Unterhaltung

"Snobismus hoch x" Bruni-Sarkozy schwänzt Damenprogramm

"Schamloses Verhalten": Carla Bruni-Sarkozy bei ihrem Solo-Besuch im italienischen L'Aquila.

"Schamloses Verhalten": Carla Bruni-Sarkozy bei ihrem Solo-Besuch im italienischen L'Aquila.

(Foto: REUTERS)

Ob abgelehntes Kalbsfleisch, feuchte Augen beim Besuch der Erdbebenopfer oder die Frage nach einem "Doggybag": Die Ehefrauen der Staats- und Regierungschef haben beim G8-Gipfel in Italien bisweilen heftige Reaktionen ausgelöst.

Beim G8-Gipfel im italienischen L'Aquila hat neben der Politik auch das Verhalten der mitreisenden Ehefrauen der Staats- und Regierungschefs für Aufsehen gesorgt. Vergleichsweise glimpflich kam Sarah Brown davon, die Ehefrau des britischen Premierministers Gordon.

Gleich zwei Mal lehnte es Brown ab, das in den Menüs angebotene Kalbfleisch zu essen, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA. Brown habe seit langem etwas gegen Kalbfleisch, weil sie die Umstände grausam findet, unter denen Kälber gezüchtet werden, hieß es.

Ärger wegen "Madame Sarkozy"

Weitaus mehr Kritik musste sich Frankreichs Präsidentengattin Carla Bruni-Sarkozy gefallen lassen, indem sie das Damenprogramm missachtete. "Madame Sarkozy" habe sämtliche Treffen schamlos ausfallen lassen, schimpfte die konservative italienische Tageszeitung "Il Giornale", die dem Bruder von Regierungschef Silvio Berlusconi gehört.

Bruni-Sarkozy war bei ihrem Besuch sichtlich bewegt.

Bruni-Sarkozy war bei ihrem Besuch sichtlich bewegt.

(Foto: dpa)

Bruni-Sarkozy war erst am Donnerstagabend nach Italien gereist und wollte am Freitag alleine das Erdbebengebiet in den Abruzzen besuchen. Die übrigen "First Ladies" waren dagegen bereits am Donnerstag zusammen dort gewesen. Auch eine Audienz der übrigen Ehefrauen der Staats- und Regierungschefs bei Papst Benedikt XVI. schwänzte Bruni-Sarkozy.

"Irgendjemand sollte der 'Première Dame' sagen, dass Snobismus hoch x bei uns Rüpelhaftigkeit genannt wird", schrieb "Il Giornale" über das Verhalten der 41-Jährigen. Sie dränge sich in den Vordergrund und sei vom "unbeherrschbaren Drang erfüllt, im Zentrum des Interesses zu stehen", so das Blatt. Im Unterschied zu den übrigen Ehefrauen stieg Bruni-Sarkozy auch nicht in einem der römischen Luxushotels ab, sondern in der Polizeikaserne bei L'Aquila. Dort sind auch ihr Mann und die übrigen Staats- und Regierungschefs untergebracht.

Weitaus nachsichtiger waren die übrigen italienischen Medien mit Bruni-Sarkozy: Das singende Ex-Topmodel habe nicht nur die Kellner des Restaurants "Il Baco di Seta" mit Charme und Schönheit umgarnt, wo sie am Vortag mit Freunden und ihrem Mann zu Abend aß. Die Aquilaner allgemein seien wie "verhext" von der First Lady von der Seine.

Obama lässt Essensreste einpacken

Mit Sympathie und Engagement überzeugte vor allem die Gattin von US-Präsident Barack Obama, Michelle. Stark berührt und mit Tränen in den Augen habe sie die Erdbeben-Ruinen in L'Aquila besichtigt und sich bei den Menschen nach den Opfern erkundigt. Vor allem das Schicksal der Kinder und der Wiederaufbau interessierte sie. Bei dem verheerenden Erdbeben vom 6. April starben knapp 300 Menschen, darunter 20 Kinder. Tausende sind heute noch obdachlos und in Zeltstädten oder Hotels untergebracht.

"Von ihr können wir alle noch etwas lernen": Michelle Obama mit Sarah Brown im Erdbebengebiet.

"Von ihr können wir alle noch etwas lernen": Michelle Obama mit Sarah Brown im Erdbebengebiet.

(Foto: AP)

Noch mehr beeindruckte die amerikanische First Lady jedoch durch eine Geste im Restaurant: So habe sie sich nach dem gemeinsamen Abendessen mit ihren Töchtern Malia und Sasha die Reste einpacken lassen. "Eine Frau, von der wir etwas lernen können", kommentierte die Tageszeitung "La Repubblica".

Quelle: ntv.de, kkl/dpa/afp

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