Unterhaltung

Adam Cartwright Letzter "Bonanza"-Star gestorben

Der letzte Star der legendären "Bonanza"-Serie ist tot. Pernell Roberts, der als "Adam Cartwright" weltweit populär wurde, starb am Sonntag in seinem Haus in Malibu. Er wurde 81 Jahre alt.

Adam Cartwright ...

Adam Cartwright ...

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Obwohl er den ältesten der drei Cartwrights spielte, überlebte er seine Film-Brüder um Jahrzehnte. Dabei hatte Roberts vielleicht das aufregendste und am wenigsten geradlinige Leben der "Bonanza"- Stars.

Roberts wurde 1928 im Südstaat Georgia geboren. Schon als Halbwüchsiger sang er gern und trat als Teenager in Unterhaltungsshows für amerikanische Soldaten auf. Später zog er selbst die Uniform an und ging für zwei Jahre zu den Marines. Nach Gelegenheitsjobs, unter anderem als Grabsteinmacher, lockte ihn das Theater. Zuerst waren es kleinere Bühnen, dann die am Broadway und schließlich spielte der junge Südstaatler sogar Shakespeare. Für seine Rolle in "Macbeth" wurde Roberts ausgezeichnet.

... und seine Familie.

... und seine Familie.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Golddigger

Als Roberts von der Bühne vor die Kamera ging, spielte er vor allem ein Genre: Western. Ob in "Nordwest-Passage", "Tombstone Territory" oder "Auf eigene Faust" - Lederstiefel, Cowboy-Hut und Revolver sollten künftig zu seiner Ausstattung gehören. Kein Wunder, dass die Produzenten der neuen Western-Serie "Bonanza" auf Roberts stießen wie ein Goldgräber auf die wertvollen glänzenden Krümel.

Der gut aussehende Pernell Roberts wurde der älteste der drei Cartwright-Brüder. Dabei stand er oft zwischen Ben Cartwright, dem von Lorne Green gespielten Patriarchen, und seinen jüngeren Brüdern, dem dicken "Hoss" und dem Filou "Little Joe". Das Vierergespann war weltweit erfolgreich und schrieb Fernsehgeschichte. Und weil Roberts sogar seiner Leidenschaft frönen und in ein paar Folgen singen durfte, war alles in Ordnung.

Für Bonanza trug er noch ein Toupet, später verzichtete er.

Für Bonanza trug er noch ein Toupet, später verzichtete er.

Eben nicht! Der Theaterschauspieler störte sich von Anfang an an seiner Rolle. Zu eindimensional sei die ganze Geschichte, authentisch schon gar nicht. Er sollte der Sohn eines Mannes sein, der gerade 13 Jahre älter ist als er selbst? Roberts wollte das Toupet nicht mehr tragen, das ihm die Produzenten deshalb verpasst hatten. Und überhaupt: Drei erwachsene Männer, Mitte dreißig, machen alles, was der Vater will und fragen ihn wegen jeder Kleinigkeit um Erlaubnis wie die Schulbuben? Als sein Sechsjahresvertrag auslief, die Serie war auf dem Höhepunkt und weltweit erfolgreich, stieg "Adam" aus. Und kam auch nicht zurück, obwohl ihm die Drehbuchschreiber diese Option extra offen ließen.

Mit den Schwarzen marschiert

Roberts schockierte das Amerika des Jahres 1965 gleich noch einmal: Als Zehntausende Schwarze im Süden der USA für ihre Rechte marschierten, war der weiße Fernsehstar mittendrin. Den Sender NBC forderte er öffentlich auf, mehr Rollen von Schwarzen spielen zu lassen. In einer Zeit, als auf manchen öffentlichen Parkbänken noch "Nur für Weiße" stand, marschierte der Südstaatler an der Seite von Martin Luther King.

Seine Karriere dümpelte dahin. Viele Rollen, wenig Glamour. Das änderte sich erst 1979 mit "Trapper John, M.D.". Ohne Lederweste, Toupet und Revolver, dafür mit Vollbart, Halbglatze und Arztkittel, spielte Roberts den Arzt mit Lazaretterfahrung aus dem Vietnamkrieg. Die, zumindest für Serienverhältnisse, profilierte Rolle muss Roberts gelegen haben. Außerdem wusste er, wovon sein Alter Ego sprach: Als Marine war er selbst in Korea.

Quelle: ntv.de, soe/dpa

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