Härtestes "Let's Dance"-Halbfinale ever Llambi watscht die Siegerin der Herzen ab
30.05.2015, 06:41 Uhr
Gardine am Po, raus bis du. Enissa muss gehen.
Es wird immer heißer auf dem Parkett: Sylvie Meis tackert ihr Grinsen vorsichtshalber fest, Hans Sarpei zeigt Zähne und Matthias Steiner schafft Momente, die Jorge wuschig machen. Gehen muss am Ende eine große Kämpferin.
"Los, zack, das muss flotter gehen! Guck doch mal, wie die ihre Füße hält!" Das Schöne an Unterhaltungsshows wie "Let's Dance" ist, dass man in Unterhosen auf dem Sofa lümmelt und meint, die Tänze der Promis mindestens genauso gut absolvieren zu können. Was in Wahrheit so unwahrscheinlich ist, wie für Frau Meis in diesem Leben eine vernünftige Anmoderation hinzukriegen.
Spätestens nach ihrem ersten Satz greift das Patschehändchen in die Sofaritze, um die Fernbedienung rauszupulen und auf Stumm zu schalten. Ja, es ist schlimm mit dieser schönen Frau, die entweder nur ein einziges Paar Moderationskärtchen besitzt oder nicht merkt, dass ihr Schreiber sprachlich auf dem Niveau eines Vierjährigen hängengeblieben ist.
Tolle Zähne und verkrampfte Wirbelsäulen
Noch nie war "Let's Dance" so spannend wie dieses Halbfinale. Sagt Sylvie. Damit das auch einigermaßen hinhaut, hat man sich etwas Neues einfallen lassen. Der "Impro-Dance" hat Weltpremiere und wird den Tanzhäschen erst während der Sendung von Tanzschreck Joachim Llambi gesteckt.
Apropos Llambi: Der zeigt sich einmal mehr von seiner herrlich ekelhaften Seite und ist vor allem bei Powerfrau Enissa Amani kleinkarierter als ein Schottenrock.
Obwohl Jorge mit seinem Kult-Plemplem-Sprech die Darbietung ihres Quickstepps zu "Crazy In Love" wie "eine Feuerwerk der Energie" findet, mäkelt Llambi herum, dass ihre "Wirbelsäule verkrampft". Auch bei ihrem Hip-Hop-Tanz hat "die menschliche Ghettofaust" (Daniel Hartwich) was zu mosern und vermisst ihre "Attitude". Und "Attitude" ist für jeden, der sich traut, mit einer Gardine am Po vor brennenden Mülltonnen rumzuhoppeln, wirklich unverzichtbar!
"Salsa mit den inneren Organen"
Fast schon niedlich mutet es an, wie dem geneigten TV-Zuschauer immer wieder mitgeteilt wird, dass Halbfinale ist. Als wäre man vor lauter "Spannung" so mit den Nerven runter, dass man da von alleine gar nicht drauf gekommen wäre! Und natürlich ist dieses Halbfinale das "härteste Halbfinale ever", denn die Tänzer sind ja schließlich nicht da, um eine seichte Körperkirmes zu veranstalten und dabei süß zu grinsen, sondern um gefälligst abzuliefern!
Was einem Tanztalent wie Hans Sarpei ausnahmslos gelingt. Ebenfalls neu ist, dass der Hans sich nicht nur hervorragend bewegen, sondern sogar lachen kann! Zum allerersten Mal überhaupt fällt auf, dass der Hans ja "Zähne im Mund" hat! Motsi ist darüber so fasziniert, dass ihr fast die Stimme verlustig geht. Und so bleibt dem armen Jorge kaum Zeit, um "Dr. Beats" Mega-Salsa-Perfomance in halbwegs verständliche Worte zu fassen: "Hans, du hast die Salsa mit deine inneren Organe getanzt". Treffender hätte man es nicht sagen können. Der ehemalige Fußballer hat einfach "Acid".
Liebe für alle mit geiler "Attitude"
Für einen der emotionalsten Auftritte des Abends sorgten Olympiasieger Matthias Steiner und seine Ekaterina mit einem Contemporary. Die Jury, abgesehen von Krawallonkel Llambi, hat nach dieser, wie es die "Let's Dance"-Fangemeinde ausdrückt, "Erpelparka-Performance" Tränen in den Augen. Jorge ändert ganz beiläufig die Regeln, die besagen, dass man nicht ohne Weiteres von seinem Jury-Pult kraxeln soll. Wie der erste Mann auf dem Mond stakst er in seinem futuristischen Glimmer-Look direkt auf den "Hammertänzer" zu und umarmt ihn.
In einem Affenzahn tanzt auch die stets etwas übermotivierte Minh-Khai Phan-Thi um den Einzug ins Finale. Die Schauspielerin legt eine Samba aufs Parkett und - anders als sonst - tanzt sie diese nicht nur mit einem Mann, sondern gleich mit zweien. Während die Netz-Community es "unfair" findet, dass sie von zwei Tänzern über das Parkett "geschleift" wird und "kaum Ausdruck" reinbringt, hat Moderator Hartwich eigens um die Beurteilung dieses Tanzes zu verstehen "gonzalisch" gelernt. In gewohnt herrlichem Bandsalat lobt Mr. Futurelook dann auch Minh-Khais "Bodymovement" und ihre schöne Fransenhose.
Say hello to "Impo-Tanz"
Und dann ist es soweit. Endlich. Der "Impro-Dance" steht an. Während Miss Meis diesen vorab gefühlte hundertmal als etwas "ganz Tolles", "ganz Besonderes" und "ganz Spannendes" ankündigt, haben die anderen Probleme, die bahnbrechende Neuerung richtig auszusprechen. Wie heißt das Ding? "Impo-Tanz?" "Impotenter Tanz?" Hä, was?
Derweil erklärt Llambi noch einmal die Regeln. Die da wären: 20 Minuten Einarbeitungszeit für einen einminütigen "Impro-Dingsbums". Obwohl keiner der verbliebenden vier Tanzpaare übers Parkett plumpst und die Tanzbeinchen, bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger, fast immer "schön lang" sind, verpasst die schöne Enissa den Finaleinzug und muss die Tanzschühchen einpacken. Ob es an ihrer Gardine am Po gelegen hat oder weil Schreckschraube Llambi sie einfach nur auf dem Kieker hatte, wer weiß das schon so genau? Wenigstens muss sie jetzt nicht mehr auf ihre "Attitude" achten.
Quelle: ntv.de