Unterhaltung

Guido Maria sucht die Schönste "Ich möchte sie mit Fisch füttern"

Der Guido Maria - einfach nur ein Schatz.

Der Guido Maria - einfach nur ein Schatz.

Ganz "normale" Frauen sollen die schönste Frau Deutschlands werden. Klingt erstmal gut und irgendwie erwachsen. Dabei sind große, kleine, dicke, dünne, alte, junge, schüchterne und selbstbewusste Damen von 21 bis 65 dabei. Kann das gut gehen?

Nachdem wir den Zickenzoff in der kalifornischen Villa des Bachelors erleichtert hinter uns gelassen haben - Playboy-Mieze Sarah ist weiter, puh, sonst Tod durch Langeweile - wenden wir uns nun echten Geschöpfen zu, fast so, wie der Herrgott sie geschaffen hat. Aber ist das besser als der Bunnyalarm der Ladys aus Los Angeles mit den breiten Gürteln, sprich zu kurzen Röcken?

Guido Maria Kretschmer ist unbestritten die süßeste Versuchung, seit es Designer-Mutti-Psychotherapeuten-Typberater gibt, das steht mal fest. Der Mann ist herzlich, immer gut gelaunt, hat stets einen frechen Spruch parat und verletzt doch niemanden (jedenfalls nicht mit Absicht, außer die, die am Schluss nicht mehr dabei sein dürfen, die wurden von GMK ohne allzu großes Gewese abserviert).

Rita und Vanessa (die mal ein Korsett tragen musste)

Rita und Vanessa (die mal ein Korsett tragen musste)

Bis dahin allerdings war es ein langer Weg: Frau um Frau wird dem geneigten Zuschauer nun also vorgestellt und man kann getrost behaupten, dass das Casting/die Auswahl sehr erfolgreich war, was die unterschiedlichen Typen angeht. Da hätten wir zum Beispiel Rita, 65 Jahre alt und angeblich auf dem Golfplatz zu Hause. Von der rüstigen Rentnerin erfahren wir, dass sie das Leben eh schon genießt (verprasst sie die Rente ihres Mannes?) und sehen, dass sie viel blonde Colorierung benutzt. Dann hätten wir da Vanessa, die LKW-Fahrerin, und die 50-jährige Barbara, eine siebenfache Mutter ("Mensch, dafür aber ne dolle Figur"). Außerdem einige Damen, die ihren jugendlichen Zenith bereits überschritten haben dürften, was sie aber nicht davon abhält, Kinder-T-Shirts mit zu engen Ärmeln zu tragen.

Bin ich schön?

Die große Frage, die über allem steht, lautet doch: Was ist Schönheit? Und liegt diese nicht im Auge des Betrachters? Anscheinend. Denn lässt man Frauen sich selbst beschreiben, kommt dabei nie so etwas Schönes heraus, wie wenn ein anderer sie beschreibt. Guidos erstes Experiment beginnt: Ein Zeichner hinter einer Wand lauscht den Frauen und ihrer Selbstwahrnehmung, um dann im Anschluss ein Bild zu zeichnen mit Guidos Beschreibung. Drei Mal dürfen Sie raten, welche Version schöner ausfällt? Richtig, keine findet sich so richtig schön, angeblich nur vier Prozent der weiblichen Bevölkerung überhaupt auf der Welt sind mit sich zufrieden. Es fließen Tränen. Nicht die ersten, nicht die letzten.

Pottwal oder Meerjungfrau?

Pottwal oder Meerjungfrau?

Natürlich sehen wir in einigen besonders schwerwiegenden Fällen auch wieder Einspieler aus dem Leben einzelner Kandidatinnen. Ramona beispielsweise: sie ist 32, hat drei Kinder von drei Männern, die erste Tochter bekam sie mit 15 und alleinerziehend ist sie obendrein. Dennoch scheint sie weder Mut noch gute Laune verloren zu haben. Sie hat Sehnsucht nach einem Partner - wer könnte ihr das verdenken - und sie kennt ihren Vater nicht. Als ob das nicht schon genug an Lebensgepäck wäre, ist ihre Mutter auch noch Alkoholikerin.

Schwerer Tobak - und dass der Zuschauer nicht sofort in eine mittelschwere Depression versinkt, ist Guido Maria zu verdanken. Dem scheint derart die Sonne aus dem Hintern, dass dem wintermüden Betrachter einfach warm ums Herz werden muss. Und: Guido Maria macht den Wunsch wahr, den alle Frauen haben. "Einmal Prinzessin!" Nee, echt jetzt? Ja, echt, aber von den 20 kann es ja nur eine werden, das dämmert den Mitmacherinnen im Lauf der Sendung zunehmend und einige fangen daher an, sich als Konkurrentinnen zu betrachten. Und die anderen 19 werden dann wieder zum hässlichen Entlein? Also, so kann man das nicht sehen, denn auch auch dieser Sendung nehmen die Frauen natürlich eine Menge mit, zum Beispiel ein Fotoshooting, bei dem sie sich, wenn sie wollten, erotisch vor der Kamera der Star-Fotografin Gabo präsentieren konnten.

Ich bin ein Pottwal

Ach ja, die Damen befinden sich auf Mallorca, "Guidos Insel", und die Kandidatinnen leben auf Zeit in einer prachtvollen Villa. Sie "dürfen" sich anfangs ein Zimmer aussuchen - ein unwürdiges Schauspiel, wenn 20 Frauen durch die Rabatten trampeln und in bester Ballermann-Manier ein Handtuch zum Reservieren auf die Liege schmeißen. Bildlich gesprochen. "So, da steht meine Handtasche, das ist jetzt mein Bett/Zimmer/Bad/Schminkspiegel," schallt es dann auch aus den Räumen.

Wir lernen weitere Frauen kennen: Alexandra, eine üppige Rothaarige. "Ja, es fühlt sich total leicht an," lacht sie in die Kamera, als sie sich ihr Meerjungfrauenkostüm anzieht und in den Pool wälzt. "Ich möchte sie mit Fisch füttern," kommentiert Guido aus dem Off und wir erfahren von der 37-Jährigen, dass sie sich selbst für ein bisschen bescheuert und eine Art Pottwal hält.

Lästern gehört zum Handwerk

Lästern gehört zum Handwerk

Olga ist Bodybuilderin und bringt einen Koffer Proteine mit, Britta ist 47, Polizeibeamtin und lächelt trotzdem ständig. Wie echt dieses Lächeln ist, werden wir während der Sendung noch merken, denn dass man mit ihr nicht spaßen sollte, wie üblich bei Polizeibeamtinnen, wird sie erst später zeigen. Und obwohl die meisten Frauen keine Teenies mehr sind, sind sie eigentlich ständig am Kreischen ("Whoohoo!!") - da schüttelt selbst der "Shopping Queen"- erprobte Guido den Kopf, als die Schar schier ausflippt, bloß weil ein paar Pakete des Seifen- und Cremeherstellers Dove auf dem Tisch stehen.

Isch bin isch

Weiter: Sina ist 21, die jüngste, und Sam, 29, hat kreisrunden Haarausfall. Sie ist allerdings trotzdem wunderschön und nimmt zu vorgerückter Stunde die Perücke ab: "Jetzt bin ich ich", und das ist der beste Moment der Sendung - obwohl wir noch viele andere Frauen kennenlernen, Frauen mit gemachten Lippen, Frauen, die denken, sie sähen aus wie Marilyn Monroe, Frauen, die ganz viele Haare haben und Frauen, die mal ein Stützkorsett tragen mussten. "Isch bin isch" konstatiert eine Kandidatin und damit hat sie den Nagel auf den Kopf getroffen.

Nachdem die Kandidatinnen in zwei Gruppen – u(nter) und ü(ber) 30 aufgeteilt wurden, geht’s zum Foto-Shooting mit der "Schokoladenseitenfinderin" Gabo - und man ist erstaunt, wie viel die "ganz normalen Frauen" da von sich preisgeben. An Geschichten, aber auch Haut. Und, Sie erraten es schon: es wird weiterhin eine Menge geheult und gedrückt. Noch.

Guido Maria Kretschmers Kommentare fangen die Stimmung jedoch wie immer ein. Er sagt so Dinge wie: "Guckt mal, was für einen schönen Busen die hat", und er denkt vielleicht: "Oooch, und ich kann nichts damit anfangen."

Ist das Mikro aus?

Gabo ist traurig, dass so viele "Meedchen", ach ne, Frauen, Meedchen sind ja bei Heidi, so ein schlechtes Bild von ihrem eigenen Körper haben, zum Beispiel die Vanessa mit den glatten Haaren: die hat 30 Kilo abgenommen und findet sich immer noch scheiße.

Aber das beste und entlarvendste sind die Gespräche unter den Frauen, wenn sie denken, dass die 280 Richtmikrofone um sie herum ausgeschaltet sind: "Wenn eine so viel heult wie die, dann stimmt doch was nicht", wird da zum Beispiel die korpulente Alex mit Mitgefühl bedacht, oder: "Sei mir nicht böse, aber die dann in Unterwäsche auf einem Plakat? Das geht doch nicht!" Auch Guido findet in einigen Fällen: "Wenn man was verarbeiten will, braucht man eine Therapie", und gibt damit irgendwie auch zu, dass manche Kandidatin in der Sendung nichts verloren hat.

Als es dann ans Nachhause-Schicken geht, müssen wir uns leider auch von "Marilyn" und der Meerjungfrau verabschieden. Schade, die waren Highlights!

Merke: "Frauen halten zusammen und unterstützen sich" ist ein lächerliches Märchen von Frauenzeitung-Redakteurinnen!! Zu viele Frauen auf einem Haufen sind nicht schön, weder in Deutschland noch auf Mallorca, sondern einfach nur die Pest. Sie verhalten sich wie Schlangen und reden wie Männer: "Das Erste, was ich machen werde, wenn ich heute rausfliege, ist f***en", sagt eine, deren Namen wir an dieser Stelle dezent verschweigen, denn immerhin dachte ja auch diese Intelligenzbestie, dass ihr Mikro aus wäre. Schönheit kommt immer noch ganz viel von innen, Mädels!

Quelle: ntv.de

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