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"Kümmere dich nicht um die Hasser" Jamie Foxx hält zu Quentin Tarantino

Tarantino hat nicht nur Gegner, sondern auch Unterstützer, wie Jamie Foxx.

Tarantino hat nicht nur Gegner, sondern auch Unterstützer, wie Jamie Foxx.

(Foto: imago stock&people)

Das Recht auf Waffen - ein ganz heikles Thema in den USA. Dann noch in Verbindung gebracht mit der Polizei - sehr großes Fettnäpfchenpotenzial. Und wenn dann noch etwas Wahres mit reinspielt: Ganz schlecht. Musste Quentin Tarantino gerade feststellen.

Die Polizei - dein Freund und Helfer? In den meisten Fällen sicher, das weiß auch Quentin Tarantino, denn wenn er einen Film drehen möchte, ist er oft auf die Mithilfe der Polizei angewiesen - wenn er ganze Straßenzüge für Dreharbeiten sperren lassen möchte zum Beispiel. Doch jetzt musste Oscar-Preisträger Jamie Foxx den Regisseur nach dessen Äußerungen zur Polizeigewalt in den USA in Schutz nehmen: "Erzähle weiter die Wahrheit und kümmere dich nicht um die Hasser", so Foxx bei einer Preisverleihung in Los Angeles am Sonntagabend. Denn: Der Filmemacher ("Pulp Fiction", "Inglorious Basterds", "Django Unchained") steht in der Kritik, nachdem er sich vergangene Woche bei einer Demonstration gegen Polizeigewalt kritisch geäußert hatte.

Lässt sich nicht den Mund verbieten: Quentin Tarantino bei der Demo.

Lässt sich nicht den Mund verbieten: Quentin Tarantino bei der Demo.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Hunderte Menschen aus allen Teilen der USA hatten in New York gegen Polizeigewalt demonstriert. Sie warfen der Polizei Rassismus gegenüber Schwarzen und Latinos vor. Unter den Teilnehmern der Kundgebung: Quentin Tarantino. Er forderte, Gewalt von Polizisten schärfer zu ahnden. Die Betroffenen müssten bis heute nur selten Strafe fürchten, kritisierte der Regisseur. Er nannte Polizisten, die unschuldige Zivilisten erschießen, "Mörder". "Ich bin hier, um zu sagen, dass ich auf der Seite der Ermordeten stehe", sagte Tarantino bei den Protesten in New York.

Polizeigewerkschaften riefen daraufhin zum Boykott des an Weihnachten erscheinenden Tarantino-Western "The Hateful Eight" auf. Und selbst der Vater des zweifachen Oscar-Preisträgers erklärte: "Ich liebe meinen Sohn and habe großen Respekt vor ihm als Künstler. Aber er liegt verdammt falsch, wenn er Polizeibeamte Mörder nennt, vor allem in meiner Heimatstadt New York."

250 Namen

In den zurückliegenden Monaten waren zahlreiche Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA bekannt geworden. Zudem wird verstärkt über offenen und latenten Rassismus in dem Land debattiert.

Bei der Protestaktion wurden die Namen von 250 Männern, Frauen auf dem Times Square in New York vorgelesen. Es waren Autoren, Geistliche, Intellektuelle und Schauspieler, die an die Opfer von Polizeigewalt erinnerten, zusammengekommen. Unter den von Tarantino verlesenen Namen war der des 18-jährigen Afroamerikaners Michael Brown, der im August 2014 in Ferguson von einem Polizisten erschossen wurde und dessen Tod landesweite Proteste auslöste. Tarantino verlas auch den des zwölfjährigen Schwarzen Tamir Rice, der im November 2014 in Cleveland mit einer Spielzeugpistole hantierte und durch Polizeikugeln getötet wurde.

Rund 40 Familien, die einen Angehörigen durch Polizeigewalt verloren haben, waren aus dem ganzen Land angereist, um an der Demonstration teilzunehmen. 

Quelle: ntv.de, soe

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