Von Frau erpresst? Bill Cosby reicht Gegenklage ein
05.12.2014, 08:29 Uhr
Etwa 20 Frauen erheben Missbrauchsvorwürfe gegen US-Komiker Bill Cosby.
(Foto: AP)
Die Vorwürfe gegen den US-Komiker Bill Cosby reißen nicht ab. Rund 20 Frauen schildern sexuelle Übergriffe des heute 77-Jährigen. Jetzt holt Cosby zum Gegenschlag aus: Angeblich bietet ihm eine Frau ihr Schweigen an - für 250.000 Dollar.
Der des sexuellen Missbrauchs bezichtigte US-Komiker Bill Cosby geht Medienberichten zufolge in die Offensive. Der 77-Jährige legte gegen eine von einer 55-jährigen Kalifornierin eingereichte Klage nun Gegenklage ein, wie der Sender ABC News und das Online-Portal "TMZ.com" übereinstimmend berichteten.
Die Frau behauptet, erst vor drei Jahren erkannt zu haben, wie sehr sie das 40 Jahre zurückliegende Erlebnis traumatisiert habe. Sie wirft Cosby vor, sie damals nach einem Alkohol-Trinkspiel in Los Angeles missbraucht zu haben. Cosbys Anwalt Marty Singer wies die Anschuldigungen mit dem Hinweis zurück, der Komiker sei bekanntermaßen seit Jahrzehnten Abstinenzler. In der Gegenklage wird der Frau vorgeworfen, den Komiker erpressen zu wollen.
250.000 Dollar für Schweigen
Angeblich haben die Anwälte der 55-Jährigen der anderen Seite ein Angebot gemacht: Für 100.000 Dollar könnte sich Bill Cosby das Schweigen der Frau erkaufen. Später, als sich immer mehr Frauen gemeldet haben, sei die Summe auf 250.000 Dollar erhöht worden.
Aus den Details der Anklageschrift der Frau ging kürzlich hervor, dass Cosby sie an besagtem Tag zunächst in ein Schlafzimmer gelockt und "versucht" habe, "seine Hand in ihre Hose zu schieben". Dann habe er ihre Hand in seine genommen und damit "gegen ihren Willen" sexuelle Handlungen an sich vollzogen. "Das traumatische Ereignis in so jungen Jahren" habe bei der Klägerin derartige "psychische Schäden und seelischen Schmerz" hinterlassen, dass sie ihr Leben lang unter den Folgen zu leiden hatte.
Inzwischen machen etwa 20 Frauen Cosby öffentlich schwere Vorwürfe. Mehrere schilderten in Interviews, der Schauspieler habe sie willenlos gemacht. Anschließend sei es zu sexuellen Übergriffen gekommen. Zum Teil sollen sich die Vorfälle vor Jahrzehnten ereignet haben.
Öffentlich äußerte sich Cosby bisher nicht zu den Vorwürfen. Auf Twitter hatte er der Sängerin Jill Scott und der Schauspielerin Whoopi Goldberg gedankt, die vor einer Vorverurteilung des Komikers warnten.
Quelle: ntv.de, hla/dpa/spot