer vorhandenen Limousine ein Auto mit Variodach gemacht werden soll, waren Verstärkungen am Chassis nötig. Sie sind unter anderem dafür verantwortlich, dass das Leergewicht bei 1800 Kilogramm liegt.
Kaum störende Zugluft
Die Ableitung des anströmenden Fahrtwindes ist so gelungen, dass die Zugluftbelastung für die vorderen Insassen äußerst gering ist. Selbst wenn alle vier Seitenscheiben versenkt sind, sind die spürbaren Verwirbelungen minimal. Da kann man getrost auf ein Windschott verzichten. Sogar auf den Rücksitzen ist die Zugluft erträglich, was man beileibe nicht von allen viersitzigen Cabrios sagen kann. Die pfiffige Idee von Halteschlaufen für die hinteren Sicherheitsgurte verhindert lästige Flattergeräusche beim Offenfahren.
Ein bisschen weniger Luxus im Lexus wünscht man sich, wenn wieder quälende Sekunden vergehen, bis die Elektrik endlich Fahrer- oder Beifahrersitz nach vorn geschoben hat und man auf die Rückbank klettern kann. Wenn möglich, sollte man dies bei geöffnetem Dach tun, denn sonst ist es für jeden normal großen Erwachsenen eine echte Herausforderung. Dort angekommen, staunt man, wie viel Platz dort ist, selbst unter dem flachen Verdeck noch eine Handbreit über dem Scheitel.

Bei geschlossenem Dach gibt es reichlich Kofferraum, fährt man offen, muss Handgepäck reichen.
(Foto: Textfabrik/Busse)
Wie bei der Marke üblich, rollt auch dieser Lexus mit einer umfangreichen Ausstattung zu den Kunden. Außer einem Pre-Safe-System und Knieairbag auch für den Beifahrer kann man belüftete Ledersitze bekommen sowie eine Audioanlage, die mittels Equalizier den optimalen Sound für offenen und geschlossenen Betrieb einstellen kann. Ab 49.650 Euro wird der IS 250 C angeboten, für 3700 Euro Aufpreis gibt es noch Bi-Xenon-Scheinwerfer, Edelholz, Memory für den Beifahrersitz und weitere Extras obendrauf.
Quelle: ntv.de