Hans Zimmer soll die Nationalhymne von Saudi-Arabien auffrischen. Der legendäre deutsche Filmkomponist hat den Auftrag offenbar angenommen – trotz der schlechten Menschenrechtslage im Land. Und es bleibt nicht dabei: Weitere gemeinsame Projekte sind geplant.

Ein deutscher Oscarpreisträger wird die Nationalhymne Saudi-Arabiens neu arrangieren: Wie die saudi-arabische Unterhaltungsbehörde via X mitteilte, hat Hans Zimmer bereits seine grundsätzliche Zusage für das ambitionierte Projekt gegeben. Der renommierte Filmkomponist soll die aus dem Jahr 1947 stammende Hymne mit einem frischen Instrumentalarrangement neu beleben.

Die Zusammenarbeit zwischen dem Königreich und dem weltweit gefeierten Komponisten könnte sich noch ausweiten. Wie der Vorsitzende der saudi-arabischen Unterhaltungsbehörde, Turki Al al-Sheikh, mitteilte, stehen weitere gemeinsame Projekte zur Diskussion. Darunter ein Musical mit dem Titel "Arabia" sowie die Filmmusik für den historischen Streifen "Die Schlacht von Jarmuk". Zudem sei ein großes Konzert mit Zimmer bei einer künftigen Ausgabe der "Riyadh Season" geplant.

Die geplante Zusammenarbeit mit Hans Zimmer passt zu Saudi-Arabiens Strategie, durch kulturelle Großprojekte und internationale Kooperationen sein Ansehen weltweit zu verbessern. Doch diese Imagepflege steht im starken Kontrast zur schwierigen Menschenrechtslage im Königreich. Internationale Organisationen wie Amnesty International kritisieren wiederholt die Unterdrückung der Meinungsfreiheit, harte Strafen für Dissidenten und die Benachteiligung von Frauen.

Hans Zimmer, gebürtiger Frankfurter, gilt als einer der einflussreichsten Komponisten der Gegenwart. Für seine Filmmusik zu Werken wie "Der König der Löwen", "Fluch der Karibik", "Gladiator", "Inception", "Dune" oder die "The Dark Knight"-Trilogie wurde er mehrfach ausgezeichnet.

Die aktuelle Version der saudischen Nationalhymne wurde 1947 im Auftrag des damaligen Königs Abd al-Aziz von einem ägyptischen Komponisten geschrieben. Bei seinem kürzlichen Treffen mit Zimmer habe er dessen "große Bewunderung für Saudi-Arabien und sein Volk" gespürt, erklärte Al al-Sheikh zudem. Der Komponist habe bereits zugesagt, das Land bald mit seiner Familie und Freunden zu besuchen.