Angebliche Geliebte fordert Anerkennung der Tochter Albert II. gerät in Bedrängnis
22.06.2013, 15:49 Uhr
König Albert von Belgien und Delphine Boel - angeblich Vater und Tochter.
(Foto: picture alliance / dpa)
18 Jahre lang soll Albert von Belgien eine Affäre mit der Adligen Sybille de Selys Longchamps gehabt haben, beide sollen auch eine Tochter haben. Nun fordert sie von dem König, das gemeinsame Kind endlich anzuerkennen.
Die Mutter der angeblichen unehelichen Tochter von Belgiens König Albert II. ist an die Öffentlichkeit gegangen. Sie unterstütze die Anstrengungen ihrer Tochter, vor Gericht genetische Informationen vom Königshaus zu erzwingen, sagte die adlige Sybille de Selys Longchamps. Sie behauptet, eine 18 Jahre lang dauernde Affäre mit dem Monarchen gehabt zu haben.
Die 1968 geborene Delphine Boël will beweisen, dass sie die Tochter des 79-jährigen Staatsoberhauptes ist. Dafür zitiert ein Anwalt den Monarchen sowie dessen Kinder Prinz Philippe und Prinzessin Astrid vor ein Brüsseler Gericht. Der Königspalast hatte die Vorladung bestätigt, nahm aber keine Stellung dazu.
Kennengelernt habe sie Albert 1966, sagte De Selys Longchamps, zwei Jahre später wurde Tochter Delphine geboren. "Die Liebesbeziehung hat sich langsam entwickelt, aber das dauerte 18 Jahre". Albert wollte sich sogar scheiden lassen, das habe sie jedoch abgelehnt. De Selys Longchaps zog später nach London.
Als Geliebte "sozial ausgeschlossen"
Wegen ihrer Beziehung habe sie unter "Diskriminierung" gelitten, fügte sie hinzu. Nachdem die Existenz ihre Tochter 1999 bekannt wurde, sei sie geschnitten worden. "Von einem Tag auf den anderen war mein Leben auf den Kopf gestellt. Ich wurde gesellschaftlich ausgeschlossen, vor allem von jenen, die etwas vom König wollten", sagte De Selys Longchamps.
Sie unterstütze die Bemühungen ihrer Tochter, nachdem sie seit 2001 versucht habe, eine diskrete Lösung zu finden. "Der König versteht nicht, welchen Diskriminierungen Delphine ausgesetzt ist. Weder sie noch ihre Tochter dürften sich etwa in Gegenwart der königlichen Familie aufhalten. Deswegen reagiere ich nun. Es gibt für alles eine Grenze." Sie wolle nun die Wahrheit ans Licht bringen.
Albert hatte Boël nie öffentlich als seine Tochter anerkannt. Verfassungsrechtler in Belgien bezweifeln, dass Albert zur Rechenschaft gezwungen werden kann. Das Königshaus gilt auch als wichtige Klammer in dem zerbrechlichen, von Spaltung bedrohten Land.
Quelle: ntv.de, dpa