Tod von Joan Rivers Klinik machte mehrere Fehler
11.11.2014, 10:36 Uhr
Rivers ließ sich an den Stimmbändern operieren.
(Foto: dpa)
Bei der Operation der US-Komikerin Joan Rivers ging offenbar schief, was nur schiefgehen konnte. Dies stellt die New Yorker Gesundheitsbehörde fest. Und nicht nur das: So machten Klinikangestellte auch ein Selfie mit dem narkotisierten Star.
Dem Tod von US-Komikerin Joan Rivers nach einer Stimmband-Operation sind einem amtlichen Bericht zufolge mehrere Fehler des Klinikpersonals vorausgegangen. Zu diesem Schluss kommt die New Yorker Gesundheitsbehörde, wie US-Medien berichten.
Demnach versäumten es die Mitarbeiter, die Patientin zu wiegen, um die richtige Dosis für das Narkosemittel bestimmen zu können. Außerdem habe Rivers nicht alle nötigen Einverständniserklärungen unterzeichnet. Im OP-Saal sei außerdem ein Selfie mit dem narkotisierten US-Star geschossen worden.
Die Tochter der Komikerin, Melissa Rivers, sei "schockiert über das Fehlverhalten vor, während und nach dem Eingriff", heißt es in einem Statement. Die Moderatorin hatte während der Operation Ende August zu wenig Sauerstoff bekommen, was zu einem Hirnschaden führte. Die 81-Jährige fiel ins Koma und starb eine Woche später.
Damals hieß es noch, Rivers habe während der OP plötzlich aufgehört zu atmen. Der Arzt, der den Eingriff in einer New Yorker Klinik durchführte, kündigte seinen Job zwei Wochen später. US-Medien spekulierten, er sei entlassen worden.
Joan Rivers hat in zahlreichen Filmen und Serien im US-Fernsehen mitgespielt, mehrere Bücher veröffentlicht und die Sendung "Fashion Police" moderiert, in der sie sich über Modesünden von Prominenten lustig machte. Manche ihrer Witze überschritten dabei die Grenzen des guten Geschmacks. Über Angelina Jolie und ihre Tattoos in einem freizügigen Abendkleid sagte sie einmal: "Wenn ich einen abgemagerten tätowierten Körper sehen will, gucke ich mir 'Schindlers Liste' an."
Rivers hatte mehrere Schönheitsoperationen hinter sich und sich auch zu zahlreichen "Überarbeitungen" bekannt. "In Hollywood muss man das einfach machen", hatte sie gesagt.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa