Unterhaltung

Nächstes Jahr in Berlin!? Lena-Euphorie in Oslo

Fräulein Keck bei der Arbeit ...

Fräulein Keck bei der Arbeit ...

(Foto: dpa)

Lena hier, Lena da, Lena überall: Das Mädel ist quasi omni-präsent. Nicht auszudenken, was passiert, WENN WIR GEWINNEN SOLLTEN!!

"Ich spreche nicht ein Wort spanisch",  sagt Lena Meyer-Landrut, nachdem sie vor dem Künstlereingang der Telenor-Arena geduldig dem Wortschwall der Frau mit der über die  Schultern gelegten Spanien-Fahne zugehört hat. Schließlich wiederholt die enthusiastische Dame das Gesagte auf auf Englisch: "You're my number one!".

Nur ein paar Schritte weiter wartet die nächste Verehrerin, diesmal aus dem Team Bulgariens. "I love you", ruft sie - es scheint, als hätte die in Deutschland herrschende  Lena-Euphorie passend zum Finale auch den Eurovision Song Contest (ESC) in Oslo erreicht.

Nach der Oslo-Show ...

Nach der Oslo-Show ...

(Foto: REUTERS)

Der für die Künstler nervenzerrende Countdown zum Finale des ESC hatte bereits an Pfingsten mit den ersten Proben begonnen, nach dem zweiten Halbfinale am Donnerstagabend erreichte er am Freitagnachmittag mit der Generalprobe den Höhepunkt. Alle 25 Finalisten präsentierten sich in der bis auf ausgesuchte Fans aus jedem Land sowie Journalisten leeren Telenor-Arena. Am Samstagabend werden 23.000 Zuschauer erwartet.

In einer Show mit viel Pyrotechnik, in der sich Sängerinnen gleich reihenweise die Haare von der Windmaschine fönen lassen, wirkt Meyer-Landrut dabei wohltuend schlicht. Sie hat sich für das kleine Schwarze entschieden, trägt elegante, hochhackige Schuhe und lässt sich von Background-Sängerinnen begleiten, die ihren Auftritt unterstreichen, ohne ihr die Show zu stehlen. "Das war top, wir sind nächstes Jahr in Berlin", sagt ein dänischer Journalist begeistert über die wie üblich etwas stacksig tanzende Lena,  nachdem alle 25 Auftritte vorüber sind. 

Der deutsche ESC-Experte Irving Wolther, der mit einer Doktorarbeit über den Wettbewerb promovierte, ist nach eigenen Worten ebenfalls so zuversichtlich wie noch nie. "Das ist das erste  Mal in meinem Fan-Dasein, dass mir der deutsche Beitrag am besten gefällt", sagt der Experte, der schon vor dem Sieg Nicoles mit "Ein  bisschen Frieden" 1982 vom damaligen Grand Prix d'Eurovision fasziniert war.

Die Hausfrau in Moldawien

Lena kam auch bei ihren öffentlichen Terminen in Oslo in den vergangenen Tagen sehr gut an. Aber: "Wählen muss sie auch die Hausfrau in Moldawien", warnt ein Journalist aus Israel vor zu ungezügelter Euphorie. Und bei besagter Hausfrau könne er sich  vorstellen, dass etwa der griechische Auftritt eher den breiten Geschmack treffen werde. Auch in den beiden Halbfinals setzten sich einige im Vorfeld von westlichen Experten als chancenlos angesehene Osteuropäer durch. Dafür schied das zu den Favoriten gezählte Schweden mit Anna Bergendahl aus - zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte der ESC-fanatischen Skandinavier.

... kann sie dann auch gerne mal wieder was anderes singen!

... kann sie dann auch gerne mal wieder was anderes singen!

(Foto: REUTERS)

Nach den beiden Halbfinals wurde auch beim Internet-Konzern Google die Rangliste gehörig durcheinander gewirbelt. Im vergangenen Jahr hatte eine Google-Software auf Basis von internationalen Suchanfragen den Norweger Alexander Rybak mit "Fairytale" richtig vorher gesagt, entsprechend gebannt schauen die Fans auf die Google-Seite als ESC-Orakel. Dort schossen am Freitag auf einmal Griechenland, Serbien und Estland nach oben - die lange top bewerteten jungen Starterinnen aus Georgien und Aserbaidschan rutschten dagegen nach hinten. Unangefochtene Nummer eins blieb  aber Lena Meyer-Landrut.

Von all dem Trubel um sich und den Spekulationen über ihr Abschneiden will sich Meyer-Landrut nicht verrückt machen lassen.  "Man weiß nicht, was los ist. Ich lass' mich überraschen", sagte die auf eine Top-Ten-Platzierung hoffende Abiturientin der ARD. So bescheiden und scheinbar entspannt Lena Meyer-Landrut auch mit ihrer Favoritenrolle umgehen mag: Dass am Ende nach dem ESC der Sieg zählt, zeigten die norwegischen Organisatoren wenig einfühlsam, in dem sie zu Beginn der Generalprobe einen ABBA-Hit  einspielten: "The winner takes it all".

Quelle: ntv.de, Ralf Isermann/AFP

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