Der Scheidungskrieg zwischen Silvio Berlusconi und Veronica Lario gewährt nicht zuletzt einen interessanten Einblick in die finanziellen Verhältnisse des italienischen Ministerpräsidenten und Medienmoguls.

Der Rosenkrieg im Hause des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi geht weiter: Nach Monaten der relativen Ruhe reichte die ehemalige First Lady Veronica Lario bei Gericht erneut eine saftige Unterhaltsforderung ein. Ganze 3,5 Millionen monatlich wolle die 54-Jährige von ihrem 74-jährigen Gatten nach fast zwei Jahrzehnten Ehe, berichtet der Mailänder "Corriere della Sera". Das würde Larios erster Forderung von 43 Millionen Euro pro Jahr entsprechen. Der nächste Gerichtstermin soll im Dezember stattfinden.

Dabei hatte es noch im Mai so ausgesehen, als hätte sich Lario mit dem Milliardär und Medienmogul auf eine geringere Summe geeinigt. Sie solle 300.000 Euro im Monat erhalten und lebenslang in der Luxusvilla "Belvedere Visconti di Modrone" in Macherio unweit von Mailand wohnen dürfen, hieß es damals. Vor allem die laufenden Kosten für das Anwesen mit seinem 120.000 Quadratmeter großen Park sowie für den notwendigen Sicherheitsdienst hätten jedoch die Vereinbarung wieder platzen lassen, hieß es nun.

Berlusconi wollte dafür laut "Corriere" 1,8 Millionen Euro monatlich überweisen. Seine Ex-Frau habe die Summe als unzureichend zurückgewiesen.

Der Ehezwist im Hause Berlusconi war vor einem Jahr offen ausgebrochen, als die First Lady über eine römische Tageszeitung ihren Trennungswillen öffentlich machte und im Mai 2009 die Scheidung einreichte. Hintergrund war die international bekannte Schwäche ihres Gatten für schöne Frauen, wobei die bis heute ungeklärte Beziehung des Cavaliere zu einer damals noch minderjährigen neapolitanischen Schülerin das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Das Paar hat drei Kinder im Alter von 22 bis 26 Jahren.