Sorgerecht für Kinder Jacksons Mutter setzt sich durch
30.07.2009, 18:42 UhrIm Tauziehen um die drei Kinder von Popstar Michael Jackson ist es offenbar zu einer Einigung gekommen. In Deutschland wurde indes bekannt, dass die Stasi den "King of Pop" zeitweise im Visier hatte.

Katherine Jackson (links) scheint sich mit Rowe (rechts) geeinigt zu haben.
(Foto: dpa)
Die Mutter des Sängers und dessen Ex-Frau Debbie Rowe hätten sich darauf verständigt, dass die Kinder von ihrer Oma aufgezogen werden, schreibt "Tmz.com".Die Absprache zwischen Jacksons Mutter Katherine und der 50-jährigen Debbie Rowe muss noch von einem Richter abgesegnet werden. Für den kommenden Montag ist in Los Angeles eine Anhörung zum Sorgerecht angesetzt. Rowe, die leibliche Mutter der beiden älteren Kinder Prince und Paris , verlangt laut Tmz.com lediglich ein Besuchsrecht. Zudem hätten sich beiden Frauen darauf geeinigt, einen Kinderpsychologen einzuschalten. Geld spielte bei den Verhandlungen offenbar keine Rolle.
Jacksons drei Kinder Prince, Paris und der siebenjährige Blanket sind seit dem Tod des Sängers am 25. Juni in der Obhut ihrer 79 Jahre alten Oma. In seinem Testament gibt Jackson seiner Mutter das Sorgerecht für die Kinder. Als mögliche Ziehmutter benannte er auch die US-Sängerin Diana Ross, mit der er gut befreundet war. Rowe wird in dem Testament vom 7. Juli 2002 nicht bedacht.
Stasi hatte Jackson-Akte
Wie inzwischen bekannt wurde, hatte auch die ostdeutsche Staatssicherheit Jackson observiert. Die Stasi-Spitzel hatten in ihren Akten über Jackson allerdings nur wenig notiert. Auf einer sogenannten Arbeitskartei sei neben Name und Geburtsdatum noch vermerkt worden, dass die DDR-Plattenfirma Amiga die Jackson-Platte "Thriller" herausbrachte, teilte die Stasiunterlagen-Behörde mit. Die Stasi befürchtete offenbar Proteste von DDR-Jugendlichen in Ost-Berlin, die ein Jackson-Konzert am Brandenburger Tor in West-Berlin am 19. Juni 1988 hören wollten.

Jacksons Berlin-Besuch hatte die Stasi äußerst beunruhigt.
(Foto: AP)
In einer Notiz der Stasi-Hauptabteilung 20 des DDR-Ministeriums hieß es laut "Bild"-Zeitung, dass "Jugendliche unter allen Umständen versuchen werden, dieses Konzert vom Bereich Brandenburger Tor aus zu erleben". Die jungen Leute würden dabei die "Konfrontation mit der Volkspolizei" einkalkulieren. Als Gegenmaßnahme sei ein "Ablenkkonzert" geplant gewesen. Bei "politischen Provokationen" sollte eine Videokassette von einem anderen Jackson-Konzert eingespielt werden. Der Plan sei aber nicht umgesetzt geworden.
Stasi griff massiv durch
In Berichten der Deutschen Presse-Agentur dpa aus Ost-Berlin hieß es an dem Konzerttag 1988, dass sich mehrere tausend Jackson-Fans aus der DDR vor dem Brandenburger Tor und in Seitenstraßen versammelt hatten, um sich die Musik ihres Idols hinter der Mauer anzuhören. Stasileute in Zivil, die sich mit einem Großaufgebot unter die Menge gemischt hatten, griffen massiv die Fernsehteams von ARD und ZDF an. Berichte über die Rockfans aus dem Osten sollten verhindert werden. Die Bundesregierung protestierte danach offiziell bei der DDR- Regierung gegen die Behinderung westlicher Korrespondenten.

Dr. Murray wird verdächtigt.
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In den USA konzentrieren sich derweil die Ermittlungen zum Tode Jacksons auf dessen Privatarzt Conrad Murray. "Dr. Murray ist der Einzige, nach dem wir schauen", zitierte der Fensehsender CNN Sender einen ungenannten Ermittlungsbeamten. Tmz.com hatte berichtet, die Ermittlungen hätten sich inzwischen auf mehr als ein Dutzend andere Ärzte ausgeweitet. Der Kardiologe Murray steht im Verdacht, Jackson wenige Stunden vor dessen Tod das gefährliche Narkosemittel Propofol verabreicht zu haben. Der 50-jährige Jackson starb am 25. Juni dieses Jahres.
Jacksons Chefköchin Kai Chase berichtete unterdessen von Unregelmäßigkeiten am Todestag. Normalerweise sei Dr. Murray immer gegen zehn Uhr in die Küche gekommen, um Frühstück für den "King of Pop" zu holen, sagte sie CNN. An jenem 25. Juni sei er jedoch nicht um die gewohnte Zeit erschienen. Erst gut zwei Stunden später sei er schreiend die Treppe heruntergekommen und habe gerufen: "Schnell, holt Prince (Jacksons ältestes Kind), holt die Sicherheitsleute." Murray war seit Mai bei dem Sänger angestellt. Am Todestag hatte er noch versucht, ihn wiederzubeleben, jedoch ohne Erfolg.
Quelle: ntv.de, dpa