Appell an öffentlich-rechtliche Sender Gottschalk will mehr Klassik im TV
30.09.2011, 16:34 Uhr
Thomas Gottschalk moderiert die Verleihung des Echo Klassik.
(Foto: picture alliance / dpa)
Thomas Gottschalk war früher DJ und steht auf Rockmusik der 70er Jahre. Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen vermisst der Entertainer jedoch die klassische Musik. Wenn dort häufiger Klassik laufen würde, könnte sich die Jugend eher für Mozart oder Beethoven erwärmen, glaubt der 61-Jährige.
Entertainer Thomas Gottschalk hat an die öffentlichen-rechtlichen Sender appelliert, mehr für die Vermittlung von klassischer Musik zu tun. "Es ist natürlich auch eine öffentlich-rechtliche Aufgabe, das so zu verpacken, dass man mehr Menschen dafür interessiert, um so einen Sog zu erzeugen", sagte Gottschalk. Der 61-Jährige moderiert am Sonntag die vom ZDF übertragene Verleihung des Echo Klassik.
Auch bei klassischer Musik gehe es immer um das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage, sagte Gottschalk. "Wenn Klassik öfter laufen würde, würde sie auch öfter gesehen, und dann würde sie auch besser laufen", sagte er. Offenbar gebe es auch bei jungen Menschen ein Interesse an dieser Art von Musik, es müsse aber gefördert werden.
Echo Klassik eine dankbare Aufgabe
Auf die Frage, ob er "aus missionarischen Gründen" die Moderation des Echo Klassik übernommen habe, antwortete Gottschalk: "Ich bin ja ein oberflächlicher Geselle und ich verbringe keine schlaflosen Nächte, weil die deutschen jungen Menschen sich nicht genug für Musik interessieren. Aber ich finde, das ist eine dankbare Aufgabe."
Der Echo Klassik wird in zahlreichen Kategorien von der deutschen Phono-Akademie vergeben. Dieses Jahr wird der Dirigent Zubin Mehta für sein Lebenswerk geehrt. Als Laudatoren werden unter anderem Ex-Eislaufstar Katarina Witt, Designer Wolfgang Joop und Stardirigent Daniel Barenboim im Berliner Konzerthaus erwartet.
Quelle: ntv.de, dpa