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"Menschen urteilen zu leicht" Anne-Frank-Haus verteidigt Bieber

Diesmal zu Unrecht in der Kritik? Justin Bieber.

Diesmal zu Unrecht in der Kritik? Justin Bieber.

(Foto: REUTERS)

Peinlich! Oder vielleicht doch nicht? Justin Biebers Eintrag im Gästebuch des Amsterdamer Anne-Frank Hauses hat weltweit Negativschlagzeilen gemacht. Doch der Ärger über den Teenie-Star ist in diesem Fall unangebracht. Das jedenfalls sagen die Verantwortlichen des Museums selbst.

Nach der Empörung über eine Bemerkung von Justin Bieber über Anne Frank hat das Amsterdamer Museum den Teeniestar in Schutz genommen. Die Aufregung gehe zu weit, erklärte Maatje Mostart, Sprecherin des Anne-Frank-Hauses, in Amsterdam.

Bieber habe sich stark für das Schicksal des von den Nazis ermordeten jüdischen Mädchens interessiert, so Mostart. Zudem habe der 19-Jährige das Museum an einem Freitagabend besichtigt, "an dem er ganz andere Dinge in Amsterdam hätte tun können". Das sei "wichtiger als all die Aufregung", erklärte Mostart.

Ihre Sprecherkollegin Anne Marie Bekker pflichtete ihr in einem Interview mit der Tageszeitung "taz" bei: "Menschen urteilen manchmal zu leicht über eine Sache." Bieber sei gebeten worden, einen Kommentar im Gästebuch des Museums zu hinterlassen. "Wir hoffen, dass sein Besuch seine Fans inspirieren wird, um mehr über ihr Leben zu lernen und hoffentlich dazu ermutigen wird, ihr Tagebuch zu lesen", schrieb die Einrichtung mit Blick auf Anne Frank auf Facebook.

"Ein fantastisches Mädchen"

Bieber hatte am Freitag das Haus in Amsterdam besucht, in dem das jüdische Mädchen Anne während des Zweiten Weltkriegs im Versteck gelebt und sein Tagebuch geschrieben hatte. Anne Frank starb 1945 im Alter von 15 Jahren im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Ihr anschließend gefundenes Tagebuch wurde veröffentlicht und zu einem der meistgelesenen Bücher der Welt.

"Anne war ein fantastisches Mädchen, ich hoffe, dass sie ein Belieber gewesen wäre", hatte Bieber in das Gästebuch geschrieben. "Belieber" werden die Fans des Popstars genannt. Nachdem das Anne-Frank-Haus den Gästebucheintrag auf Facebook veröffentlicht hatte, gab es empörte Reaktionen.

Ob Anne Frank tatsächlich für einen Teenie-Star wie Bieber zu begeistern gewesen wäre, könne sie nicht sagen, erklärte Bekker gegenüber der "taz". "In ihrem Zimmer hat sie Bilder von Filmstars aufgeklebt - sie war jung und hat sich dafür interessiert", so die Museumssprecherin. Zugleich hätten sie jedoch auch historische Persönlichkeiten, Kunst und Geschichte interessiert.

Quelle: ntv.de, dpa/vpr

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