"Sie macht einen Narren aus mir" Ehemann schießt gegen Königin Margrethe
10.08.2017, 11:46 Uhr
Szenen einer Ehe: Beim dänischen Königspaar hängt der Haussegen schief.
(Foto: picture alliance / Stringer/EPA/)
Ein halbes Jahrhundert sind die dänische Monarchin Margrethe und ihr Gatte Henrik jetzt verheiratet - und von Harmonie kann keine Rede sein. Im Palast herrscht dicke Luft. Schuld ist Prinz Henrik selbst, der in der Boulevardpresse gegen seine Frau ätzt. Ein Eigentor.
Der Ehemann der dänischen Königin Margrethe hat in einem Zeitungsinterview seine Gattin brüskiert, indem er sich über ihr eheliches Verhältnis als Königspaar echauffierte. "Ich erhalte von meiner Frau nicht den Respekt, den ich von einer Ehefrau erwarte", sagte Prinz Henrik in der Boulevard-Zeitung "Se og Hør". Hintergrund ist der Wunsch des gebürtigen Franzosen, nach 50 Jahren Ehe endlich den Titel des Königs von Dänemark zu erhalten. Bisher hatte ihm dies die 77-jährige Monarchin stets verwehrt.

Am 1. Juni 1968 präsentierten Margrethe und Henrik den gemeinsamen Sohn, Prinz Frederick.
(Foto: picture alliance / Polfoto Gleie)
"Sie macht einen Narren aus mir", beschwerte sich der 83-Jährige jetzt im Interview. "Ich habe mich doch nicht mit der Königin vermählt, weil ich in Roskilde begraben werden will." Vergangene Woche hatte das dänische Königshaus bekanntgegeben, dass Prinz Henrik nach seinem Tod nicht neben seiner Frau in der Domkirche von Roskilde beigesetzt werden will. Dies ist eigentlich Tradition im dänischen Königshaus.
"Es ist meine Frau und nicht ich, die etwas an der Entscheidung ändern kann", sagte Henrik der Zeitung. "Wenn sie will, dass wir zusammen begraben werden, muss sie mich zum Königinnengemahl machen. Fertig." Das Königshaus wollte das Interview zunächst nicht kommentieren. Dennoch dürfte es im Palast für reichlich dicke Luft gesorgt haben - denn um den Titel von Prinz Henrik gibt es seit Jahrzehnten Streit, nur bisher nicht derart öffentlich.
Geburtstag der Ehefrau geschwänzt
Über heftigen Zoff zwischen der Königin und ihrem Gemahl wurde schon zum 75. Geburtstag von Margrethe spekuliert - denn den hatte Henrik kurzerhand geschwänzt. Offiziell hieß es, er habe nicht an den Feierlichkeiten teilnehmen können, weil er an einer Grippe leide. Nur einen Tag später spazierte er allerdings als Tourist durch Venedig, ohne seine Frau. Bei den Dänen kam das nicht gut an. Sie werteten den Ausflug als Affront gegen die Königin.
Der Ehemann von Margrethe machte nie einen Hehl daraus, dass er mit seinem Titel nicht glücklich ist. Im vergangenen Jahr ging er in den Ruhestand und legte dabei auch den Titel "Prinzgemahl" ab. Geht es nach den Dänen, kann der wenig beliebte Henrik aber ohnehin lange auf einen Titel warten. "Was die Wahl seiner Grabstätte anbetrifft: 21 Prozent der Befragten sagen, Henrik könne auch gegen die Tradition außerhalb von Roskilde beerdigt werden", sagte Adels-Expertin Luise Wackerl dem MDR.
Quelle: ntv.de, jug/dpa