Niels Ruf zieht Grimassen, Sarah überzeugt als erotische Offenbarung und Victoria rührt im Sissi-Kleid zu Tränen. Doch plötzlich wird’s wallraffig. Von Bestechung ist die Rede. Journalist Hartwich hakt investigativ bei den Swarovskis nach.

"Wie viel Punkte kriegen wir? Überleg dir das gut, ja?", pfeift Jorge "Bundes-Llambi" an, nachdem er mit Motsi einen Showtanz aufs Parkett gelegt hat, von dem Niels Ruf, der extra fürs Finale "fast hundert Gramm" abgespeckt hat, nur träumen kann. Eigens für den Let's Dance Showdown haben sich auch die Rausgepfefferten eingefunden: Parkett-Pilger Potofski, "Shitstormtrooper" Nielsi, Nasti mit ihrem neuen, läppischen 26 Jahre jüngeren Sugar-Boy, Sonja Kirchberger und, und, und. Nur Wendler-Winnetou ist krankheitsbedingt abtrünnig.

Das Remmidemmi-Spektakel beginnt mit waghalsigen Outfits. Sylvie erscheint im lieblichen Vokuhila-Dress und sieht aus wie die kleine Schwester von Samantha Fox, Jorge hat ein schneeweißes Saunatuch um den Astralkörper drapiert und Llambis Frise funkelt seicht pomadig im Glanz des Bühnenlichts.

"Ich hab manchmal nachts bei Motsi durchgerufen"

Die letzten drei Finalisten, Freebird Pallaske, Rippenbrecherin Swarovski und La Lombardi müssen in Show Nummer zwölf drei Mal aufs Parkett. Abzuliefern sind der Jurytanz, ein Lieblingstanz und ein Freestyle. Sarah und Robert beginnen mit einem Cha-Cha-Cha. Pietros Frau tanzt in ihrem Fransenfummel so geschmeidig, dass "Los Wortos" Jorge von ihrem Ausdruck ganz "geflasht" ist. Llambi erinnert das Ganze eher an einen Erdbeerkuchen: "Oben die leckeren Früchte, unten kann auch mal der Boden trocken sein".

Als aber Victoria im kaiserlichen Sissi-Gewand mit ihrem Erich einen Langsamen Walzer zu "Wie Schön Du Bist" darbietet, bleibt nichts mehr trocken. Sogar bei Sylvie kullern ob der swarovskischen "Walzer-Weichheit" die Tränen.

Die kommen einem auch, wenn man noch einmal den lieblichen Hopplern zuschaut, die die Show längst verlassen haben. Dabei kann Nielsi-Boy sich seinen frühen Rauswurf nicht erklären. "Ich hab versucht, bei der Jury anzubandeln und hab manchmal nachts bei Motsi durchgerufen", scherzt er. Doch gegen Körper-Ulli, den charismatischen Ärmchenstrecker aus dem Hause RTL sieht jeder blass aus, sogar Frau Kinski, die halb wundervoll vor und zurück rumbat und ihrem tanzenden Liebsten einen saftigen Schmatzer auf die Stirn drückt.

"Woah, meine Frau!"

Die größte tänzerische Entwicklung in Let's Dance 2016 hat Schnuffi Sarah hingelegt. Selbst ihr Mann wusste bis dato nicht, dass er so eine "erotische Frau" zu Hause hat. "Woah, meine Frau!", juchzt Pietro nach Sarahs barfüßigem Knick-Knack-Tanz, für den Jorge sogar bezahlen würde, um ihn noch einmal zu sehen.

Aus heiterem Himmel wird die Show plötzlich zwielichtig. Die Jury spricht in Rätseln, im Ohr ein Rascheln, dann ein ungeheures Wort: Bestechung. Top-Journalist Hartwich hakt wallfraffig nach: Wieso kriegt die Vicky ständig die Zehnerkellen vor den Latz geknallt? Haben die Swarovskis die Jury etwa mit ein paar Klunkern geschmiert? "Danielito" holt zum investigativen Super-GAU aus: "Warum zur Hölle werde ich nicht bestochen?"

Auf die Jurytänze folgen die Lieblingstänze der Promis, die zwar irgendwie "hollywoodreif" anmuten, einen aber dennoch nicht vom Sofa hauen. Einzig das eigene "Signature-Movement" beim Tango von Freebird Jana bleibt hängen, kein Wunder, die Freiheitsfanatikerin hat es, wie "Tango-TÜV" Llambi lobhudelt, "geschafft, von innen zu leuchten."

Post von Herrn Schasselpub

So tänzelt und funkelt es sich durch die Freitagabend TV-Primetime. Es gibt Tränen über Tränen, Massimo bedankt sich bei seiner Familie, Jana bedankt sich bei Massimo, Sarah bedankt sich bei Robert und ihrem Mann, Massimo bedankt sich des Weiteren bei RTL, alle Tänzer bedanken sich bei allen Tänzern, es wird dem Leben gedankt, der Jury, der Freiheit und sogar Hartwichs Lieblings-Frotzler, Herr Schasselpub, bedankt sich in einer persönlichen Leserpost mit den bescheidenen Worten: "Es ist schön, dass Sie so ein Scheiße-Programm haben!"

Bei den Freestyles wird es nochmal spannend. Sarah tanzt ihr Disney-Potpourri mit so viel Emotion, dass diese gleich auf Miss Motsi überschwappen. Sowieso ist das Finale sehr emotionsgeladen, vor allem, als die Tänzer Glückwünsche ihrer Freunde erhalten. Die ganze Eso-Gang von Jana kann vor Erleuchtung kaum die Däumchen drücken: "I mean, was du da geleistet hast ...", schwärmt einer ihrer Chanti-Kumpels, ja, i mean, das ist "das Sahnehäubchen oben drauf." Señor González sieht die Hula-Hoop-Kreiserin sogar schon in Las Vegas und Motsi erlebt beim Zuschauen ihren "persönlichen Höhepunkt" der gesamten Staffel.

Den hat auch Victoria Swarovski, die nach 12 Wochen schweißtreibender Arbeit, einem Rippenbruch und einem Todesfall "Dancing Star 2016" wird und vor lauter Schreck gar nicht weiß, was sie "nächsten Freitag machen soll". Auf dem zweiten Platz landet, vor Jedi-Jana, Sarah Lombardi, die von nun an täglich ihrem Göttergatten beweisen kann, dass sie ganz und gar kein "süßer Bauer" ist.