Liebe geht durch den Magen. Die burschikosen Bauern wissen ein Lied davon zu singen: Weißwurst, Rührei, Pizza in Herzform - so schmeckt die Liebe. Und zur Belohnung werden Schläuche verlegt.

Leerer Bauch flirtet nicht gern - eine Weisheit, die sich bis zu den abgelegensten Höfen zwischen Flensburg und Alt-Ötting herumgesprochen hat. Was liegt für die liebeswilligen Landwirte von "Bauer sucht Frau" also näher, als die letzten Kommunikationsbarrieren - von verwaschener Aussprache einmal abgesehen - mit einer zünftigen Mahlzeit zu zweit, oder wenn wie so oft Muttern mitspeist, zu dritt, zu überwinden.

Dabei hat Ackerbauer Markus vor das Abendbrot selbstredend die Arbeit gestellt. Und so muss seine Moni erst einmal Holzhacken. Wie gut, dass es Mutter Kunigunde gibt. Die sorgt flugs für einen kompetenten Exkurs im Zerteilen der Klötze und kennt die Formel, die das Leben auf dem Lande, selbst bei härtester Arbeit, auszeichnet: "Das macht Spaß". Eben drum. Und wo einem so viel Spaß wird beschert, das ist ein Paar Weißwürstl wert.

"Ich bin schon scharf genug!"

Kaum ist der Schweiß auf der Stirn der Städterin getrocknet, da tischt Kunigunde auch schon aus dem Porzellan in Landesfarben auf. Unruhig rutscht die Moni in der Essecke hin und her, ahnt sie doch: Gleich wird gezuzelt. Doch nichts ist! Beim Markus, so bedeuten es jedenfalls die Untertitel, wird die Weißwurst "nur ausgepellt". Das wiederum könne er der Moni beibringen, doch die ist nicht auf den Mund gefallen: "Ich weiß, wie man mit dem Würstel umgeht", flachst sie forsch. Wie gut, dass Mutter Kunigunde mit den Ohren nicht mehr ganz so gut dabei ist.

So gestärkt, will Markus später auf dem Feld noch den Umgang mit der Sense demonstrieren, aber auch da ist Moni, im lilafarbenem Restposten eines "Your Sixth Sense"-Lingerie-Klassikers in puncto Feldarbeit vielleicht etwas underdressed, ebenso beratungsresistent wie flirtkompatibel: "Ich bin schon scharf genug!", lautet ihr Einwurf. Das treibt dann selbst dem untertourigsten Sensenmann die Röte in die Stirn.

Rührei, Bacon, Käs‘ und Wurscht

Auch bei Michael und Micha wird Ernährung großgeschrieben. Bei Altenpfleger Micha vielleicht noch ein wenig mehr, aber hellgrau trägt immer etwas auf. Sei es drum. Der 30-Jährige im Wohlfühlshirt sorgt sich nach kurzer Zeit schon rührend um seinen Namensvetter und weiß um die, neben Mittag und Abendbrot, wichtigste Mahlzeit des Tages - das Frühstück. Rührei, Bacon, Käs' und Wurscht.

Bauer Michael zieht schnell seine Schlüsse: "Er hat mehr Erfahrung wie ich. In Zweisamkeit ist er geübter." Geübt ist Micha auch im Umgang mit einem wichtigen Land- und Gartenutensil: "Ich habe einen langen Schlauch angeschlossen", outet sich der bewässerungswillige Bursche. Das gibt ein Rangeln und Raufen. Die Stimmung ist groß. Eine Chance für die Liebe? Ganz bestimmt, löst Micha beim Michael doch eine Grundanforderung spielend ein: "Eine gewisse Grundsauberkeit ist schon wichtig!"

"Cherie, Cherie Lady" tönt es aus dem Off

Auch in der Rhön hält Essen viel Leib und viel Seele beisammen. Sabine, die mollige Mamsell, hat Pfannkuchen gezaubert, so locker und leicht - da kommen dem Albert glatt die Tränen. Dabei hatte die Disponentin mit dem großen Herzen ihrem Auserwählten vorher schon die frisch gepflückten Knupper nur so aus der Hand genascht. Mit den beiden ist einfach gut Kirschen essen. "Cherie, Cherie Lady" tönt es aus dem Off. Tränen kullern, ein Küsschen, ein Kuss. Und als wäre das noch nicht genug, wagt sich auch Pferdebauer Steffen an einen Themenbereich, der ihn zuletzt eher als Minderleister erlebte. Nein, nicht das Flirten - vom Pizzabacken ist die Rede.

Dabei ist Steffen anfangs noch etwas zerknirscht, hat aber, unterstützt von seinem Bruder, noch einen Trumpf im Kittel. Weiß er doch um den Reiz der geformten Lebensmittel. Gesichterwurst, Mett-Igel und jetzt neu: Herz-Pizza. Bis ins kleinste Detail - Teig, Käse, Salami - formt Steffen für seine Auserwählte Nicole eine Pizza nach seinem Herzen. Ein voller Erfolg: Der Pizzaroller ist kaum das zweite Mal durch den würzigen Fladen gegangen, da gestehen die beiden einander ihre Liebe. Tränen, ein Lächeln, schließlich der Kuss, begleitet von zerlaufenem Leerdamer und Mailänder Salami aus dem Angebot. Auch hier scheint also zusammenzuwachsen, was so gern zusammen wäre.