"Ein Lügner und ein Heuchler" Der Bator-Hofer-Streit eskaliert
27.06.2013, 13:27 Uhr
Und am Ende heult wieder einer!
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Wie die Kampfhähne gehen sie aufeinander los: Die Nachrichtenmänner Jan Hofer und Marc Bator sollten sich bald wieder beruhigen und ihren Vorleser-Streit intern austragen - gut ist das nicht, sich in diesem seriösen Job so zänkisch zu geben.
Und nun die Nachrichten: Der Schlagabtausch zwischen "Tagesschau"-Chefsprecher Jan Hofer und Ex-"Tagesschau"-Vorleser Marc Bator geht in eine weitere Runde. Bator, der zu einem privaten Sender wechselte und dem die "famous last words" bei seiner Abschiedssendung angeblich verwehrt wurden, äußert sich zu Hofers - tatsächlich etwas unsachlich vorgetragener - Kritik nun wie folgt: "Ich kann viel vertragen, aber der Lüge lasse ich mich nicht bezichtigen", so der jetzige "Sat.1"-Journalist gegenüber der "Bild"-Zeitung. "Ich bin an meinem letzten Tag von unserem Chef vom Dienst angewiesen worden, auf Wunsch des Senders jegliche Abschiedsworte zu unterlassen. Wenn Jan Hofer jetzt etwas anderes behauptet, dann ist er der Lügner, nicht ich."
Doch der Reihe nach: Angefangen hat der "Tagesschau"-Streit mit Bators Kritik an seinem Ex-Arbeitgeber - unter anderem bezeichnete er die Ex-Kollegen wohl als Rentnertruppe. Bator war im Mai von der ARD zu den Sat.1-Nachrichten gewechselt. Kurz danach beschwerte er sich, auch, weil er zu seinem Abschied nichts in der Sendung sagen durfte.

Nichts ist für immer - wer wüsste das besser als Jan Hofer, Andrea "Kiwi" Kiewel und Jörg Kachelmann.
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Daraufhin hatte Hofer in dem Magazin "Closer" vor Kurzem folgende Meinung kundgetan: "Über Marc Bator habe ich mich sehr geärgert, weil er gelogen hat." Und weiter: "Caren Miosga hat Bators Verabschiedung in den 'Tagesthemen' toll moderiert - dass er dabei keinen vernünftigen Satz rausgebracht hat, ist wohl kaum unsere Schuld. Dann stellt er sich anschließend hin und behauptet, wir hätten ihm in der 20-Uhr-Sendung davor seine Abschiedsworte verwehrt, und das war wissentlich falsch, also ein Lüge", betont Hofer.
Er verdankt der Sendung alles
Bator, der nach Hofers Aussage auch sein Nachfolger hätte werden können, schießt nun zurück: "Jan Hofer ist nicht nur ein Lügner, sondern auch ein Heuchler." Hofer habe ihm damals zum Senderwechsel gratuliert und gesagt, dass er seine Entscheidung total verstünde. "Und jetzt tritt er fies nach. Vielleicht will er so ja nur von seinen eigenen beruflichen Niederlagen ablenken." Damit gemeint ist wohl das Ende von Hofers Moderation nach 10 Jahren in der MDR-Talkrunde "Riverboat".
Dass die beiden Kampfhähne sich nichts schenken und wissen, wie sie mit Worten treffen können, beweist dann wieder Hofer mit folgender Feststellung: "(...) Bator hatte sogar noch zweimal die 20-Uhr-'Tagesschau' nach seiner Kündigung. Das sind in einer Sendung so viele Zuschauer, wie er jetzt im ganzen Monat nicht hat." Peng - das sitzt! Und weiter: Es sei gar nicht so einfach gewesen, Bator überhaupt in die Nachrichtensendung zu bekommen. Viele hätten gesagt, dass er nicht so richtig reinpasse. "Er war ja ursprünglich Off-Sprecher", so Hofer. "Dann nach seinem Abschied von einer 'Rentnertruppe' bei der 'Tagesschau' zu sprechen, fand ich mehr als unangebracht." Aah, da liegt also womöglich der Hase im Pfeffer - als Rentner wird hierzulande ja niemand gerne bezeichnet. Und Hofer legt noch einmal nach: "Bator verdankt der 'Tagesschau' doch alles."
Wir dürfen gespannt sein, wie der Krieg der Nachrichten-Männer, die sich sonst in Objektivität und Zurückhaltung üben und auch auskennen, weitergeht. Wir hier geben gerne noch einen letzten weisen Rat mit auf den Weg, sozusagen als Abschiedsworte zu dem Thema. Dazu zitieren wir einfach den Kollegen Jo Brauner, seines Zeichens "Tagesschau"-Legende. Der 75-Jährige äußerte sich in der TV-Zeitschrift "Auf einen Blick": "Die beiden sollen sich vertragen. Solche Streitigkeiten gehören nicht in die Öffentlichkeit."
Damit hat der TV-Rentner dem Stand der Nicht-mehr-Berufstätigen einen großen Gefallen getan - die "Rentnertruppe" weiß immerhin, was sich gehört!
Quelle: ntv.de