Unterhaltung

"Schwierige Verhandlungspartnerin" Brecht-Tochter gestorben

Sie wachte über das Werk ihres Vaters Bertolt Brecht: Mit 84 Jahren ist Barbara Brecht-Schall gestorben. Zuletzt hatte sie eine weitere Aufführung von Brechts Stück "Baal" am Münchner Residenztheater wegen Eingriffen in den Originaltext untersagt.

Barbara Brecht-Schall (1930-2015)

Barbara Brecht-Schall (1930-2015)

(Foto: dpa)

Barbara Brecht-Schall, Tochter des Dramatikers Bertolt Brecht und der Schauspielerin Helene Weigel, ist tot. Die Schauspielerin und Haupterbin Brechts starb im Alter von 84 Jahren in Berlin. Das teilte der Suhrkamp-Verlag unter Berufung auf ihre Familie mit.

Brecht-Schall gehörte lange dem Berliner Ensemble (BE) an und war die Nachlassverwalterin ihres Vaters. In dieser Funktion wachte sie streng über den Umgang der Theaterleute mit den Texten von Bertolt Brecht.

Zuletzt hatte Brecht-Schall eine weitere Aufführung von Brechts Stück "Baal" in der Regie von Frank Castorf am Münchner Residenztheater wegen Eingriffen in den Originaltext untersagt.

Brecht-Schall war mit dem Schauspieler Ekkehard Schall (1930-2005) verheiratet, der von ihrem Vater persönlich aus der ostdeutschen Provinz als Darsteller an das Theater am Schiffbauerdamm geholt worden war und über die Jahrzehnte zum Brecht-Schauspieler schlechthin wurde.

"Als Wahrerin und Hüterin des Erbes ihres Vaters war Barbara Brecht-Schall eine konsequente und mutige, oft schwierige Verhandlungspartnerin", erklärte BE-Direktor Claus Peymann.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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