Als Musiker hat Martin Gore mit Depeche Mode alles erreicht. Doch jetzt hat er sich in einem Interview deutlich im Ton vergriffen. "Ich finde, jemand sollte Simon Cowell erschießen", sagte Gore mit Blick auf den "X-Factor"-Erfinder und Castingshow-Moderator. Cowell selbst keilt nun zurück.

Martin Gore, Gründungsmitglied der Synthie-Pop-Legende Depeche Mode, ist kein allzu großer Freund von Castingshows. Sie hätten einen negativen Einfluss auf das Musikgeschäft, sagte er in einem Gespräch mit dem britischen Magazin "Music Week". "Viele Menschen glauben, das sei es, was Musik ausmacht", kritisierte Gore die entsprechenden TV-Formate und ergänzte: "Was ist mit den Bands, die einfach so zusammenfinden, passiert? Das sind inzwischen sehr wenige und sie können es sich wahrscheinlich nicht leisten, ins Studio zu gehen und ein Album aufzunehmen." Stattdessen würden mit Castingshows Retortenkünstler und Kurzzeit-Karrieren gefördert.

So weit, so in Ordnung. Dann aber schlug der Musiker weit über die Stränge: "Ich befürworte keine Gewalt, aber ich finde, jemand sollte Simon Cowell erschießen", so Gore. Cowell ist in Großbritannien ein äußerst populärer Fernsehmoderator und Musikproduzent. Doch auch außerhalb des Vereinigten Königreichs ist er Branchenkennern ein Begriff. Schließlich gilt Cowell als der Erfinder der Shows "The X Factor" und "Britain's Got Talent", die auch in die deutsche Fernsehlandschaft als "X Factor" beziehungsweise "Das Supertalent" Einzug gehalten haben. Vergleiche zwischen ihm und Dieter Bohlen sind von daher nicht rein zufällig.

Cowell wollte die Attacke nicht auf sich sitzen lassen und revanchierte sich nun via Twitter. Gore sei ein "weirdo" (ein Spinner) und seine Äußerungen seien "verrückt" und "dumm". Unzählige Menschen seien in diesem Jahr erschossen worden "und Leute wie Gore fordern auch noch dazu auf", empörte sich der Moderator. "Geh und schau dir die Nachrichten an", giftete Cowell in Richtung des Musikers. Von einer Reaktion Gores darauf wiederum ist bislang nichts bekannt.