Streiche, Vokuhila und Batmans Nippel Clooney steht Rede und Antwort
30.01.2014, 18:24 Uhr
Clooney ist immer zu Scherzen aufgelegt - selbst im Chat mit seinen Fans.
(Foto: picture alliance / dpa)
Wer seinen Fans sagt, sie könnten alles fragen, muss damit rechnen, alles gefragt zu werden. Auf der US-Webseite Reddit hat dies Tradition. Nun chattet George Clooney und schreibt über seine Hobbys, peinliche Momente - und den Sudan.

"Batman & Robin" blieb vor allem wegen der Nippel der Hauptfigur in Erinnerung.
(Foto: imago stock&people)
"Nun, ich war nicht begeistert von den Nippeln an Batmans Anzug", schreibt George Clooney, der 1997 in "Batman & Robin" den dunklen Rächer spielte. "Man denkt nicht dran, wenn man den Anzug anzieht", fügt er an. Erst später sei ihm aufgefallen, dass er der erste Batman mit Brustwarzen gewesen sei. "Wahrscheinlich war Batman ständig kalt."
Diese Diskussion über die Nippel von Batman fand auf Reddit statt. Auf der Webseite, die sich in den USA stetig wachsender Beliebtheit erfreut, stellen sich Prominente regelmäßig den Fragen der Nutzer. Denn diese sind direkter, spannender, überraschender und oft auch sehr ungewöhnlich. Zumindest ungewöhnlicher als die Fragen, die Musiker und Schauspieler auf ihren Promotouren so gestellt bekommen.
Kein Wunder also, dass sich diese AMA-Sessions - benannt nach "Ask Me Anything" (Frag mich irgendwas) - äußerster Beliebtheit erfreuen. Immer mehr Prominente nehmen daran teil: Barack Obama hat's im Wahlkampf getan, Bill Gates, Arnold Schwarzenegger und Madonna waren schon dabei und der Astronaut Chris Hadfield antwortete von Bord der ISS. Als nächste stehen unter anderem Lars Ulrich von Metallica, der Komiker Will Ferrell und der Musiker Moby auf der Liste.
"Ich bin Schuster"
Diesmal aber war George Clooney dran, dessen neuester Film "Monuments Men" Anfang Februar in die US-Kinos kommt und in Deutschland am 20. Februar startet. Doch die Fans fragten auch nach alten Projekten, nach politischen Ansichten und privaten Vorlieben. Und Clooney antwortete geduldig - und mit viel Humor.
Auf die Frage nach seinen Hobbys schrieb er etwa, dass er nicht nur gern Motorrad fahre, sondern in seiner Freizeit auch Schuster sei - und darin viel besser als Daniel Day-Lewis. Zudem habe er einmal Leonardo DiCaprio im Basketball besiegt. "Es macht immer Spaß, wenn man gegen Jüngere spielt und gewinnt", fügte er an. Die Leser erfuhren auch, dass sein Lieblingssandwich aus Schinken und Avocado, etwas Tomaten und Senf sowie Krautsalat besteht.
Im Mittelpunkt standen aber Fragen nach Clooneys Filmen. Seine Rolle in "From Dusk Till Dawn" etwa habe er durch Zufall bekommen, schrieb Clooney, als Quentin Tarantino eine Folge von "Emergency Room" inszenierte. So sei er vom Kinderarzt zum Mörder geworden. Der Film "O Brother, Where Art Thou?" habe wiederum zu der Erkenntnis geführt, dass er nicht singen könne. Bei einem Versuch im Studio hätten die Regisseure, die Coen-Brüder, nur peinlich berührt zu Boden gesehen und den Gesangspart schließlich anderweitig vergeben.
Den fiesesten Streich an einem Filmset spielte ihm Brad Pitt. Dieser habe am Filmset von "Ocean's Twelve" einen Handzettel herausgegeben, auf dem stand, dass Clooney nur mit seinem Filmnamen Danny Ocean angesprochen werden wolle und man ihm nicht in die Augen schauen dürfe. Daraus sei dann das Gerücht entstanden, er sei eine Filmdiva und behandle seine Filmcrew wie Scheiße. Aber, so Clooney, Pitt habe eben einige ziemlich hundsgemeine Dinge getan.
"Jeder hat komische Phasen"
Clooney spielt aber auch selbst gern Streiche. So nahm er vom Set des Science-Fiction-Films "Solaris" eine Requisite mit blinkenden Lichtern und vielen Röhren mit und steckte sie in den Koffer seines Kollegen Richard Kind. Dieser habe dann am Flughafen unangenehme Fragen zu dem Gerät beantworten müssen. "Natürlich war das vor dem 11. September. Heute wäre das eine furchtbare Sache", so Clooney.
Auf die Frage, was er geworden wäre, wenn er es nicht als Schauspieler geschafft hätte, antwortete Clooney: "Wahrscheinlich arbeitslos. Oder ich wäre nach Kentucky zurückgegangen und hätte wie jeder andere einen Job gefunden." Gleichzeitig betonte er, dass er wisse, wie viel Glück er im Leben gehabt habe. Er kennt aber auch seine peinlichen Phasen: Clooney verwies auf ein Fernsehinterview von 1985, in dem er mit gelben Hemd und Vokuhila aufgetreten sei (siehe Video oben). "Jeder hat komische Phasen. Man hofft nur, dass sie nicht gefilmt werden und in alle Ewigkeit angeschaut werden können", lautete sein Fazit.
Clooney ist allerdings nicht nur ein Oscar-prämierter Schauspieler, Regisseur und Produzent. Er engagiert sich auch politisch. So beantwortete er auch Fragen über sein Satellite-Sentinel-Projekt. Dieses weist durch Satelliten-Aufnahmen Gewalttaten im Sudan nach. So habe man Truppenbewegungen, niedergebrannte Häuser und Massengräber entdeckt und damit das Regime von Sudans Präsidenten Omar al-Baschir der Lüge überführt, schrieb Clooney. Baschir habe sich sogar schon beschwert, dass er von ihm ausspioniert werde, fügte Clooney an. "Das fühlt sich gut an."
Quelle: ntv.de