Unterhaltung

Nomen est omen Der kluge Koch baut vor

Ungewohnt bescheiden, der Herr Koch! Für ein gutes Steak muss man sich aber nicht schämen.

Ungewohnt bescheiden, der Herr Koch! Für ein gutes Steak muss man sich aber nicht schämen.

(Foto: dpa)

In der Politik ist es ja durchaus üblich, dass die Opposition früher oder später die Suppe des politischen Gegners auslöffeln muss. Zumal, wenn Wahlen anstehen, und die Opposition danach die Regierung stellt. Kann ja alles vorkommen. Andererseits hat das durchaus etwas Verbindendes, wenn der Gegner dem Gegner was auftischt und der das auch noch gut findet. Da öffnen sich die Parteischranken wie nach einem Sesam-Spruch.

Koch hat als Koch offenbar ein gutes Händchen. 2008 gab's in Offenbach schon mal "Hühnchen asiatische Art".

Koch hat als Koch offenbar ein gutes Händchen. 2008 gab's in Offenbach schon mal "Hühnchen asiatische Art".

(Foto: dpa)

So geschehen dieser Tage im Wiesbadener "Schwarzen Bock", als SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles sich vom früheren hessischen Regierungschef Roland Koch bekochen ließ. Ganz ohne schlechtes Gewissen, da unwissentlich! Koch wollte sich nämlich vor seinem Dienstantritt mit Bauhelm einen langgehegten Wunsch erfüllt und eine Koch-Mütze überstülpen: Er kochte in der Küche des Luxushotel "Schwarzer Bock" zwei Tage lang als "Praktikant" unter Chefkoch Oliver Liedtke, wie das Hotel bestätigte. Unter anderem garte Azubi Koch Lammbraten und schabte Spätzle. Als begeisterter Hobbykoch habe er die professionellen Abläufe in einer Hotelküche kennenlernen wollen, sagte der Ex-Ministerpräsident.

Das Hotelrestaurant wusste natürlich mit dem prominenten Hilfskoch gut zu werben: So wies die Speisekarte "Argentinisches Rumpsteak à la Roland Koch auf gebratenen Gemüsen und Kartoffelgratin" aus. Ob Nahles das für einen gelungen Gag hielt, ist nicht überliefert. Tatsache ist aber, dass sie und ihre Begleitung während einer Dienstreise mal ein Päuschen nebst Mittagessen brauchten – und so an den kochenden Koch gerieten. Das Fleisch sei schön saftig, das Gemüse frisch, lobte die Sozialdemokratin, zu deren persönlichen Freunden der CDU-Politiker nun wirklich nicht zählt. Ob Zufall oder nicht: Just in diesem Moment der unpolitischen Lobeshymne kommt der Koch aus der Küche – und es ist wirklich der Koch! Da staunte die Nahles nicht schlecht, blieb aber beim Lob - so viel Ehrlichkeit muss sein! Im Anschluss an Arbeit und Genuss sollen die beiden noch ein bisschen gefachsimpelt haben. Da behaupte noch einer, Kochen verbindet nicht!

Quelle: ntv.de, hdr/dpa

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